Thread by @stephanpalagan

Vor einem Jahr schrieb Alexander Gauland in der WELT, dass er gerne „bürgerlich“ wäre, ohne in die völkische Ecke gedrängt zu werden.

Heute schreibt Robin Alexander, stv. Chefredakteur der WELT, dass er gerne „bürgerlich“ wäre, ohne in die völkische Ecke gedrängt zu werden.

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https://twitter.com/WELTAMSONNTAG/status/1335229942481760260

Gauland zufolge sind „Parteien, die das Eigentum infrage stellen, ob nun durch Mietpreisdeckelungen, Kollektivierungsfantasien, Flugverbote oder Negativzinsen“ die Quelle allen Übels.

Robin Alexanders Artikel ist überschrieben mit „Ein verwerfliches Manöver der Linken“.

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Nur zur Erinnerung. Sachsen-Anhalt steckt in einer Regierungskrise, weil der dortige CDU-Chef und Innenminister - ein Mann den man getrost als „stramm rechts“ bezeichnen kann - den Sturz des Ministerpräsidenten angedeutet hat, um anschließend mit der AfD zu regieren.

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Und auch wenn es schon oft geschrieben wurde: In Sachsen-Anhalt regiert jene CDU, in der man offen mit der AfD flirtet und in einem Positionspapier darlegt, dass man zukünftig „das Soziale mit dem Nationalen“ versöhnen wolle.

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https://twitter.com/berlindirekt/status/1226562010395086853

Das alles sind die Verhältnisse, die die WELT als „bürgerlich“ bezeichnet.

Und Schuld daran, so hört man es von diesen Herrschaften immer wieder, sind die Linken. Weil sie (das steht da wirklich!) der CDU in Sachen Rundfunkbeitrag eine Falle gestellt hätten.

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Die „Falle“ besteht darin, dass die linken Parteien den Beitrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk um 86 Cent pro Monat erhöhen wollen, nachdem dieser 11 Jahre lang stabil blieb.

Ein Manöver, das bei der WELT naturgemäß nicht besonders gut ankommt.

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Derselben WELT übrigens, die sich seit Jahren versucht einen Anteil an Googles Gewinnen zu erbetteln ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Eine Art „bedingungsloses Grundeinkommen für Zeitungsverlage“.

Stichwort: „Leistungsschutzrecht“.

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heise.de/newsticker/mel…

Derselben WELT, die zu denjenigen Zeitungen gehört, die vom Staat 200 Mio. Fördergeld bekommen, um die Digitalisierung voran zu bringen. Eine Art „soziale Hängematte“ für alle, die in den vergangenen 30 Jahren in Sachen Digitalisierung gepennt haben.

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spiegel.de/kultur/zeitung…

Derselben WELT, deren Vorstandschef mit aller Macht dafür kämpft, dass sich Verlage weiterhin an den Tantiemen ihrer Autoren bedienen können. Eine Art „Heizkostenzuschuss für klamme Verlagsbosse“.

Stichwort: „Verlegerbeteiligung“.

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taz.de/VG-Wort-aender…

In dieser WELT also, die in Zeiten fallender Auflagen von Umverteilung und Subvention profitiert wie kaum ein anderes Unternehmen, ballert man unaufhörlich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und gegen eine Beitragserhöhung von 86 Cent.

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Diese intransparente Kritik, die in erster Linie nur dem Erhalt der eigenen Vormachtstellung dient, wird als „bürgerliche“ Haltung kaschiert. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit von CDU und AfD verharmlost, um die eigene rechte Leserschaft zu beruhigen.

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Wo kämen wir auch hin, wenn man ausländer-, frauen-, schwulen- und sonstige Feindlichkeit urplötzlich ächten und als „völkisch“ und „verfassungsfeindlich“ bezeichnen müsste?

„Man kann ja nicht 25% der Wähler vor den Kopf stoßen!“ heißt es in Richtung der AfD.

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In dieser Hinsicht sind CDU, AfD und WELT vereint, in trauter Seligkeit.

Nur die Linken stören da ein bisschen. Und alle anderen, die sich an Unwahrheit und Menschenfeindlichkeit stören. Aber das muss man ja zum Glück nicht in die eigene Zeitung schreiben.

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Ich übersetze mal:

„Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn sie dieselbe Meinung haben wie die AfD. Wo kämen wir auch hin, wenn man sich in Deutschland von Nazis abgrenzen würde? Lassen Sie sich also bloß nichts einreden!“