Eigentlich denke ich ja seit stabilen 30 Jahren, dass nur ich ein vergleichsweise verkorkstes Verhältnis zu meiner eigenen Familie habe. Aber seit Tagen höre ich mir Unmut und Wehklagen von Freund:innen und Kolleg:innen an, die über Weihnachten nach Hause „fahren müssen“. [1/5]
Weil sie von ihren Geschwistern/Eltern/Großeltern passiv unter Druck gesetzt werden. Weil sie Angst haben andernfalls in der Familienblase geshamed zu werden, wie letztens erst die Tochter von Meiers und der Sohn von Müllers. Weil sie es nicht übers Herz bringen, ... [2/5]
... dieses sehr wichtige Thema offen anzusprechen & durchzudiskutieren. So viele Menschen in meinem Alter, erwachsene Menschen, gurken widerwillig in die Heimat, sehenden Auges in das törichte Viergenerationgelage, mit großem Unbehagen und verkapselter Sorge in ihrem Bauch. [3/5]
In vollem Bewusstsein, dass die Zahlen nach Weihnachten explodieren werden. Mit der blauäugigen Hoffnung, dass dieser Kelch voller Aerosole an ihnen vorübergeht. Dass das Rosshaar hält und man keine Mitschuld daran tragen möge, wenn das Damoklesschwert hinuntersaust und … [4/5]
… die Großeltern 2021 nicht mehr an der Festtagstafel sitzen. Und alles nur, weil ihr euch nicht traut Mama, Papa, Oma, Opa auf den verdammten Schlips zu treten. Ist diese deutsche Unfähigkeit generationsübergreifend zu kommunizieren also auch 2020 wirklich noch ein Ding? [5/5]
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
