Heute beginnen Vorlesung & Seminar Relevante Literaturwissenschaft an der @TrierUni. Die Vorlesung findet digital/synchron statt, aber es gibt 1 paar Videos & alle Gastvorträge sind öffentlich. Ich begleite hier die Vorlesung unter #RelevanteLW21 - Fragen & Feedback willkommen!
Save the date & Anmeldung für die Gastvorträge in #RelevanteLW21: Ihr könnt euch gleich für die ganze Reihe mit @JanSueselbeck@Johannes42@NitzkeSolvejg Lily Tonger-Erk & @CAmlinger anmelden oder für einzelne Termine. Mail ans CePoG, die Zoom-Links kommen dann zeitnah!
Heute führe ich in das Konzept der Vorlesung ein. Ausgangspunkt: Wer stellt in welchen Kontexten an wen Relevanzfragen oder eher -ansprüche? Was ist mit "Relevanz" überhaupt gemeint? Wie gehen wir um mit öffentlichen Relevanzerwartungen? #RelevanteLW21
Die gute Nachricht angesichts wiederkehrender Krisendiagnosen: Germanistik ist weder mehr noch weniger rechtfertigungsbedürftig & -fähig als andere Geisteswissenschaften. Ihre Relevanz muss sie wie alle anderen Fächer zuallererst aus sich selbst heraus bestimmen. #RelevanteLW21
Unsere Existenzberechtigung hängt nicht daran, wie gut wir im öffentlichen Diskurs abschneiden. Aber ich plädiere dafür, dass wir öffentliche Debatten über unsere Relevanz nicht nur als Problem sehen, sondern sie informiert & aktiv mitgestalten. #RelevanteLW21#wisskomm
Der 1. Teil der Einführung (2 Teile) ist jetzt auf YouTube. Konzept, Ablauf & Fragen: Wieso Relevante Literaturwissenschaft? #RelevanteLW21
Im 2. Teil der Einführung #RelevanteLW21 stelle ich 1 paar Dauerbrenner-Themen vor: Krisendiagnosen, Verhältnisbestimmungen von Natur- & Geisteswissenschaften, & 3 weitere Klischeefallen zu Beruf, Bildung & Debatten, Theorie & Praxis.„Praxis““.
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Uff: "Was machen Literaturwissenschaftler?" Minute 2ff gleich mal "gequälte Bitches" & Vergewaltigungs-Story für die "blutige Geschichte der Literatur" & 1 Abgrenzung von Political Correctness. Das ist ja mal 1 Selbstdarstellung von "Geisteswissenschaft konkret", Uni Zürich.
Beispiel dafür, dass Literaturwissenschaftler:innen zeigen wollen, dass sie Kompetenzen haben für die Analyse von gesellschaftspolitischen Debatten über Ästhetik: Provokation, Ironie etc. Das ist genau auch mein Anliegen. Aber dieser Einstieg für 1 Art Studium Generale?
Wer "Literaturwissenschaften in die Gesellschaft hineinbringen will", sollte sich auch überlegen, wie man das macht. Hier wird wohl hängenbleiben: "Provokationspotential ist super" & misogyner Rap dafür 1 Beispiel. Ist das 1 angemessene Werbung für #DarumGW ?
Vielleicht mag sich jemand von @dfg_public mal die Sendung NUHR vom 30.4.2020 ansehen, in der Nuhr darüber spekuliert, ob Merkel Drosten hörig sei? "Die Virologen haben die Weltherrschaft übernommen". Inklusive Diktaturvergleich. #fürdaswissen ?
In der @NZZ schreibt @birgitschmid2 über die Verwendung geschlechtergerechter Sprache an der Universität Wien - "Gendersternchen in Wien" -, gegen den sich angeblich 1 Gruppe Studierender aus den Geisteswissenschaften wende. Schauen wir uns also mal die Uni Wien an.
Die Uni Wien "bekennt sich zu geschlechterinklusivem Sprachgebrauch", wendet sich gegen die Mitgemeint-Fußnote und fordert diskriminierungsfreie Materialien.
Es gibt keine Vorschriften für EINE bestimmte Praxis. Es gibt Empfehlungen. Die einzige Angabe, die sich aus dem Artikel von @birgitschmid2 bestätigen lässt, ist, dass Binnen-I und Doppelform als nicht ausreichend betrachtet werden (s. Klammer).
"Man formt die eigene Identität, indem man diejenige, die einem von der sozialen Ordnung vorgegeben wurde, langsam und geduldig bearbeitet."
(Didier Eribon)
Es gibt eine Kraft der Transformation im Umgang mit Normen & Gewalt sozialer Ordnung - aber keine umfassende Befreiung. Handlungsfähigkeit und Determinismen sind ineinander verwoben, so Eribon.
Dass jedes Individuum mehreren Gruppen angehört, dass Identität sich also stets in einem Feld mehrerer, miteinander interagierender Kategorien konstituiert, muss Konsequenzen haben für die Frage: Welche emanzipatorischen Kämpfe führen wir? Welche Theorien brauchen wir dafür?