Im Deutschkurs habe ich gelernt, dass das Duzen immer auf die Gegenseitigkeit basiert sei. Oft erlebe ich aber, wie die Angestellten oder Handwerker*innen, die mich mit Du ansprechen, zum Siezen übergehen, wenn ich sie auch duze. Der Heizungstechniker heute auch.
Warum wollen sie nicht, dass wir gegenseitig duzen? Gerade das mag ich eigentlich an deutscher Sprache und Kultur, dass man die Hierarchiegedanken in der Höflichkeitsform leichter hinterlassen kann als im Koreanischen.
Ich habe übrigens auch in Südkorea Menschen geduzt, die diese Sprachvariante herabschauend als Machtmittel benutzt haben. Manche merken es gar nicht, dass sie gereade geduzt wurden, während andere sich überrascht zeigten, dass ich auch geduzt habe als Zivi im Bürger:innenamt.
Meine Panne mit dem Duzen: Eigentlich sieze ich immer die Menschen, die ich nicht kenne. Aber manchmal passiert es mir, dass ich die Schreiber:innen, deren Texte ich oft und gerne lese, duze und es in dem Moment nicht merke. Ich sollte daran arbeiten.
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Der Moderator von @bayern3, der sich mit seinen anti-asiatischen Sprüche weltweit zur Schlagzeile schaffte, hat sich für die Geflüchteten eingesetzt. Auf seinem Twitterprofil (@MMatuschik) steht auch #fckafd . Der Sender will damit das Rassismusproblem aus dem Weg räumen. (1/x)
Jedoch es gibt unterschiedliche Formen von Rassismen und auch diversen Gruppen, die rassistisch entmenschlicht werden. Sein Engagement für die geflüchteten Menschen ist lobenswert. Zugleich ist es kein "Impfpass gegen Rassismus". @bayern3@MMatuschik (2/x)
Es wäre auch ungerecht gegenüber die Menschen, denen er gerne geholfen hat, wenn er sie als eine Abdeckung für sein Rassismusproblem benutzt. Sein Engagement ist für die Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 Hass und Ausgrenzung erleben, irrelevant.@bayern3@MMatuschik (3/x)
What I have been recently observing in German media is more than worrisome. @Tagesspiegel, a daily newspaper, just published yet another column degrading anti-racist movement, defaming that BlPoC activists are turning themselves into "slaves," "although there isn't any chain."
What's more: the writer, who asserted in last week's column that antiracists might be "making business," says now that the apology by @SZ for publishing personal attack on @igorpianist , a Jewish-German pianist, marked "the lowest point" of German press freedom for her.
Last year, @SZ published an "album review" of Igor Levit, which was rather a personal attack on his advocacy for critical awareness for anti-Semitism in Germany. German journalist and author Carolin Emcke wrote a thought-proviking piece on it: bit.ly/39WuMnB @C_Emcke
Ich höre oft, dass eine stärkere Infektionsschutzmaßnahmen durch die Regierung nicht möglich wäre, wegen der Erfahrungen mit dem totalitären NS-Regime. Als wäre die NAZIs ohne die mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung an die Macht gekommen.
Dass die südkoreanische Regierung so effektiv die Maßnahmen durchsetzen kann und die Menschen größere Bereitschaft zeigen, wird häufig als ein Beweis für den vermeintlich fehlenden Sinn für die Demokratie auf allen Ebene verklärt.
Ja, die Demokratie ist jung und dynamisch dort. Südkorea hat im 20.Jhdt. die japanische Kolonialherrschaft und zwei Militärdiktaturschaft erlebt. Aber die zivile Gesellschaft dort hat genau so lange Erfahrungen und Geschichte mit dem Widerstand.
Jan Böhmermanns Spruch ist ein hervorragendes Beispiel von "Schaltmomente". Er sagt, wie sehr er das Essen von seinem Lieblingsrestaurant vermisst, so dass er versucht, das chinesische Gericht nachzuahmen - dann packt er den verletztenden Spruch raus. @FestFlauschig@janboehm
Die Schaltmomente können jeder Zeit entstehen. Als ich einem Freund von mir erzählte, die Wohnung sauber gemacht zu haben, grinste er und sagte: "Ach, ich hätte gerne auch so einen fleißigen Koreaner als Partner." Warum "Koreaner" statt einfach "Mensch"?
Die Sendung beginnt mit dem Satz "Entspannte Unterhaltung mit Fest & Flauschig". Es mag sein, dass sich Jan Böhmermann und Olli Schulz beim Aufnehmen sehr entspannt haben - sowie die Junggesell*Innen, Fußballfans und Karnevalist*Innen, die rassistische Sprüche loslassen.@janboehm