Jetzt muss ich mal was loswerden und bitte jede/n Einzelne/n das hier zu Ende zu lesen um dann folgende Frage zu beantworten:
Liegt es daran, dass ich
a) eine Frau bin
b) jung bin
c) „nur“ eine Allgemeinmedizinerin bin
d) alle Antworten sind richtig ?
Oder anders formuliert:
Hätten wir Menschenleben retten können wenn ich ein älterer Herr wäre?
Ich fühle mich gerade ein bisschen betrogen und will mal erklären warum. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 habe ich eine 4stellige Zahl an Covid-PatientInnen zu Hause behandelt und betreut in mehr als
1300 Stunden am sogenannten „Covid-HÄND“ in Oberösterreich (Regelstunden + Überstunden). HÄND steht dabei für HausÄrztlicherNotDienst. Wir waren von 21.März 2020 bis zu Einstellung am 28.Februar 2021 quasi eine „Spezialeinheit“ die zu positiv getesten PatientInnen,Verdachtsfällen
und Menschen in Quarantäne nach Hause gefahren sind, in ein potentiell kontaminiertes Umfeld und eine medizinische Versorgung zu gewährleisten. Entstanden ist diese spezialisierte Versorgung wegen des zu Beginn herrschenden Mangels an Schutzkleidung – und wenn wir ehrlich sind
brauchte es freiwillige ÄrztInnen die sich dieser zu Beginn noch so unbekannten Erkrankung stellen. Eine dieser Freiwilligen war ich. Warum habe ich mich gemeldet? Ich bin jung, alleinstehend und habe keinerlei Betreuungspflichten. Es ist vergleichsweise einfach für mich, mich
zwischen den Einsätzen völlig zu isolieren um niemanden zu gefährden. Und ich finde genau solche Leute sollte an die Front. Nebenbei dachte ich auch, dass ich vielleicht irgendwann mal Großnichten und -neffen haben werde. Und wenn die mich fragen sollten was ich getan habe damals
als die Pandemie war und wie es mir als Ärztin damit ging, dann will ich davon erzählen können.
Wir waren ein sehr kompaktes Team, das in engem Austausch stand. Und im Gegensatz zu den KollegInnen im Spital sahen wir die ganze Bandbreite an Verläufen: Vom symptomlosen Ehepartner
des eigentlichen Patienten bis hin zu Sterbenden, vom Neugeborenen bis zur Hunderjährigen. Relativ rasch zeigte sich, dass PatientInnen von der Substanz Budenosid deutlich profitieren. Patienten, die wir recht frühzeitig damit behandelt haben wurden rasch besser, riefen nur
selten in den nächsten Tagen noch mal an und wurden kaum spitalspflichtig. Patienten die mit anderen Substanzen anbehandelt waren – auch Asthmasprays! – hatten oftmals schwierigere Verläufe. Das ist einfach extrem aufgefallen. Zum ersten Mal um meine Erfahrungen mit Covid-
PatientInnen befragt vor einem größeren Publikum wurde ich am 31.10.2020 im Rahmen einer Online-Bezirksärztefortbildung auf Zoom die dann auf YouTube gestellt wurde. Der Link zu diesem Video wurde in der Ärzteschaft hundertfach geteilt. Mir war bei dieser Zoom-Konferenz nicht
klar, dass das online geht und ein solch großes Publikum erreichen wird, weshalb ich recht offen über einige Dinge geredet habe. Kurzum: Wir mussten das Video mehrfach schneiden…
Insgesamt über alle Versionen wurde das Video mehr als 3000 mal gesehen, obwohl es nie als
öffentlich reingestellt wurde. Ich habe Fragen dazu von KollegInnen diverser Fachrichtungen aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen. Außerdem haben jene Kollegin, die diese Fortbildung organisiert hat und ich ein PatientInnen-Informationsbroschüre geschrieben, welche von ihren
PatientInnen auch in mehrere Sprachen übersetzt wurde und von zahlreichen KollegInnen für deren Homepages übernommen wurde bzw. in einigen Regionen von Hausärzten standartmäßig bei positiven Schnelltests ausgeteilt wurde (gemeinschaftspraxis4780.org). Vielleicht war das auch die
ausschlaggebende Punkte, warum ich am 1.12. als einzige Frau und einzige Nicht-Dozentin in einer offiziellen Onlinefortbildung gebeten wurde zu referieren (medak.at/fortbildungen/…). Auch da hab ich von den herausragenden Erfolgen in der Behandlung mit Budenosid erzählt. Was ich
