Seit Corona-Beginn merke ich phasenweise mehr und weniger, wie meine persönliche Situation mich belastet. Letztes Jahr war durch die WG-Situation hier eher das Problem, dass ich keine Ruhe hatte, weil alle im Home Office waren und ich ~
nie Ruhe zum Arbeiten hatte, so wie davor. Seit Januar wohne ich hier größtenteils allein und habe es in den ersten Wochen schon lieben gelernt. Die Freiheit, die Ruhe, die Unabhängigkeit. Ich möchte es auch nicht mehr anders - aber was sich jetzt, nach weiteren 3 Monaten ~
bemerkbar macht, ist tatsächlich etwas anderes. Und das ist nur teilweise Einsamkeit. Ich fühle mich nicht einsam, im eigentlichen Sinne. Ich hab den Hund, ich telefoniere viel, ich hab Kontakte, ich sehe auch ab und an mal jemanden und der Mitbewohner ist 2 Tage die Woche hier,~
was extrem gut tut - auf vielen Ebenen.
Was mich langsam aber sicher fickt, ist die Eintönigkeit. Früher hab ich immer gesagt, mein Horror wäre ein Job, ein Leben, bei dem jeder Tag dem anderen ähnelt und die Wochenenden immer gleich aussehen. Mein Leben vor Corona war täglich ~
anders, immer. Events, Tanzen, Sport, Freunde, die Arbeit an unterschiedlichen Orten, Pendeln, Berlin, die Runden, Schreiben in Cafés, wenn mir nach Tapetenwechsel war, sonntags arbeiten, mittwochs frei - wie ich wollte.
Seit Corona besteht mein Leben nur aus einem Teil meines ~
Jobs, alles offline ist weg. Ich bin nur am Laptop, ich hab zugenommen, permanent Rücken- und Nackenschmerzen und trotzdem keine Motivation für Workouts, anderer Sport ist nicht drin. Ich esse mehr als Beschäftigung als wegen Hunger. Ich schlafe schlecht. Ich nehme das ~
Alleinwohnen nur noch selten wirklich positiv wahr, obwohl mein Verstand weiß, dass ich es eigentlich mag. Am schlimmsten von allem ist aber die Tatsache, dass jeder verfickte Tag gleich ist. Ich stehe auf, ich mache Kaffee, ich lese Nachrichten, ich frühstücke, beantworte die~
ersten Mails, gehe mit dem Hund, arbeite am Laptop, gehe mit dem Hund, koche, esse, gehe mit dem Laptop auf die Couch und geh ins Bett. Es ist unerträglich, wie sehr meine Tage sich ähneln. Und zum ersten Mal seit... ich weiß nicht, ob ich das jemals hatte, merke ich, dass ich ~
Lust hab zu schreiben und auch Ideen, aber keine Konzentration. Ich setze mich an den Schreibtisch und will schreien. Ich stehe auf, setze mich an den Esstisch, um "Veränderung" zu haben, nach 5 Minuten will ich schreien. Ich drehe meine Hunderunde für 30 Minuten, wie immer, ich~
setze mich erneut an den Laptop und will schreien. Ich fühle mich eingeengt und gefangen, im Leben, in meiner Wohnung, in der Situation. Von dem, was die Politik, die Situation, die Sorgen um ein paar wichtige Menschen, private Dinge, über die ich hier nicht rede, ausmachen, ~
fange ich nicht mal an. Die Grundbelastung der Situation, die wir alle kennen, ist "nur" die Basis von allem.
Und seit der Mitbewohner regelmäßig 2 Tage die Woche hier ist, ist es nicht nur er selbst, der mir gut tut, der mir fehlt, wenn er weg ist, ~
weil das mit ihm so entspannt ist. Nein, er macht mir von Woche zu Woche mehr bewusst, wie groß der Unterschied ist zu meinen Tagen sonst und wie sehr ich es genieße, wenn ich beim Essen mit jemandem reden kann, wenn ich beim ersten Kaffee ein "guten Morgen" höre, wenn man ~
abends zusammen überlegen kann, was man anschaut. Wenn man einen anderen Menschen durch die Wand telefonieren hört. Es erschreckt mich elementar, wie krass mir diese Kleinigkeiten auffallen.
Ich brauche Abwechslung, ich brauche einen Arbeitsplatz außerhalb meiner Wohnung, ich ~
brauche etwas, das mir das Gefühl gibt, dass es noch etwas anderes gibt als... das gleiche.
