1/ Ist das noch Drama oder schon feinster absurder Humor?
Das hessische Kultusminiterium verkündet voller stolz, es würde nun ein (1) "Mobiles Corona Testcenter" für Schulen bereitstehen.
Ein Stück. Für Hessen.
Da isses:
2/ Das Ministerium lässt sich feiern, als hätte es gerade einen Menschen auf den Mars gebracht, Tenor "so geht das in der modernen Zeit" 👍
Es wird uns Bürgern noch etwas passiv-aggressiv unter die Nase gerieben, wie teuer wir sind: "son Ding kostet 150.000 EUR (!!!!) - egal!"
3/ Das schönste - ein wahrhaftiger Meilenstein pechschwarzen Humors (oder völligen Realitätsverlustes - wie man's nimmt) - ist aber der Text dazu. kultusministerium.hessen.de/presse/pressem…
Ich zitiere: (Hervorhebungen und Abkürzungen von mir... pass auf, kannste Dir ned ausdenken...also):
4/ (hüstel....) "Die KVH und das Hessische KM erweitern ihr gemeinsames Engagement für einen sicheren Unterricht in den Schulen."
...also wenn es überhaupt noch erweiterbar ist, dieses Mont Blanc von einem Engagement, konzeptionell wie praktisch...
5/ "Ab sofort stellt die KVH *ein* mobiles Testcenter zur Verfügung, welches im Fall *eines* Ausbruchs an Schulen innerhalb kurzer Zeit vor Ort eingesetzt werden kann, um Schüler*innen, Lehrkräfte und schulisches Personal zu testen."
6/ Also, das Ministerium stellt sich #COVID19 wie ein entflohenes wildes Tier vor, das rumstreunt und irgendwo auftauchen könnte - ja und wenn *das* passiert, dann kann es was erleben :) denn dann
rufen'wa den Manni mit seinem hunter-Mobil sofort an, un sagn Manni passuff, schluss mitm Käsebrot, die Arbeit ruft: im Baron-Münchhausen-Gymnasium in Gießen, da hat dieser Wolf eine Biolehrerin angefallen, da musst du jetzt ma hin! -
7/ - und schwupdiwupps, schon isser unterwegs.
Das Virus wird getestet, bevor es sich richtig in der Schule umschauen kann!!
Zumal: "[das] mobile Testcenter, [ist] in der Regel innerhalb von 24 Stunden vor Ort und [gibt] einen schnellen Überblick über das Infektionsgeschehen"
8/ Minister Lorz kommentierte im Radio, sinngemäß:
"Das mobile Testzenter ist natürlich nicht ausreichend, wenn es gleichzeitig an mehreren Schulen zu Ausbrüchen kommt. Wir denken und hoffen aber, dass dies nicht der Fall sein wird".
9/ Weiß nicht ob's rüberkommt, aber ich bin dem hyterischen Lachanfall nahe.
Ach so, der letzte Satz der Pressemitteilung lautet:
"Nach den Ferien werden wir den Schulen zudem als weiteren Baustein unserer Test-Strategie Selbsttests zur Verfügung stellen können.“
Gnadenstoß.
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...nur eine kleine Beobachtung - wo man sich diese wunderbare Zusammenarbeit der Unionsabgeordneten mit Aserbaidschan und Nordmazedonien überlegt, ist es immer weniger überraschend, dass sie seit einem Jahrzehnt blendend auch mit Viktor Orban auskommen.
Apropos; das ist interessant. T-Online schreibt:
"Zechs Scaliger Strategy Consulting GmbH habe damals die mazedonische Partei VMRO-DPMNE beraten und dafür ein fünfstelliges Honorar erhalten. Vorsitzender der Partei war damals der umstrittene Nikola Gruevski."
1/ Mein Eindruck ist, der deutsche Staat tut sich auch deshalb so schwer mit #COVID19, weil sie in einer für die neuen Rolle performen müsste: der des Dienstleisters.
Nicht mit Ge- und Verboten aus der Ferne normativ Einfluss nehmen, sondern *selbst*, in *real life* agieren.
