(1) Es stimmt leider, dass wir langsam unsere Vorbildfunktion verlieren. Statt darüber zu klagen, wie können wir besser werden? Was wäre jetzt wichtig?
(2) Klar sagen: 400-500 Tote am Tag plus Tausende Langzeitbehinderte sind zu viel. Die jetzige Strategie wirkt zu schwach. So können wir nicht weitermachen.
(3) Alle Pflegeheime und Risikopatienten werden mit ffp-2 Masken kostenlos versorgt. Dafür muss es eine klar benannte Zuständigkeit geben. Abgabe in Apotheken oder per Post.
(4) In den Schulen werden ab Mittelstufe die Schüler 1/Woche mit Schnelltest getestet. Ein Schüler positiv: Klasse geht für 5 Tage in Quarantäne. In allen Hotspots Wechselunterricht.
(5) In allen Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten Schnelltests 1x/Woche. Kostenlose Belieferung der Pflegedienste durch zentrale Beschaffung.
(6) Sofortige Digitalisierung der Gesundheitsämter durch zentralen Auftrag mit einheitlicher Software, zB SORMAS. Die Umstellung erfolgt im Moment zu langsam und uneinheitlich. Ist fertig genau nach der Pandemie. Die Gesundheitsämter können so nicht funktionieren.
(7) In besonderen Hotspots Lockdown wie im März mit Ausnahme Schule, dort aber Wechselunterricht.
(8) Klare Kommunikation, dass bis April die Impfungen keinerlei Einfluss auf den Pandemieverlauf in Deutschland haben. In dieser Zeit impfen wir maximal 4% (!) der Bevölkerung.
(9) Zu Weihnachten sollten wir daran appellieren, auch im Innenraum beim Fest Masken zu tragen. Und viel zu Lüften. Es ist leider so: Das Weihnachtsfest ohne Maske ist diesmal zu riskant. Es gibt zu viele symptomlose Infizierte. Vor-Quarantäne wenn möglich einhalten.

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27 Nov
(1) Wenn es bei sehr langsamer Abnahme der Fälle bliebe müssten wir wahrscheinlich mit Wiederzunahme nach Neujahr rechnen. In nächsten 8 Wochen würden ca 12.000 Menschen sterben. Dazu mindestens 100.000 Langzeitverläufe. Lockerungen blieben unmöglich. Was wären Alternativen?
(2) Alternative 1: Ältere besser schützen und für jüngere mehr lockern. Das wäre falsch, weil es kaum geht und wenn es ginge mehr Jüngere sterben würden, dazu extrem viele Fälle #LongCovid mit bleibenden Schäden. Alternative 2 ist besser: wir drücken mit Disziplin die Fälle stark
(3) Das kombiniert die Vorteile: wenige Fälle und Tote, und durch bessere Arbeit Gesundheitsamt können Cluster schnell bekämpft werden. Wir könnten dann auch mehr lockern. Ist die Fallzahl einmal unten kann man freier leben ohne sich und andere zu gefährden. Machen wir das?
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19 Nov
(1) China hat ein System entwickelt, zuverlässig jedes neue Cluster zu unterdrücken. Damit ist die Pandemie dort tatsächlich weitestgehend kontrolliert. Wie geht das? Das Beispiel aus Qingdao zeigt es gut. 1. funktioniert nur, wenn man wenige Fälle hat. nejm.org/doi/full/10.10…
(2) Somit muss man durch Shutdown Fallzahl stark reduzieren. 2. Wenn dann neuer Fall kommt: alle Kontakte sofort in Quarantäne. Testen am Ende Quarantäne. 3. Massentests in dem betroffenem Kreis. Dabei werden PCR bis 10 fach gepoolt. So kann man viel schneller Millionen testen.
(3) Als Langfriststrategie sind China Modell (Cluster Busting) und @michaelmina_lab Modell (s.o.) mit massivem Hometesting wahrscheinlich sicher wirkende Langzeitstrategien für das nächste Jahr. Wiederkehrende Shutdowns würden vermieden. Beides braucht erst Rückgewinn Kontrolle
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13 Nov
(1) Beispiel, auf welches @EricTopol hinweist, zeigt überragende Bedeutung von Clustern und der Japanischen Strategie des „Cluster Bustings“. Aus meiner Sicht müssen wir das jetzt auch in Deutschland endlich einführen. Die jetzige Arbeit der Gesundheitsämter ist ineffizient.
