Im Lagebericht des RKI sind ja oft die blau markierten Änderungen besonders informativ.
Das ist die Ausgabe vom 24.3. Dem Tag, an dem die Bundeskanzlerin sich entschuldigte für die Idee, den Deutschen einen Lockdown über ein um einen Tag verlängertes Wochenende zu verordnen.
Auch interessant im RKI-Lagebericht v.24.3.:erstmals Grafiken zu Ausbrüchen an Kitas und Schulen.Zu sehen ist,dass in der aktuellen Welle bislang vor allem die Kitas stark beteiligt sind,deutlich stärker als in der vorigen und z. Zt. auch (noch?) deutlich stärker als die Schulen.
An den Schulen wiederum sind im Moment die Grundschulkinder (6-10 Jahre) deutlich stärker vertreten als alle älteren Altersgruppen.
Beides korreliert recht augenfällig damit,dass Kitas eigentlich nie richtig zu waren und dass die Grundschulen Mitte Februar wieder geöffnet wurden.
Entsprechend ist der Beginn der Ausbrüche an Kitas schon im Januar zu sehen, in den Grundschulen geht es erst im Februar richtig los.
Dass beide Kurven nach rechts hin abfallen, sollte übrigens niemanden täuschen - das dürfte schlicht Folge des Meldeverzugs sein.
Auch die Schlussfolgerungen des RKI sprechen für sich, dürften aber in einer anderen Realität als derjenigen der KMK formuliert worden sein.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
#Modellregion Tübingen: kommt heute viel im Radio. Muss man sich zumindest mal anschauen, was dort versucht wird. Man setzt auf viel Testen und will im Gegenzug viel Normalität eröffnen - Kino, Theater, Café, auch bei Aufkommen von B.1.1.7.
Auf den 1.Blick ist Tübingen etwas besser durch die letzten 3 Mo gekommen als BW und der Bund. Lokale Inzidenz liegt niedriger als die regionale und die nationale. Allerdings bewegt sie sich ebenfalls wieder nach oben, d. h. auch in Tübingen macht sich 3. Welle bemerkbar.
Auslastung der Krankenhäuser liegt ziemlich genau auf BW-Landesniveau,12% der Intensivbetten sind derzeit frei, 13% sind es in BW. Deutlich besser Lage bei Covid-Patient*innen,die haben in Tübingen einen Anteil von knapp 5% an den Intensivbetten, in BW insgesamt sind es gut 12%.
Unsere Regierungen in Bund&Ländern haben, was die Bekämpfung der 3. Welle angeht, abgedankt. Der zaghafte Versuch, ihr mit einem langen Wochenende namens #Osterlockdown entgegenzutreten, ist unter Entschuldigungen abgesagt. 1/13
Er war wohl auch mit allzu heißer Nadel gestrickt, um wirklich umgesetzt zu werden). Das Land versinkt in Ratlosigkeit, die Pandemiebekämpfung zersplittert in Kleinstaaterei. Nun hoffen wir, wider alle Vernunft, wissenschaftliche Erkenntnis und bisherige Erfahrung, dass... 2/13
... die Gegenmaßnahmen der 2. Welle auch der dritten standhalten möchten. Diese Hoffnung geht zwar schon seit Januar vor aller Augen den Bach runter, aber sie stirbt nichtsdestotrotz bekanntlich zuletzt. 3/13
Tag 20 der Kontaktbeschränkungen: Quo vadis? Ein Thread. Wird etwas länger. (1/28)
Die Kurve scheint abgeflacht. Oder ist sie es nicht? Der Wert der Neuinfektionen erreicht heute einen neuen Höchststand mit 23.648. Den 7-Tages-Durchschnitt verändert das wenig, der bewegt sich nun seit dem 11.11.2020 in einem Seitwärtskorridor zwischen 18.300 und 18.500.(2/28)
Das Datum macht allerdings etwas hellhörig, denn am 11.11. wurde die Teststrategie in den Krisenmodus umgeschaltet. Wegen Überlastung der Labore und Gesundheitsämter. Seitdem gilt: mildere Symptome ohne nachgewiesenen Kontakt erfordern keinen Test mehr. (3/28)
Wie sicher sind Schulen? Wie viele Schüler*innen stecken sich in Schulen an? Die ehrliche Antwort ist: das wissen wir nur sehr vage (Thread - 1/14).
Es gibt aber immerhin Hinweise. Zum Beispiel hier (2/14).
Die Grafik zeigt, am Beispiel Hamburg, die Inzidenz in den verschiedenen Altersgruppen. Also die Häufigkeit von Infektionen, bezogen auf die Gruppengröße. Etwa von den Sommerferien bis Mitte November. Daten aus der RKI-Datenbank "SurvStat" (3/14).
Die Bilder aus Bergamo haben Sie aber schon noch im Kopf? Dass elf Menschen auf der Krebsstation des Hamburger Uniklinikums starben, manche über 70, eine 21? Dass Pathologen feststellten, die Toten der ersten Monate hätten im Schnitt noch zehn Jahre zu leben gehabt?
@Augstein Ja, die Abschirmung der Alten- und Pflegeheime war hart. Für Bewohner und Angehörige. Mit dem damaligen Wissen und der damaligen Risikoeinschätzung war sie aber richtig. Und bleibt es, nur dass wir inzwischen mehr Wege gefunden haben, Schutz und Kontakt zu verbinden.
@Augstein Im übrigen wurde da auch nicht "still hingenommen". Sondern breit, auch in den Medien, diskutiert. Im priv. Umfeld hatte ich ergreifende Schilderungen, wie Betroffene einander nur vom Balkon zum Parkplatz grüßen oder über Erlaubnisse zum Besuch verhandeln mussten.