bezeichnend fand war die Tatsache, dass in der Fragerunde dann Dozent Lamprecht dazu gefragt wurde ob denn das stimmt, was ich da sage. Vielleicht glaubt man einem älteren Herren einfach eher als einer jungen Frau? An fachlichen Kriterien kann es jedenfalls nicht liegen, da
Spitalsärzte ja nur jene PatientInnen auf den Stationen sehen, die einen schwereren Verlauf haben und daher nicht aus Erfahrung sagen können welche Behandlung einen schweren Verlauf verhindert. Ich dürfte dennoch einige KollegInnen innerhalb Österreichs mit meiner Botschaft
erreicht haben. Wie ich darauf komme? Mitte Jänner 2021 bekam ich einen Anruf von der Firma „AstraZeneca“. Ihnen sei aufgefallen, dass sich die Verschreibungen ihrer Budenosid-Präparate vervielfacht haben, weshalb sie zu recherchieren begonnen haben. Dabei haben sie den Link zum
YouTube-Video gefunden und die Kollegin kontaktiert, die diese Fortbildung organisiert und das Video online gestellt hat. So sind sie an meine private Handynummer gekommen. Der Grund des Anrufes: Sie wollten von mir wissen, wie ich dazu komme dieses Präparat bei Covid-
PatientInnen zu empfehlen. Dafür gäbe es keine offizielle Zulassung, keine Studien und keine Empfehlungen von Fachgesellschaften! Wenn ich so was empfehle, dann müsse mir klar sein, dass es sich um einen „Off-Label-Use“ handelt und ich alleine die Verantwortung dafür trage. Meine
Antwort: Ja, das ist mir klar. Ich empfehle es, weil ich hundertfach mit eigenen Augen gesehen habe wie sehr dieses Medikament hilft. Und ich werde es weiter empfehlen. Wann wurde öffentlich über diese Substanz gesprochen und in Medien davon geschrieben? Als @Karl_Lauterbach
vor einigen Wochen darüber auf Twitter schrieb und bekannt wurde, dass es in einigen Wochen eine Studie dazu geben würde. Jetzt wo die Studie da ist wird sie ebenfalls gefeiert obwohl darin nur 73 PatientInnen mit Budenosid behandelt wurden.
SERIOUSLY?!?!
Liebe Firma @AstraZeneca, liebe Krankenkassen, lieber @rudi_anschober: Wir haben in Österreich Covid-PatientInnen zu HUNDERTEN BIS TAUSENDEN (!!!!!) mit Budenosid behandelt! Anhand der Verordnungen könnt ihr nachvollziehen, wie viele damit behandelte PatientInnen trotzdem ins
Spital mussten – und könnt hier weiter forschen, z.B. ab dem wievielten Tag nach Symptombeginn wurde die Behandlung begonnen, was war der Grund für die Hospitalisierung, ect.
Das Wissen haben wir seit einem halben Jahr, die Daten sind da, wir müssten sie einfach nur
zusammenfügen.
Wird mir jemand zuhören? Oder bin ich
a) zu weiblich
b) zu jung
c) habe zu wenig Titel
d) alle Antworten sind richtig ?
Und weil mir bereits mehrfach die Frage gestellt wurde: Nein, von keiner offiziellen Stelle hat sich jemals irgendwer bei meinen KollegInnen und mir für den Einsatz oder die Leistung bedankt.
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Seit mehr als 7 Monaten bekommen wir in unregelmässigen Abständen Morddrohungen aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene.
Unter diesen widrigsten Bedingungen habe ich alles getan um eine
medizinische Versorgung der mir anvertrauten Patient*innen sicherzustellen. Das hat jetzt vorerst ein Ende. Die Sicherheitskosten übersteigen den Gewinn einer Hausarztpraxis um ein Vielfaches. Bis heute habe ich mehr als 100 000 Euro in die Sicherheit des Ordinationsbetriebs
gesteckt um garantieren zu können, dass sich niemand der hier Hilfe sucht dadurch in Gefahr begeben muss.
Das hat nun ein vorläufiges Ende. Ich habe alles getan um dafür Unterstützung zu bekommen aber es hat nicht gereicht.
Bis also ein Weg gefunden ist die Ordination sinnvoll
Wir machen in der Ordination täglich einen PCR-Test. Die nächstgelegene Apotheke hat ein Gerät zur Auswertung so dass wir in 4-5 Stunden ein Ergebnis haben. Das ist teuer aber sinnvoll!
Abstrich von gestern 13 Uhr war noch negativ, heute 8 Uhr positiv, Ergebnis seit 13 Uhr da.
