Thread by @KonProg

[Thread in 5: Wer hat die 2./3. Welle härter verkackt - Schweden oder Deutschland?]

Vorab:

Das ist nicht so einfach zu sagen. Von der Intensität der Maßnahmen her haben sich beide Länder angenähert. D verhielt sich zögerlich und Schweden verbot fast alle Zusammenkünfte.

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Schweden hat hier gewisse Vorteile:

1) Eine Homeworkquote von rund 50%

2) Eine teuer erkaufte höhere Seroprävelenz aus der ersten Welle - die in der Epidemie wie eine "leichte Bremse" wirkt. Von mir geschätzt: ca. 23% vs 10% in Deutschland.

3) Keine "#Modellversuche"

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Demgegenüber stehen auch epidemiologische Nachteile:

1) Offene Gastro (mit Schutzkonzepten) und Shops

2) Kitas/Schulen etwa stärker offen

3) Lahmes Meldesystem (die letzten 4 Wochen muss man daher leider vergessen)

Ich vergleiche 4 Phasen:

* Okt/Nov
* Dez
* Jan
* Feb

3/5

Sterbefälle (per Mio)

Okt/Nov

D: 7291 (87)
S: 1380 (136)

Dez

D: 17332 (206)
S: 2593 (255)

Jan

D: 23583 (281)
S: 2411 (238)

Feb

D: 12910 (154)
S: 786 (77)

In Schweden wird seit Februar an C19 weniger gestorben! Das gilt auch mit Einrechnung der jüngeren Population.

4/5

Deutschlands #Epidemiebekämpfung ist also nicht so toll. Das spricht übrigens *gegen* Lockerungen!

(bei Außengastro würde ich eine Ausnahme machen)

Zum Vergleich C19-Sterbefälle in Tschechien (per Mio):

Okt/Nov: 7787 (728)
Dez: 3370 (315)
Jan: 4784 (447)
Feb: 4034 (377)

5/5

Nachwort:

Woran liegt es, dass Deutschland von Schweden überholt wurde?

Gute Frage!

Vielleicht gelingt dort der Schutz vulnerabler Bevölkerung besser. Dazu kommt höhere Seroprävalenz. Die Impfquote ist es jedenfalls nicht. Aktuell:

Schweden: 15%
Deutschland: 13%

Nachwort II:

Schweden unterbindet potentielle Clusterereignisse konsequenter (Demos sind dort z.B. nicht gestattet). Am Ende dürfte die hohe schwedische Homeworkquote mehr wiegen (betrifft auch einen größeren Bevölkerungsanteil) als andere Differenzen (z.B. offene Shops).

Imho.