Thread by @MiRo_SPD

Die Kritik an der europäischen #Impfstoffstrategie reißt nicht ab. Viele scheinen nicht zu verstehen, dass Impfen keine Weltmeisterschaft ist, in der Länder gegeneinander antreten. Am besten kommen wir gemeinsam aus der Krise. Warum und wie die #EU handelt, lest ihr hier.👇💉 1/

Wie kam es zu den Verträgen?
Die #EU selbst hat nur Produktionskapazitäten vorfinanziert, eigentliche Käufer der #Impfstoffe sind die Mitgliedstaaten. Deren 27 Regierungen haben im Europäischen Rat die Finanzierung beschlossen + der @EU_Commission die Verhandlungen übertragen. 2/

Warum werden Impfstoffe auf EU-Ebene zugelassen? 
In der Zulassungsbehörde #EMA ist die gesammelte europ. Expertise vertreten. Bei innovativen Präparaten + Interesse der öffentl. Gesundheit entschieden sich die Mitgliedstaaten im Sinne der Solidarität für das europ. Verfahren. 3/

Warum ist es sinnvoll, gemeinsam zu verhandeln und zu bestellen?
Das Vorgehen ist solidarisch+sicher, die Verhandlungsmacht größer. Wollen wir offene Grenzen+ unsere Freiheit erhalten, müssen alle von Impfstoffen gleichermaßen profitieren. #Impfstoffnationalismus hilft keinem. 4/

Wie funktioniert das?
Die 27 EU-Länder haben der Kommission ein Mandat für Verhandlungen gegeben, die dann mit 2 Mrd.€ die Produktion vorfinanzierte. Weil zum Zeitpunkt der Verhandlungen eine Streuung des Erfolgsrisikos nötig war, wurde auf einen Mix versch. Anbieter gesetzt. 5/

Warum wurde nicht mehr bei #Biontech bestellt?
Genau deshalb: Es war nicht absehbar, dass dieser Impfstoff zuerst als sicher+effektiv zugelassen würde. Dennoch gingen 100 Mio.€ in die Produktionskapazitäten dieses Anbieters und Dosen wurden gesichert, was sich jetzt auszahlt.  6/

Was ist mit dem 🇫🇷Hersteller Sanofi?
Maßgeblich bei Auswahl der Anbieter war Produktion in der EU. Für Sanofi sprach auch das bewährte + sichere Verfahren. Wissenschaftl. Skepsis ggü. mRNA-Impfstoffen bestand in manchen Ländern recht lang. Die Nationalität spielte keine Rolle. 7/

Warum wurde nicht bei Biontech+Moderna nachgeordert? 
Problem sind nicht vereinbarte Abnahmemengen, sondern Produktionskapazitäten. Darüber wird mit den Herstellern verhandelt, bei Biontech nachbestellt. Selbst wenn mehr Dosen da wären: Die vorhandenen sind noch nicht verimpft.8/

Warum geht das Impfen so langsam?
Dafür kann die EU nichts. Ausgabe der Impfstoffe+Impfstrategien sind nationale Verantwortung. Das müssen also Gesundheitsministerien/-behörden der Mitgliedstaaten beantworten, in 🇩🇪 bestellt+zahlt der Bund, Länder sind für Impfungen zuständig. 9/

Warum waren niedrige Kosten wichtig? 
Versch. EU-Staaten waren nicht bereit, in der Finanzierung teure Risiken mit innovativen Impfstoffen einzugehen. Neg. Folgen wird 🇩🇪 aber kaum haben, denn: Gesicherte Dosen werden entsprechend der Bestellungen auf die #EU-Länder verteilt. 10/

Wie geht es jetzt europäisch weiter?
Verhandlungen zu Produktionsausbau und höheren Abnahmemengen mit Herstellern zugelassener Impfstoffe laufen. Werden alle anderen auch zugelassen, hat #Europa 2 Mrd. Dosen für 450 Mio. EU-BürgerInnen und unsere Nachbarn sicher. 11/

Was bleibt?
Klar, die #EU hat nicht alles richtig gemacht. Man hätte mehr ins Risiko gehen können. Dass sich das ausgezahlt hätte, weiß man aber immer erst im Nachhinein. Sie hätte auch transparenter und flexibler sein können oder sogar müssen. 12/

Doch wer grundsätzlich gegen eine europäische Vorgehensweise ist, geht Nationalisten auf den Leim und spielt einzelne Länder gegeneinander aus. Ich bevorzuge #Solidarität + Sicherheit gegenüber Egoismus + Chaos. 13/

Entscheidend ist eine nachhaltige Impfstrategie, der die Bevölkerung vertraut. Ja, es muss schnell gehen. #EU, Bund und Bundesländer müssen eng zusammenarbeiten, damit vorhandene Impfdosen unverzüglich verimpft werden. #Impfstrategie 14/14