Falls ihr es vergessen haben solltet: der #Pflegenotstand ist auch ohne Covid real. Beispiele?
Der Gatte wird in seinem Frei angerufen, ob er für die Stationsleitung die Dienste übernehmen könne. Der hatte einen Unfall. Ok. Jetzt hat er halt im Januar ständig 8-Tage-Schichten.🤷♀️
Der Gatte wird an den Feiertagen angerufen, ob er bitte statt Früh-, Spätdienst machen könne, sonst wäre kein (ja, KEIN) examiniertes Personal in der Spätschicht. Im ganzen Haus. Alle entweder krank, nicht zu erreichen oder im (verdienten!) Urlaub.
Die Frühschicht wird von eigentlich 7 benötigten Pfleger:innen auf 4 zusammen geschrumpft. Die sollen bitte auch, wenn angerufen wird auf anderen Stationen "ein bisschen helfen". Genau. Obwohl sie dank Covid eigentlich die Stationen nicht wechseln sollen. Geht halt nicht anders.
Das examinierte Personal wird geschult um Covid-Schnelltests bei Besucher:innenn und Bewohner:innen durchzuführen. Immer an zwei aufeinander folgenden Tagen alle Bewohner:innen, die Besucher:innen nach Bedarf, immer wenn sie eintreffen.
Das bedeutet, dass mein Mann beispielsweise an zwei Tagen 80+ Bewohner:innen durchtesten musste. NEBEN DER NORMALEN ARBEIT. Entweder er macht (unbezahlt) Überstunden dafür, oder er schafft die übliche Arbeit kaum.
Seit Wochen arbeiten der Gatte und Kolleg:innen in Vollmontur. Schutzkleidung aus Kunststoff. FFP3 Masken, Haarnetze, und bei Abstrichen auch Faceshield. Ich wasche die Arbeitskleidung meines Mannes, deswegen weiss ich. Sie ist jeden Abend durchgeschwitzt und klatschnass.
Mein Mann arbeitet allerdings nicht im Krankenhaus. Er ist einfach examinierter KP in einem Altenheim. Keine Intensiv, keine Notaufnahme. Es gab auf einer Station zwar Covid-Fälle, die wurden aber sehr schnell eingedämmt. Mit Stand heute ist das Haus wieder Covid frei.
Wenn das in der Altenpflege schon so im Argen liegt, was denkt ihr, wie das für Menschen auf Intensivstationen, in Notaufnahmen ist? Für Menschen, die tagtäglich mit Covid-Patienten arbeiten? Wie kommt ihr dazu, das als Unwarheit abzutun? Das desolate Pflegesystem, der Mangel an
Personal, die besch... Arbeitsbedingungen, sind eine unheilige Ehe mit diesem Virus eingegangen. Ich glaube fest daran, dass während und nach Covid einige Menschen ihr Arbeit in der Pflege hinschmeißen. Und ich verstehe warum.
Mein Mann wird nächstes Jahr 56. Er hat Morbus Bechterew, eine halbseitige Gesichtlähmung, letztes Jahr eine neue Aortenklappe bekommen. Er ist kein junger, fitter Mensch mehr. Aber er arbeitet (mehr als) Vollzeit. Er sagt ganz klar: ich glaube ich schaffe das nicht bis zur Rente
Ich bin überzeugt davon, dass das auch schon jüngere, gesündere Menschen sagen. Zurecht.
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Ich wage mich jetzt mal auf ein Terrain, auf dem ich als cis Frau keine persönliche Erfahrung habe. Bitte seht es mir nach und korrigiert mich, wenn ihr Denkfehler seht, ich maße mir nicht an Ahnung zu haben, wenn es um trans Themen gibt, sie beschäftigen mich nur sehr. /thread
Immer wieder lese ich den Begriff "passing". Nun ist mir durchaus klar, was er meint, aber irgendwie habe ich das Empfinden, dass er trans feindlich ist. Warum muss eins ein gutes passing haben? Ist es ein Wunsch oder ein "Zwang"?
Bedeutet passing nicht, dass man sich genau der rigiden Sichtweise auf Geschlechter anpasst oder gar unterordnet, die es einem Menschen so schwer macht als trans Person in einer cis dominierten Welt zu leben?
Zum Thema "Freier sind Abschaum" mal ein paar persönliche Gedanken. Zu Beginn der C-Pandemie war schon recht schnell - wie bei vielen Kolleg*innen - dank Arbeitsverbot mein Geld knapp. Passend zu einem Monat in dem einige größere Rechnungen fällig wurden.
Dann schrieb mich ein Gast, der mich schon im Studio besucht hat und auch da sofort positiv aufgefallen ist (das Geld für die Session in einem hübschen Umschlag, als Mitbringsel eine Stofftasche vom BesD, großzügiges Trinkgeld, super angenehmer Mensch!) an.
Er würde mir gerne helfen. Und hell, hat er mir geholfen! Ohne eine Gegenleistung zu erwarten, hat er mir 500€ überwiesen. Ich hatte erst mal einen erleichterten Heulkrampf und ungefähr 3 Tage Schnappatmung. Sowas kennt man doch allenfalls aus Filmen!
Guten Morgen Welt! Ihr wisst, meine sexarbeitenden Kolleg*innen und ich können momentan nicht arbeiten und viele von uns haben kein oder nur sehr wenig Einkommen. Wen das interessiert, der oder die liest bitte diesen Thread! Gerne auch rt.
Ich selbst habe keine Rücklagen, kein Einkommen und musste mir schon Geld leihen und natürlich mache ich mir Gedanken über meine Zukunft. Mangels eines funktionierenden Rechners/Laptops kann ich online auch nicht viel mehr anbieten, als das was sich mit dem Handy machen lässt.
Jetzt kommt das aber: Aber ich habe ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, meine Familie und meine Tiere um mich, Unterstützung von Freunden und Partner und wenn ein lockdown kommt (und er wird kommen) einen großen Garten, der mich davor bewahrt drinnen die Wände hoch zugehen.
Dear (🤢) SWERFS and TERFS. This thread is for you.
You think you know all about sexworkers and their work? You don't even know who we are!
We are living, feeling, breathing human beings for fucks sake!
We are men, women and non-binary. We are trans, cis and inter. We are gay, straight, bi, pan and asexuals (yes, let that sink in). We are as queer as it gets.
We are mothers, fathers, daughters, sons, siblings, friends, partners, husbands, wifes, lovers, neighbours, colleagues.
We come in all shapes and sizes. We are skinny, we are big, we are small and we ar tall, we are hairy, hairfree, black, white, pink, brown, pale as ghosts, colourful as a colouring book. We have long hair, short hair, or no hair at all.
Ich bin es langsam leid, dass Kunden und Gäste von Sexarbeitenden grundsätzlich als frauenverachtende, desinteressierte Vergewaltiger und Monster hingestellt werden. Ein kleiner Thread über Menschen, die zu mir kommen.
Da war zum Beispiel der junge Mann, der aufgrund einer LKGS-Spalte ohnehin sehr unsicher ist und sich so dafür schämt einen Friseurfetisch zu haben, dass er sich nicht traut potentiellen Beziehungspartnerinnen davon zu erzählen. Zurückhaltend, höflich, ruhig. Kein Monster.
Oder das Paar, das sich privat einen Raum im Studio angemietet und mich zur Hilfestellung dazu gebucht hat. Mein Job bestand daraus ihr ein paar Schlagtechniken an ihm zu zeigen, auf Risiken hinzuweisen, Spielzeug zu erklären. Sehr angenehme, humorvolle Menschen. Keine Monster.