Letzten Freitag war ich beim Nationalen Wassersstoffrat in einer Anhörung zu Gast. Es ging um die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Strategie und den Markthochlauf von #H2. Die Zusammenfassung meiner Stellungnahme im THREAD. (1/11)
Nur grüner #Wasserstoff hilft wirklich für Klimaneutralität. Warum? Bei blauem und türkisem #H2 gibt es immer Restemissionen. Blau & Türkis können deswegen nur Übergangslösungen auf dem Weg zur #Klimaneutralität2050 sein. (2/11)
Ein Blick in unser Szenario #KlimaneutralesDeutschland2050 zeigt: Bis 2030 benötigen wir ordentliche Mengen H2: 64 TWh und bis 2050 432 TWh H2/PtL – für Industrie, Energieversorgung im Winter in Zeiten ohne Wind sowie PtL für den internationalen Flug- und Schiffsverkehr. (3/11)
Daraus ergibt sich ein H2-bedingter Strombedarf in der Größe des aktuellen Stromsystems Deutschlands, d.h. 600-700 TWh. Weil bei uns der Platz begrenzt ist, werden wir das meiste davon importieren – das wird ambitioniert, denn irgendwo müssen die EE ja gebaut werden. (4/11).
Andere Szenarien, die viel höhere H2-Mengen modellieren, können bislang nicht im Ansatz erklären, wie und wo diese zusätzlichen EE-Mengen erzeugt werden. Und es gibt Risiken: Hohe Transportkosten und Abwanderung der Industrie dorthin, wo #H2 günstig erzeugt wird. (5/11)
Wir brauchen also eine #H2-Strategie in der EU, die nicht nur auf Import setzt: Eine gemeinsame #Wind-Offshore-Planung für Nord- und Ostsee, H2-Erzeugung in Südeuropa mit günstigem Solarstrom und eine H2-Infrastruktur, um den Industriestandort zukunftssicher zu gestalten. (6/11)
Die Differenzkosten zwischen fossilen & grünem #H2 liegen heute zwischen 4 und 5€/kg – das bedeutet, H2- Nachfrager ist kein Sektor an sich, sondern die #Politik. Sie muss die Kostenlücke auch bei den OPEX schließen, Subventionen für Elektrolyseure reichen nicht aus. (7/11)
Wenn die Politik der Nachfrager ist, ist entscheidend: Wofür wird das Geld ausgegeben und welche Subventionen sind schlussendlich effizient/zielführend? Wohin soll der H2 gehen? Das sind die zentralen politischen Fragen für die kommenden 10 Jahre im Beriech #H2. (8/11)
Die aktuelle Auseinandersetzung lautet deshalb: Geht der politisch geförderte #H2 in die Industrie oder in die Gasnetze für die Wärme? Aus industriepolitischen Gründen meine ich: #H2 muss in die Industrie fließen, der Gebäudesektor hat Alternativen (Wärmepumpen & Fernwärme (9/11)
Was wir also brauchen: einen Markthochlauf der #H2-Wirtschaft und eine Regulierungsarchitektur, die auf 3 Ebenen läuft: Nachfrage, Erzeugung und Transport. Zudem müssen wir wissen, wo sich der „no-regret-Faktor“ bei H2-Infrastruktur, -Nachfrage und -Erzeugung befindet (10/11)
Wo sich die no-regret-Anker für eine #H2-Infrastruktur in der Industrie in EU befinden, hat eine AFRI-Studie für @AgoraEW kürzlich beschrieben. Wir haben 4 eindeutige EU-Korridore identifiziert, nachzulesen hier: bit.ly/2Z3zyKW (11/11)

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Patrick Graichen

Patrick Graichen Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Too expensive? Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal Become our Patreon

Thank you for your support!

Follow Us on Twitter!