2/ Dazu kommt - in Kombination mit der Zersplitterung des Systems - ein Kulturthema: die Konzentration darauf, Risiken für sich selbst auf null du minimieren, auch wenn es zu Lasten großer und wichtiger Ziele geht.
Im bösen, bösen Privatsektor nennt man das „lack of ownership“.
3/ Und - der Fisch stinkt natürlich vom Kopf:
unvergesslich gestern Armin Laschets Aussage, kein Gesundheitsminister könne sich erlauben, auch nur für einen Todesfall verantwortlich zu sein, weil er mit AZ weiterimpfen ließ, entgegen der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts,
Schon die Gästeliste lässt das Herz eines jeden Monty Python-Liebhabers schneller schlagen:
- Armin Laschet
- Karl Lauterbach
- Ilkay Gündogan
(- und drei JournalistInnen)
Ich meine, man sieht die hitzige Diskussion bereits vor den geistigen Augen:
Laschet:
"Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke; we had to destroy the village in order to save it; die Schulen sind sicher; die Notbremse bei 100 gilt!"
Lauterbach:
"Das sehe ich anders: 2+2 sind in der Regel 4, schwarz ist in vielen Fällen dunkler als weiß, und meine Berechnungen zeigen, dass der morgige Tag etwa 24 Stunden haben könnte, auch wenn ich dafür kritisiert werde".
1/Bislang ist #Maskengate eine für die Union unschöne Sache, die sie für einige Monate einige Prozentpunkte kostet, aber nicht mehr.
Führt man sich jedoch die offensichtliche Breite der Dealings und die Dynamik der Ereignisse vor Augen, könnte es ich viel dicker kommen.
2/ Zum einen sind da die Namen und Verbindungen der CSU-nahen Akteure, die in der Presse bereits erschienen sind, aber in der breiteren Öffentlichkeit noch nicht wirklich bekannt sind.
Wenn das passiert, ist die Story der wildgewordenen Einzeltäter dahin.
3/ Zum anderen, was bislang noch überhaupt nicht im Fokus ist: die Rolle der Exekutive; Minister, Ministerpräsidenten usw.
Zumal: Bestechung funktioniert nun einmal nicht ohne einen Bestochenen, der auch Entscheidungen trifft - und die Deals kamen ja zweifelsohne zustande.
1/9 Es ist mein *Eindruck*, dass die #Covid19-Krise bzw. ihr schwaches Management durch die Politik auch etwas Systemisches offenbart: dass die Entfernung zwischen Entscheidungsträgern und Bürgern (bzw. sogar mittleren Ebenen) zu groß ist, und die Kommunikation eher einseitig.
2/9 Es ist bezeichnend, wie verbreitet und wiederkehrend die Klage der sich äußernden Landräte / Stadträte ist, die Entscheider würden nicht mit ihnen kommunizieren, undurchdachte Entscheidungen ihnen vor die Füße kippen und sie mit der Umsetzung alleine lassen.
4/9 Was sie sagen, ist praktisch: ihr Input, ihr lokales Wissen wird im Vorfeld nicht genutzt und sie werden auch als "reality check" nach getroffenen Entscheidungen nicht genutzt bzw. gehört.
Es gibt kein Feedback nach oben; die Kommunikation ist hierarchisch einseitig.
1/ Heute Abend wieder Kaffe&Kuchen Tratschrunde mit Plasberg.
Und - ich weiß, ihr werdet es kaum glauben, aber - nach ca. 188 durchgehend einseitigen Talkshows über die Qualen des Lockdowns, kommt die 189. einseitige Talkshow über die Qualen des Lockdowns.
2/ Darauf lässt zumindest der Appetitmacher des Senders schliessen:
“Viel Druck im Kessel – wie lange ist ein Lockdown noch zu halten?
Familien am Limit, Restaurant- und Ladenbesitzer verzweifelt – auch die Geduldigsten werden langsam mürbe.
3/ Kurz: Der Druck steigt. Wie lange hält noch der Deckel auf dem Land? Muss Deutschland jetzt ins Risiko gehen? Oder wäre das unverantwortlich?”
Schwere Frage. Wie lautet wohl die Antwort? Dieser Lockdown macht ja gar keinen Spaß??!!