1/Bislang ist #Maskengate eine für die Union unschöne Sache, die sie für einige Monate einige Prozentpunkte kostet, aber nicht mehr.
Führt man sich jedoch die offensichtliche Breite der Dealings und die Dynamik der Ereignisse vor Augen, könnte es ich viel dicker kommen.
2/ Zum einen sind da die Namen und Verbindungen der CSU-nahen Akteure, die in der Presse bereits erschienen sind, aber in der breiteren Öffentlichkeit noch nicht wirklich bekannt sind.
Wenn das passiert, ist die Story der wildgewordenen Einzeltäter dahin.
3/ Zum anderen, was bislang noch überhaupt nicht im Fokus ist: die Rolle der Exekutive; Minister, Ministerpräsidenten usw.
Zumal: Bestechung funktioniert nun einmal nicht ohne einen Bestochenen, der auch Entscheidungen trifft - und die Deals kamen ja zweifelsohne zustande.
4/ Heißt: wenn die Union den Prozess nicht irgendwie aufhalten und/oder die mediale Aufmerksamkeit umleiten kann, könnten beide ihrer potentiellen Kanzlerkandidaten mächtig unter Druck stehen (und ggf. die Parteien unter Generalverdacht).
5/ Zur aktuellen Entwicklung: Sauter ist bereits so etwas wie eine Brücke zur Exekutive UND zur CSU-Elite.
Zwar formal als Anwalt im Deal tätig, aber ehem. *Justizminister* CSU-*Vorstand* usw usw usw.
Also: adieu, die Story der unmoralischen kleinen Hinterbänkler-Abgeordneten.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
1/ Ist das noch Drama oder schon feinster absurder Humor?
Das hessische Kultusminiterium verkündet voller stolz, es würde nun ein (1) "Mobiles Corona Testcenter" für Schulen bereitstehen.
Ein Stück. Für Hessen.
Da isses:
2/ Das Ministerium lässt sich feiern, als hätte es gerade einen Menschen auf den Mars gebracht, Tenor "so geht das in der modernen Zeit" 👍
Es wird uns Bürgern noch etwas passiv-aggressiv unter die Nase gerieben, wie teuer wir sind: "son Ding kostet 150.000 EUR (!!!!) - egal!"
3/ Das schönste - ein wahrhaftiger Meilenstein pechschwarzen Humors (oder völligen Realitätsverlustes - wie man's nimmt) - ist aber der Text dazu. kultusministerium.hessen.de/presse/pressem…
Ich zitiere: (Hervorhebungen und Abkürzungen von mir... pass auf, kannste Dir ned ausdenken...also):
...nur eine kleine Beobachtung - wo man sich diese wunderbare Zusammenarbeit der Unionsabgeordneten mit Aserbaidschan und Nordmazedonien überlegt, ist es immer weniger überraschend, dass sie seit einem Jahrzehnt blendend auch mit Viktor Orban auskommen.
Apropos; das ist interessant. T-Online schreibt:
"Zechs Scaliger Strategy Consulting GmbH habe damals die mazedonische Partei VMRO-DPMNE beraten und dafür ein fünfstelliges Honorar erhalten. Vorsitzender der Partei war damals der umstrittene Nikola Gruevski."
1/ Mein Eindruck ist, der deutsche Staat tut sich auch deshalb so schwer mit #COVID19, weil sie in einer für die neuen Rolle performen müsste: der des Dienstleisters.
Nicht mit Ge- und Verboten aus der Ferne normativ Einfluss nehmen, sondern *selbst*, in *real life* agieren.
2/ Dazu kommt - in Kombination mit der Zersplitterung des Systems - ein Kulturthema: die Konzentration darauf, Risiken für sich selbst auf null du minimieren, auch wenn es zu Lasten großer und wichtiger Ziele geht.
Im bösen, bösen Privatsektor nennt man das „lack of ownership“.
3/ Und - der Fisch stinkt natürlich vom Kopf:
unvergesslich gestern Armin Laschets Aussage, kein Gesundheitsminister könne sich erlauben, auch nur für einen Todesfall verantwortlich zu sein, weil er mit AZ weiterimpfen ließ, entgegen der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts,
Schon die Gästeliste lässt das Herz eines jeden Monty Python-Liebhabers schneller schlagen:
- Armin Laschet
- Karl Lauterbach
- Ilkay Gündogan
(- und drei JournalistInnen)
Ich meine, man sieht die hitzige Diskussion bereits vor den geistigen Augen:
Laschet:
"Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke; we had to destroy the village in order to save it; die Schulen sind sicher; die Notbremse bei 100 gilt!"
Lauterbach:
"Das sehe ich anders: 2+2 sind in der Regel 4, schwarz ist in vielen Fällen dunkler als weiß, und meine Berechnungen zeigen, dass der morgige Tag etwa 24 Stunden haben könnte, auch wenn ich dafür kritisiert werde".
1/9 Es ist mein *Eindruck*, dass die #Covid19-Krise bzw. ihr schwaches Management durch die Politik auch etwas Systemisches offenbart: dass die Entfernung zwischen Entscheidungsträgern und Bürgern (bzw. sogar mittleren Ebenen) zu groß ist, und die Kommunikation eher einseitig.
2/9 Es ist bezeichnend, wie verbreitet und wiederkehrend die Klage der sich äußernden Landräte / Stadträte ist, die Entscheider würden nicht mit ihnen kommunizieren, undurchdachte Entscheidungen ihnen vor die Füße kippen und sie mit der Umsetzung alleine lassen.
4/9 Was sie sagen, ist praktisch: ihr Input, ihr lokales Wissen wird im Vorfeld nicht genutzt und sie werden auch als "reality check" nach getroffenen Entscheidungen nicht genutzt bzw. gehört.
Es gibt kein Feedback nach oben; die Kommunikation ist hierarchisch einseitig.
1/ Heute Abend wieder Kaffe&Kuchen Tratschrunde mit Plasberg.
Und - ich weiß, ihr werdet es kaum glauben, aber - nach ca. 188 durchgehend einseitigen Talkshows über die Qualen des Lockdowns, kommt die 189. einseitige Talkshow über die Qualen des Lockdowns.
2/ Darauf lässt zumindest der Appetitmacher des Senders schliessen:
“Viel Druck im Kessel – wie lange ist ein Lockdown noch zu halten?
Familien am Limit, Restaurant- und Ladenbesitzer verzweifelt – auch die Geduldigsten werden langsam mürbe.
3/ Kurz: Der Druck steigt. Wie lange hält noch der Deckel auf dem Land? Muss Deutschland jetzt ins Risiko gehen? Oder wäre das unverantwortlich?”
Schwere Frage. Wie lautet wohl die Antwort? Dieser Lockdown macht ja gar keinen Spaß??!!