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23 Dec, 19 tweets, 4 min read
Das nächste Corona-Weekly auf ukw.fm wird als einen Schwerpunkt die neue Virusmutation aus England haben, und @timpritlove und ich versuchen uns gerade, ein Bild zu machen. Ich glaube, was @c_drosten und andere in hier darüber sagen: bz-berlin.de/deutschland/pr…
Im Artikel steht, dass so lange wir Kontakte mimimal halten und die Zahlen sinken, keine unmittelbare Gefahr besteht. Was aber bedeutet das für zukünftige Lockerungen? Wir wissen, dass es nach Lockerungen Rebound-Effekte gibt und die Kontakte oft weit über das Normal steigen.
Das bedeutet aus meiner Sicht, dass diese ansteckendere Variante ein deutliches Hindernis für Lockerungen darstellen könnte, weil die Zahlen dann noch viel schneller wieder ansteigen würden als in der Vergangenheit, wenn gelockert wird und sich diese Variante ausbreitet.
Ob und wie groß diese Gefahr ist, hängt davon ab, wie schnell wir die Zahlen zurückdrängen können, aber derzeit gelingt uns das nicht, was bedeutet, dass sich auch die neue Variante ausbreitet, und zwar stärker, als es die normale Variante tut.
Das bedeutet wiederum, dass zum Lockerungszeitpunkt umso mehr vom neuen Virus quasi in den Startlöchern steht, um sich auszubreiten. Andererseits ist unser Land groß, und wenn die Zahlen klein sind, braucht es eine Weile, bis sich ein Virus landesweit verbreitet.
In London hat es ca. 3 Monate gedauert, bis die Variante dominierte, und landesweit ist das wohl noch immer nicht der Fall, wenn ich richtig informiert bin. In England wird wohl jetzt auf die Londoner gezeigt, die über Weihnachten die neue Variante in die Provinz tragen.
Ich würde das gerne mit mehr Zahlen hinterlagen und grob zu modellieren versuchen, aber ich bin unsicher, wie ich das angehen soll, denn das Szenario ist kaum überschaubar. Das beginnt damit, dass der Verbreitungsgrad in Deutschland unbekannt ist.
Ich könnte zumindest eine Obergrenze bestimmen, wenn ich wüsste, wie viele Proben eigentlich in Deutschland wöchentlich auf das neue Virus untersucht werden und wie die sich rekrutieren. Weiß jemand nähers?
Mein Wissenstand ist von covidcg.org/?tab=global_se…, und der besagt, dass in Deutschland extrem wenig Proben auf ihr Genom untersucht werden, so daß es kein Wunder ist, dass die UK-Variante B.1.1.7 in Deutschland nicht nachgewiesen wurde. Image
Wenn in Deutschland 0,8 von 1000 Proben sequenziert werden, sind das z.Z. ~20 pro Tag, und wir brauchen 2 Monate, um die Ergebnisse international zu melden. Oh, und wenn Zahlen 2 Monate alt sind, wären es 5 Sequenzierungen pro Tag.
Hat jemand Lust zu rechnen, wie viel Fälle einer Variante nötig sind, bevor wir die Variante mit 1%,10%, 90% und 99% Wahrscheinlichkeit in einem Monat finden, wenn wir 5 oder 20 Proben pro Tag sequenzieren? Bitte lasst mich das nicht auch noch machen müssen.
Des weiteren bin ich mir nicht sicher, inwieweit die Verbreitung von Corona Classic die Verbreitung von Corona UK beeinflusst. Ist man gegen Corona UK immun, wenn man Corona Classic hatte? Vermutlich überwiegend ja, aber vielleicht nicht jeder.
Da die Impfstoffe auch gegen Corona UK helfen, besteht wohl Kreuzimmunität, aber an welchen Virusproteinen sich die Immunantwort bei Erkrankung orientiert, kann individuell verschieden sein und sich von der Immunantwort auf Impfstoffe unterscheiden, wenn ich das richtig verstehe.
Wahrscheinlich wäre den Engländern aber aufgefallen, wenn das ein signifikantes Problem wäre, so dass ich davon ausgehe, dass wenn man CovId Classic hatte, man auch sehr wahrscheinlich gegen Covid UK immun ist, aber das ist Spekulation. Weiß jemand genaueres?
In der breiten Bevölkerung dürfte es für die Ausbreitung aber keinen Unterschied machen, weil wir von Herdenimmunität viel zu weit entfernt sind. In Heimen, wo zum Teil 90% der Bewohner angesteckt haben, mag das eine Rolle spielen, aber die sind eine kleine Minderheit.
Es mag auch Gegenden geben, wo es extrem viele Fälle gab, aber selbst da reicht der Anteil Immuner bestenfalls für einen geringen Einfluß auf die Ausbreitung, und die Zahl dieser Gegenden ist im Vergleich zum ganzen Land noch gering.
Im Moment, mit all dem spärlichen Wissen über Corona UK, kann man wohl dennoch sagen, dass es für die nächsten Wochen keinen Unterschied machen wird. Der Einfluss dürfte weit geringer sein ist als unsere Messfehler.
Wer Information oder Papers oder Äußerungen qualifizierter Experten zum Thema neuekennt: Ich bin dankbar für Hinweise und werde mich mit @timpritlove bemühen, alles zusammenzutragen und so gut es geht zu bewerten.
sollte heissen: zum Thema neue *Coronavirus-Variante B.1.1.7 aus England* kennt

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25 Dec
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21 Dec
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