Der Mangel an Strategie, Weitblick und die Unfähigkeit, den Realitäten ins Auge zu schauen, werden vermutlich dazu führen, dass wir die Dritte Welle so richtig ausreiten werden und im Sommer eine weitere Überlastung des Gesundheitssystem erleben werden.
Die Politik hat aufgegeben, die Situation zu steuern und verfährt nach dem Prinzip Hoffnung (Impfung), schafft aber nicht die notwendigen Rahmenbedingungen dafür. Mitarbeiter in Krankenhäusern, die Toten und Langzeitkranken der nächsten Zeit werden den Preis dafür zahlen.
Wenn wir Glück haben, werden wir von P.1 irgendwie noch verschont, aber die Chancen dafür sinken. Die Weltgemeinschaft ist nicht in der Lage, Bolsonaro zu stoppen, was nicht nur wg. Corona angebracht wäre.
Die einzige wirklich Hoffnung derzeit ist, dass das Virus schon seine maximale Anpassung an den Menschen ausgereizt hat und wir die letzten Mutationen mit einmalig veränderten Impfstoffen abgedeckt bekommen.
Das heißt dann aber auch, dass alle, die nur die 1. Generation der Impfstoffe bekommen haben, nochmal unter die Nadel müssen und in dem Szenario kommt 2021 für das Pandemieende natürlich nicht mehr vor.
Die lasche Performance unserer Politiker birgt dazu die Gefahr, dass sich noch mehr Hohlköpfe auf Wutbürger umschulen lassen und meinen, man müsste Inkompetenz auch noch durch Böswilligkeit und Menschenhass ergänzen, was natürlich kontraproduktiv ist.
Derweil verhindert die Unbeweglichkeit und Mißgunst der Parteiensysteme, dass pragmatische und fähige Leute in führende Positionen kommen, die das vielleicht noch hinkriegen könnten oder zumindest eine Perspektive für die Zukunft darstellen könnten.
Schon bei der Bundestagswahl wird man sich am Kopf kratzen und fragen, wer jetzt von den Vorgeschlagenen sich in der Krise eigentlich irgendwie als hilfreich erwiesen hat. Eigentlich müsste Karl Lauterbach ne Partei aufmachen, aber das wird natürlich nicht passieren.
Am unerträglichsten wird es sein, sich dann auch noch anhören zu müssen, wie toll doch eigentlich alles gelaufen sei und wie fleissig auf die anderen gescheiterten Demokratien verwiesen wird, die alles noch mehr vergeigt haben als wir.
Ich muss zugeben, schon mehr Spaß gehabt zu haben. Trotzdem gebe ich mein Ziel nicht auf, dem Virus ein Schnippchen zu schlagen und werde jetzt nicht aufhören, vorsichtig zu sein, auch wenn es mir den Sommer vermutlich weitgehend vergrault.
Ich freue mich derweil über alle, die ihre Impfung schon erhalten haben und etwas aufatmen können. Die Leute in den Impfzentren machen eine tolle Arbeit und ich beneide sie um die Erfüllung, die eine solche Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit mit sich bringt.
Wir anderen müssen derweil aufpassen, dass wir uns nicht von den Stinkern gegeneinander aufhetzen lassen. Es wird immer die Methode sein, sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen, in dem man den einen sagt, die anderen seien an ihrem Elend Schuld.
Keep calm and carry on. Am Ende wird man alles am besten überstanden haben, indem man die eigenen Energiegrenzen nie überschreitet und sich nicht irre machen lässt.
Bleibt zu hoffen, dass ich nicht komplett richtig liege und am Ende mehr Sonnenschein durchkommt als gedacht. Aber man sollte seine Erwartungen vielleicht etwas runterschrauben, dann kann es nur besser werden.
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Ein auf realen Messungen einer Krise basierender Infektionsschutz ist also ein "Fetisch", so als ob Leute es geil finden, sich mit Zahlen zu bewerfen, die eine klar messbare Gefahr repräsentieren, übrigens auch Zahlen von Gestorbenen. Nun ja. Schauen wir mal weiter…
"Das Land nähert sich nicht sehr überraschend dem Inzidenzwert 100. Sollen Schulen, die gerade erst geöffnet wurden, mit Schließung dafür zahlen? "
Schulgebäude können sich nicht infizieren und Schulhöfe auch nicht. Schülerinnen und Lehrerinnen sind die Betroffenen.