Um 13:33 Uhr hab ich also gleich Paxlovid eingenommen da ich nun wusste, mein Unwohlsein vom Vormittag sollte ich doch ernster nehmen und seit 14 Uhr etwas Fieber. Wir kontaktieren jetzt alle PatientInnen die heute in der Ordination waren (sind fast fertig) und tun alles um ein
Cluster zu verhindern. Wir haben eine gute Chance, dass das gelingt weil wir durch das viele testen extrem schnell dran sind.
Das alles ist eine PRIVATE Initiative, da Ordinationspersonal nicht mehr als 5 Tests pro Monat von staatlicher Seite bekommt.
Ansteckung war übrigens am
Es gibt Patienten, bei denen man einfach schon weiß: Die führen nichts Gutes im Schilde. Man bereitet sich darauf vor. Man trifft Maßnahmen. Man sorgt für Schutz vor physischer Gewalt.
Ablehnen kann ich diesen Patienten nicht, sonst könnte er das als Diskriminierung aufgrund
seines Impfstatus auffassen. Der Impfstatus ist mir aber egal. Was mir nicht egal ist: Die Tatsache dass er zu einem Kreis Menschen gehört die nicht mehr und nicht weniger als Schaden anrichten wollen. Sie wollen mir schaden. Weil ich impfe. Weil ich dadurch zu "denen" gehöre
die es zu bekämpfen gilt.
Den Personenschützer hat er heute als solchen erkannt. Er meinte zu ihm, dass dieser Schutz schon notwendig sei und er das verstehe denn er sei ja selber auch sehr "aufbrausend".
Dann wird er aufgerufen. Beim Reingehen höre ich wie er die Tonaufnahme
Einfache Symptomlinderung Halsschmerzen bei #Omikron:
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Gurgellösungen (z.B. Chlorhexamed, Hexoral oder ähnliches)
- Rachenspray (z.B. Tantum Verde oder ähnliches)
- Salzwasser inhalieren (KEINE ätherischen Öle!)
- cremiges Eis essen
- viel trinken!!!
- bei weißen/weiß-gelblichen Belegen auf den Mandeln Hausarzt kontaktieren oder hausärztlichen Notdienst
- bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme ärztliche Hilfe (FRÜHZEITIG! nicht erst wenn man schon 2 Tage den eigenen Speichel nicht mehr schlucken kann!!!)
- auf Atemprobleme
/ Kurzatmigkeit bei geringer Belastung achten und ggf. ärztliche Hilfe rufen
- wer die meiste Zeit des Tages schläft/im Bett verbringt braucht Thromboseprophylaxe (und bitte: Aspirin, Thrombo-ASS und dergleichen ist KEINE Thromboseprophylaxe!)
Alltag als Hausärztin in der Pandemie in Österreich:
- von Patienten überrannt wegen Ärztemangel am Land
- an Fachärzte überweisen ist sinnlos weil die keine Termine in den nächsten Monaten mehr haben
- das Krankenhaus muss die Leute noch viel zu krank entlassen um Betten frei zu
bekommen für die, die noch schlechter beisammen sind
- alle impfen, die bereit sind sich impfen zu lassen
- alle beraten, die von den vielen unterschiedlichen "Informationen" im Internet verunsichert sind
- Covid-Patienten über Krankheit und Warnsignale aufklären
- ständig
erklären warum ich kein Ivermectin verordne, es auch ein "zu viel" an Vitaminen gibt und was das mit den Nieren macht, dass Zink kein Wundermittel gegen Covid ist und gegen die neuesten "Therapietrends" diverser Telegram-Gruppen ankämpfen
- Visiten bei bettlägerigen PatientInnen
Scheinbar habt viele Menschen den Begriff "Triage" nicht verstanden. Es ist nicht die Frage OB man jemanden unbehandelt sich selbst überlässt sondern WEM man die besten Chancen einräumt.
Wenn z.B. am Wochenende in einer 12h-Schicht 60 Covid-Patienten bei einem Arzt anrufen die
alle eine Visite brauchen, dann geht sich das nicht aus. Mehr als die Hälfte der Anrufer wird also keinen Hausbesuch vom Arzt bekommen. Die können dann zwar versuchen sich mit der Rettung ins Spital bringen zu lassen, da aber auch die Rettungsfahrzeuge begrenzt sind wird es hier
zu langen Wartezeiten kommen. Die Rettungsfahrzeuge können auch nicht das nächstgelegene Krankenhaus anfahren wenn dort kein Covid-Bett mehr frei ist sondern haben dann weitere Strecken zurück zu legen die länger dauern.
Und im Krankenhaus angekommen werden die Leute dann nicht