(2) Da viele Cluster bei uns in Restaurants, Fitnessclubs und Bars sind kann Öffnung nur erwogen werden, wenn Kontaktnachverfolgung vorbereitet ist. Dazu muss Arbeit der Gesundheitsämter umstrukturiert werden. Clusterdetektive müssen bei jedem neuem Fall sofort Cluster abfragen
(3) Damit das klappt sollte mit einer Liste abgefragt werden. Das können auch Ämter oder Call Center, muss nicht das knappe Personal Gesundheitsamt machen. Hauptsache schnell und vollständig. Einzelkontakte sind relativ uninteressant und können warten. Cluster machen die Pandemie
Read 6 tweets
11 Nov
(1) Sehr wichtige Studie Stanford Uni, wo Superspreading läuft. In US 95 Mio Bürger ausgewertet, Mobilfunkdaten Mobilität und Epidemiologiedaten für Superspreading ausgewertet. Ergebnisse zeigen überragende Bedeutung von Restaurants, Fitness, Hotels, Cafes bloomberg.com/news/articles/…
(2) Diese Bereiche aus Shutdown zu öffnen verursacht wohl 80% der neuen Fälle. Sozial Schwache besonders betroffen. Lösung könnte bei Restaurants zB sein: Maximal jeden 5. Tisch besetzen. Klingt trist, zeigt aber ganz klar, weshalb in Europa bei mehr Kälte Infektionen explodieren
(3) Harvard Epidemiologe @mlipsitch bestätigt im Kommentar Bedeutung der Studie. Weil das Modell die Ausbrüche in untersuchten Regionen gut vorhersagen kann. Für uns heisst das: wenn Wellenbrecher erfolgreich dürfen wir mE diese Bereiche nicht voll öffnen. Wir erleiden Rückfall!
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10 Nov
(1) Auch die Erfahrung in UK zeigt, wie wichtig es ist, den Wellenbrecher Shutdown durchzuhalten und wenn nötig sogar zu verschärfen. Gerät die Lage kurz ausser Kontrolle, wie jetzt in UK, gewinnt man die Kontrolle selbst bei harten Massnahmen nicht zurück thelancet.com/journals/lance…
(2) In UK wurde Wellenbrecher diskutiert aber dann nicht gemacht. Die Infektionszahlen explodierten. Trotz des dann nötigen harten Lockdowns werden auch als Folge des Regierungsfehlers im nächsten Monat 10.000 Menschen wahrscheinlich an Covid sterben. Trotz hartem Lockdown gilt:
(3) Selbst im Lockdown ist UK noch im exponentiellen Wachstum. Intensivstationen werden in den nächsten Wochen Triageentscheidungen nicht verhindern können. Wir sollten daraus lernen: keine Lockerungen bevor stabil niedrigere Neuinfektionen erreicht. Und bessere Kontaktverfolgung
Read 4 tweets
2 Nov
(1) Das ist mE aktuell beste Zusammenfassung der Erkenntnisse zu Long-Covid. Long-Covid betrifft 10-20% aller Infizierten. Dabei gilt: es trifft nicht besonders alte und schwer Kranke, sondern eher oder meistens Jüngere mit leichter Krankheit. Symptome: wsj.com/articles/docto…
(2) Gedächtnisprobleme, Brain Fog, Herzrasen, Bluthochdruck, Luftnot, Belastungsherzrasen, Kurzatmigkeit beim schnellen Gehen, Herzstolpern, chronische Erschöpfung. Das gibt es auch bei anderen Virusinfekten, aber: nie so oft, so stark, so schwer bei leichtem Krankheitsverlauf
(3) Es kann jeden treffen: Marathonläufer die kaum spazieren können, Programmierer vergessen den Code, Ärzte schaffen die Schicht nicht mehr. Für viele kann das chronisch werden. Bei SARS hatte die Hälfte der Erkrankten Jahre nach der Erkrankung noch Symptome. Was ist Ursache?
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