Schon geil, wie man die „Erfolge“ von drei Monaten „ja irgendwie Lockdown, aber nicht so richtig, weil will ja keiner, aber muss ja“ mit einer Woche „jetzt wird es aber langsam ungemütlich, lass mal lockern“-Gequatsche in die Tonne treten kann.
Offenbar sind wir als Gesellschaft kollektiv so unfähig geworden, Probleme zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, dass es schon schmerzt. Wem ist durch weiteres monatelanges Rumgeeiere geholfen? Jetzt geht halt auch noch Ostern flöten…
… und ein halbwegs akzeptabler Sommer ist mindestens stark gefährdet. Für die Eventbranche ist das jetzt schon der Todesstoss, weil natürlich spätestens jetzt mal Entscheidungen gefällt werden müssten und so ist die Saison eigentlich schon im Eimer.
Der Rückgang der Infektionszahlen stagniert, in Thüringen geht es wieder hoch. Nur in Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Saarland und BaWü ein R < 0,9. So dauert es 3-4 Monate bis man Lockerungs-Terrain erreicht und d.h. angesichts der Mutationen wird das nix. pavelmayer.de/covid/risks/#t…
Wenn wir Pech haben, zeigen sich jetzt schon die ersten Auswirkungen der jüngsten Lockerungsdiskussionen. Wenn wir Glück haben, ist es nur eine ausbruchsbedingte Schwankung. So oder so: nur BaWü kann sich derzeit Hoffnung auf Zahlen wie nach der 1. Welle in 2 (!) Monaten machen.
Die Lockerungen der nächsten Wochen, so gering sie auch sind, werden aber wohl auch diesen Trend umkehren und damit sitzen wir bald wieder in der Falle mit guter Chance auf eine 3. Welle. Wir sind noch WEIT davon entfernt, die 2. Welle überstanden zu haben.
Online-Banking-Freischaltung für ein Konto der Sparda-Bank Berlin in 2021 ist wirklich ein bemerkenswerter Marsch. Ein Protokoll.
Erstmal natürlich Telefon-Hotline anrufen, weil die Website da nichts zu erzählt. Telefonat ergibt: Dinge müssen per Post geschickt werden. Nun ja.
Erste Post kommt: "Ihre Unterlagen - wir haben Ihren Auftrag wunschgemäß ausgeführt". Aha, welchen Auftrag? Okay, wie auch immer.
Ich bekomme einen "Sparda-Netkey" mitgeteilt (10-stellige Nummer). Und eine "Folgenummer" (2-stellige Nummer), wozu auch immer. Und ne Kundennummer.
Das sind dann schon mal 3 neue Infos. Dazu 10 Seiten Vertragsblabla und der Hinweis: "in den nächsten Tagen erhalten Sie per Post Ihre Zugangsdaten". Gut, das waren sie jetzt also noch nicht, oder wie?
Aha, die Leute wollen die Corona Warn App nicht installieren, weil sie „einen nichts selbst“ schützt. Abgesehen davon, dass das so nicht stimmt, wann haben wir als Gesellschaft eigentlich aufgehört im „Wir“ zu denken? Alle bekloppt.
Einwände wegen "Datenschutz" lasse ich überhaupt nicht gelten und das Argument, im "eigenen Umfeld gäbe es kein Corona" lasse ich mal ganz unkommentiert. Klar die CWA ist nicht perfekt aber auf jeden Fall keine Gefahr und kann natürlich helfen. Ich habe hier wenig Verständnis.
Immerhin, die Downloads nehmen wieder zu, aber das RKI sagt nicht (und die App zeigt nicht an) wie viele die App wirklich nutzen, was auch nicht sonderlich hilfreich ist. Die Idee, die App nebenbei als Infotool für die Krise zu nutzen scheint dem RKI auch nicht gekommen zu sein.