#CoronaInfo – Medikamente, die sich direkt gegen die Vermehrung des Coronavirus richten, waren bisher wenig erfolgreich. In den letzten Wochen gab es aber mehrere ermutigende Resultate zu COVID19-Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen. … (1/8)
Das erste ist das Asthmamedikament Budenosid, das passenderweise schon für die Inhalierung zugelassen ist: damit kann es direkt in den Atemwegen wirken. Wie das schon bei schweren COVID19-Verläufen verwendete Dexamethason ist es ein Corticoid, und dämpft damit übermäßige… (2/8)
Entzündungsreaktionen des Immunsystems. In einer mittelgroßen Studie in Großbritannien (146 Patient*innen) zeigte sich, dass Budenosid-Inhalation nach Beginn von milden Symptomen die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs deutlich reduzierte. … (3/8)
Von der Wirkungsweise nicht unähnlich ist Tocilizumab, das einen Botenstoff des Immunsystems hemmt, der zu übermäßigen Entzündungen führt. Bisher wurde es für Rheuma verwendet, wie Asthma eine Entzündungskrankheit. … (4/8)
Dieses Medikament wird nur bei schwereren Krankheitsverläufen gegeben, und reduzierte in einer großen Studie (4116 Partien*innen) das Sterberisiko um 10-15%. … (5/8)
Schlussendlich werden auch Interferone getestet, die die antivirale Aktivität des Immunsystem fördern. In einer kleinen Studie (60 Patient*innen) zeigte eine Interferonspritze bei mild-mäßigen Krankheitsverläufen (nicht im Krankenhaus), dass das Virus schneller verschwand… (6/8)
aus dem Körper, wenn auch ohne Einfluss auf die Symptome. Ähnliches wurde in Hamstern gesehen, die als Besonderheit das Interferon inhalierten. Wie beim Asthmamedikmanet Budenosid könnte eine solche lokale Anwendung besonders hilfreich sein. … (7/8)
#CoronaInfo – RNA-Impfstoffe (der Firmen Biontech/Pfizer sowie Moderna) bestehen aus RNA und deren „Verpackungsmaterial“. Was ist letzteres genau, und kann es gefährlich sein? … (1/8)
Das Verpackungsmaterial bildet sogenannte „Lipid-Nanopartikel“, kleine Fettbläschen, die die RNA umhüllen und in unsere Zellen transportieren. In den letzten Jahren wurde intensiv geforscht, um diese Verpackung möglichst effizient und ungiftig zu machen. … (2/8)
Das ist wichtig, um RNA-Moleküle als Medikamente zu ermöglichen (ursprünglich wollte Biontech ja vor allem Krebsmedikamente machen und nicht Impfungen!). … (3/8)
#CoronaInfo – Die Virusvariante B1.1.7, die sich seit November relativ schnell ausbreitet, hat ungewöhnlich viele neue Veränderungen (=Mutationen) im Erbgut. Wie kann das sein, obwohl Coronaviren (im Gegensatz etwa zum Grippevirus) ihr Erbgut sehr wenig verändern? … (1/8)
Zwei Studien haben untersucht, wie sich das Viruserbgut in immungeschwächten Patienten über Monate hinweg verändert hat. In solchen Fällen ist das Immunsystem nicht in der Lage, das Virus wie üblich in 1-3 Wochen zu beseitigen. … (2/8)
Der Patient in der ersten Studie litt unter einer schweren Immunkrankheit, und musste daher starke, das Immunsystem unterdrückende Medikamente, nehmen. Während sechs Monaten kam es insgesamt zu drei Infektionswellen. … (3/8)
#CoronaInfo – Heute diskutiert die Arzneimittelbehörde in den USA über die Zulassung des RNA-Impfstoffe der Firmen Pfizer/Biontech. Was sagen die nun öffentlichen detaillierten Daten über den Impfstoff aus? … (1/9)
Insgesamt wurden fast 38000 Menschen (vor allem USA; auch Argentinien und Brasilien) in einer Studie getestet, davon hat die Hälfte den Impfstoff erhalten. In der nicht geimpften Kontrollgruppe gab es 162 bestätigte Fälle, in der geimpften 8. … (2/9)
Geimpft wurden 2x, im Abstand von drei Wochen, mit jeweils der gleichen Menge Impfstoff. Etwas weniger als die Hälfte war über 55 Jahre halt, zudem wurde auch eine große Spanne von Körpergewicht und ein Fünftel mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Krebs berücksichtigt. … (3/9)
#CoronaInfo – Mit dem Coronavirus-Antigen-Schnelltest soll in 20 Minuten getestet werden können, ob jemand ansteckend ist. Wie funktioniert dieser Test, und wie wird er angewendet? … (1/8)
Der übliche PCR-Test misst, ob Virus-Erbgut vorhanden ist. Das Erbgut ist ein RNA-Molekül, während die "Antigene" Protein-Moleküle sind. Sie sind Bauteil des Viruspartikels, und werden von infizierten Zellen mit dem Virus-Erbgut als Bauplan hergestellt. … (2/8)
Ob Virus-Protein da ist, lässt sich aber einfacher bestimmen als das Viruserbgut. Statt einem Labor reichen ein präparierter Papierstreifen in eine Plastikkästchen, auf dem man einige Tropfe Flüssigkeit gibt. … (3/8)
#CoronaInfo – in einer der entscheidenden Fragen der Pandemie, nämlich wie es zu schweren COVID19-Verläufen als Folge von Ansteckungen mit SARS-CoV-2 kommt, gibt es immer mehr Hinweise. Da die Biologie so unendlich komplex ist, wird es nicht *die eine* Antwort geben. … (1/8)
Aber auch wenn bspw. 20 Eigenschaften (dazu gehören auch die bekannten, wie Alter, Geschlecht oder Blutdruck) bekannt wären, die das Risiko eines schweren Krankheitsverlauf erhöhen, wäre das hilfreich. … (2/8)
Denn dann könnten frühzeitig, also wenn der Virustest positiv ist und die Symptome nicht nur mild sind, diese Eigenschaften getestet werden, und entsprechend eine intensivere Pflege begonnen werden.
… (3/8)
Beim neuen #Coronavirus ist schon länger die Frage, ob man sich wiederholt anstecken kann. Dieses #CoronaInfo zu einer Studie aus Hong Kong, die (im Vergleich zu früheren Berichten) wohl tatsächlich eine solche wiederholte Infektion beschreibt. … (1/7)
Der 33jährige Patient hatte Ende März für einige Tage Husten, Halsschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen. Mitte April wurde er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen negativ getestet.
(2/7)
Mitte August wurde er nach Rückkehr aus Spanien (via Großbritannien) am Flughafen positiv getestet, und hatte auch relativ viel Virus im Speichel, aber keine Symptome. Diese "Viruslast" nahm über die folgenden Tage ab.