In meiner Ausbildung haben mir ein paar der älteren Schwesten manchmal von der Zeit, als sie noch öfters Kinder mit Diphtherie beatmet auf Station hatten. Etwas was ich zum Glück nie kennen lernen musste, weil die Impfung gegen Diphtherie dies verhindert.
Die Kinder lagen wochenlang im Bett, wurden meist über eine Trachealkanüle beatmet. Die Kinder waren in der Regel wach dabei. Eine unfassbare Belastung für Kinder und auch deren Eltern und dem Rest der Familie.
Alle der alten Schwestern waren sich einig in einer Sache:
Sie waren unendlich froh, als immer mehr Kinder gegen Diphtherie geimpft wurden und sie nach und nach keine Kinder mit dieser Krankheit mehr versorgen mussten. Auch für die Pflege und die Ärzte war es manchmal nur schwer zu ertragen.
Ein hoch auf das impfen, mit dem auch in der Vergangenheit schon so manche Krankheit besiegt werden konnte.
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ITP oder auch idiopathische thrombozytopenische Purpura
Ein Krankheitsbild das man in der Pädiatrie und der Hämatologie häufig sieht.
Es gibt eine akute Form, die va Kinder betrifft und eine chronische, die va Erwachsene betrifft und 1734/35 erstmals von Paul Gottlieb Werlhof
beschrieben wurde und daher auch unter dem Namen Morbus Werlhof bekannt ist.
Die ITP tritt va nach Atemwegsinfektionen, oder Magen Darm Infektionen auf, manchmal aber auch nach EBV oder CMV.
Nach einem Infekt tritt eine Autoimmunreaktion auf die dann die Thrombozyten, also
die Blutplättchen (wichtig für die Blutgerinnung) angreift. In diesem Prozess werden die Thrombos zerstört und es kommt zu einer starken Blutungsneigung und Petechien (kleine punktförmige Einblutungen in die Haut) woher der Name Purpura stammt.
6 Uhr beginnt der Dienst mit der Übergabe. Die Station hat 21 Betten, die alle belegt sind. Fünf Kinder sollen heute zur Aufnahme kommen, fünf müssen daher entlassen werden. Uns allen ist klar, dass das nicht
reibungslos klappen wird aber es geht nicht anders. Wir sind zu dritt. Zwei weitere Kolleginnen kommen um 7 Uhr.
6:30 machen wir zu dritt die Blutabnahmen für rund 15 Kinder aus Hickis oder Braunülen, bei schlafenden Kindern möglichst ohne sie zu wecken.
7:00 kommen die beiden Kolleginnen und wir teilen uns ein. Eine macht Aufnahmen und wir vier versorgen die 21 Kinder.
Ich schaue mir erst Mal die Kurven der vier Kinder an die ich an diesem Morgen versorgen werde und schreibe mir für jedes Kind alles was getan werden muss auf
Mehrere meiner Patienten haben die letzten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit noch bewusst miterlebt. Alle sind sich einig darin, das die Zeit für sie jetzt schlimmer ist und ich habe gefragt warum das so ist.
Immerhin haben wir jetzt alles was wir brauchen. Wir haben Essen und
müssen nicht hungern. Wir haben ein Dach über dem Kopf und sitzen nicht in den Ruinen niedergebombter Häuser. Es gibt medizinische Versorgung für die, die es brauchen usw.
Doch was jetzt fehlt sind soziale Kontakte und soziale Isolierung empfinden meine Patienten als schlimmer.
Daher kann ich nur allen ans Herz legen sprecht mit jemandem, wenn ihr einsam seid, wenn ihr Sorgen oder Probleme habt. Freßt es nicht in euch hinein. Es gibt viele Möglichkeiten, vom klassischen Telefon, zu Skype und co. Oder auch hier via Twitter und Co. Und es gibt jede Menge
Als ich ganz neu in der Onkologie angefangen habe, lag dort gerade ein Teenager im sterben. Der OA hat mir die ganze Geschichte erzählt, die mich auch nach so vielen Jahren immer noch unfassbar wütend macht.
Der Patient wurde 6!!! Monate lang vom Hausarzt behandelt. 6 Monate
lang brüllten alle Symptome Leukämie. Der Patient klagte über:
Knochenschmerzen
Müdigkeit
Konzentrationsschwäche
Ständige Infektionen
Petechien
Hämatome
Nachtschweiß
Gewichtsverlust
Geschwollene Lymphknoten
Leistungsminderung
Blässe
Thrombozyten im Keller
Hb/ Erys im Keller
Leukozyten stark erhöht
Mit einer Überweisung zum Facharzt wäre die Leukämie früh erkannt worden und er hätte eine gute Chance gehabt.
Kein Arzt kann alles wissen, aber muss sich einfach bei einem Kollegen Hilfe holen wenn man nicht weiter weiß. Einen Patienten der permanent
Immer wieder höre ich Sätze wie: "Versuche es doch erst einmal mit etwas homöopathischen, dass schadet doch nicht."
Das es sehr wohl schaden kann, möchte ich euch am Beispiel von der fiktiven Patientin Elke demonstrieren, die für sie Patienten steht, bei denen ich es schon live
erlebt habe.
Elke hat eine akute Leukämie und hat vor einer Woche eine Chemo bekommen. Jetzt beginnt sich eine Erkältung breit zu machen. Nichts schlimmes, denkt sich Elke und ruft ihre Freundin Susanne an, die sich so gut mit Homöopathie auskennt. Diese empfiehlt ihr diverse
Globuli einzunehmen. Schließlich sei da keine Chemie drin und es müssten ja nicht immer Antibiotika sein. Elke würde ja ohnehin schon so voll gepumpt werden mit Teufelszeug.
Elke nimmt brav die Globuli, die ihr Susanne empfohlen hat. Doch die Erkältung wird schlimmer, statt