Offiziell ohne Unterstützung.
Offiziell während ihrer Arbeitszeit.
Aber wir alle wissen, was das heißt.
Ein Liveticker wie ich meine Mutter unter wehenartigen Schmerzen physischer und psychischer Natur durch eine DSGVO-Fortbildung begleite.
Ich liebe meine Mutter. Echt jetzt. Aber beruflich hat die gute Frau vor 40 Jahren zwei sehr fatale Grundentscheidungen getroffen: A) Etwas mit Zahlen. B) Etwas mit Menschen. Und jetzt sitze ich hier und hab weder Heroin noch Rasierklingen im Haus.
Meine Mutter ist keine dumme Frau. Im Gegenteil. Aber sie versteht so viel vom Internet wie ich vom Punktesystem der Tour de France. Eigentlich haben wir ähnlich viel Bock auf das ganze hier. Nämlich null. Aber was soll ich sagen: Blut ist dicker als DSGVO.
Ich lese laut: „Daten zur ethnischen Herkunft und weltanschaulichen Überzeugungen.“ - „Jaja. Du mich auch.“, sagt Mutter.
Man stelle Sich das dümmste Stockphoto vor, dass einem einfällt. Richtig: Ein Mann in Hemd & Krawatte hinter Gittern. In Westernoptik.
Meine Mutter hat jetzt ein Zertifikat in Datenschutz. Weil man Name und Geburtsdatum aber selbst eintragen muss und jederzeit zurückklicken kann, haben jetzt auch „Adolf Pimmelfinger Hitler“ und ich eins.
Weil mein Vater alle seine Passwörter und Zugangsdaten in einer Textdatei auf seinem Desktop speichert und die Fernsteuerung noch immer aktiv ist, schlägt Mutter vor, dass ich mir die vereinbarten 100 Euro einfach selbst überweise...