Ich melde hiermit offiziell Lagerkoller an und gestehe mir ein, dass ich mir etwas einfallen lassen muss, um das in den Griff zu bekommen.
~
Falls sich hier Menschen finden, die in vergleichbaren Situationen sind, andere alleinstehende, vielleicht Soloselbstständige, Künstler, Menschen, denen auch einfach Kollegen fehlen, die keine Partner, keine Kinder und keine Kollegen haben und die dennoch produktiv sein müssen, ~
weil selbstständig.... ich bin offen für das Gefühl, dass es anderen auch so geht. Vielleicht hat jemand Input, Tipps, Erfahrungen, Ideen und das wiederum hilft auch ein paar, die das hier lesen?
Schaden kann es nicht.
Ich nehm jedenfalls, was ich kriegen kann... :/
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Vielleicht liegen meine Schwierigkeiten mit dem, was uns häufig als Romantik verkauft wird, darin, dass ich früher auch so war, als Mädchen, als junge Frau. Sozialphobie, unzufrieden und zutiefst unsicher. Nicht das klassische Schönheitsideal, Nerd, "komisch" und anders. ~
Mit 17 den ersten Kuss - ein Junge, den ich seit Jahren mochte und der am selben Abend nach mir noch eine andere geküsst hat. Mit 19 mein erstes Mal mit meinem ersten Freund, mit dem ich dann auch eine lange Beziehung hatte - 4,5 Jahre, gemeinsame Wohnung, usw.
Ich war selbst ~
eine dieser Frauen, die ihren Wert erst dann erkannt hat, als ein Mann ihn bestätigt hat. Ich war eine der Frauen, die das Narrativ verkörpert hat von der unsicheren, unerfahrenen Frau, die "ihre eigene Schönheit", ihren eigenen "Wert" unter den Scheffel stellt, nicht sieht, ~
"Man geht nach Hause und fühlt sich schlecht. Weil man so nie arbeiten wollte. Und dann hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man stumpft ab, wird ein Arschloch oder man geht. Letzteres habe ich getan."
Es sind Sätze wie diese, die hier aus der #Pflege kommen, mich aber an das ~
Schulsystem erinnern und an unzählige Gespräche, die ich über Jahre hinweg mit LehrerInnen führte. Es ist die Verzweiflung darüber, dass man mit Leidenschaft und aus Überzeugung etwas Gutes tun möchte, für andere. Für Menschen, die schutzloser sind, die eine Hand brauchen - ob ~
das Kinder oder Alte oder Kranke sind, tut nichts zur Sache.
Der Unterschied, den ich dennoch ziehe (auch wenn es kein Wettbewerb ist) zwischen Schul- und Gesundheitssystem, ist allerdings, dass wir vom Gesundheitssystem noch umfassender, noch kollektiver, noch absoluter ~
Getreu eurem Zuspruch hier und diesem "scheiß drauf, ich mach das einfach".... hab ich das jetzt einfach gemacht. 😶
Zur Info:
1. Es ist ein OnlyFans-Acc für Fußliebhaber. Ich sage bewusst "Liebhaber" und nicht "Fetischisten", obwohl die natürlich mit einbezogen ~
sind. Aber ich möchte das gern etwas weiter fassen. Es wird ein Account für die Bilder, von denen ich sonst denke "ach nicht schon wieder Füße" oder "ach, das ist schon sehr speziell". Die Bilder (und bei Gelegenheit auch Videos), an denen ich selbst so viel Spaß habe, weil ich ~
einfach echt mit den Jahren "so ein Ding" mit Füßen und ihren Liebhabern entwickelt habe.
2. Es wird keinen expliziten Content geben. Wer also gern "mal was von Frau O. Oberschenkel aufwärts" sehen wollte, für den wird das langweilig. Zudem wird es auch kein klassischer ~
Ich finde es immer komisch (nicht negativ, einfach nur irgendwie... befremdlich), wenn Menschen mir "Frohe Ostern" wünschen.
Es ist für mich literally ein Tag wie jeder andere. Ich habe keine traditionellen Kindheitserinnerungen, ich kann mich latent ~
...an ein Mal "Eier suchen" erinnern - das war bei einem gemischten Familienfest für ein anderes, jüngeres anwesendes Kind. Ich kann mich an Osternester und Geldscheine als Kind erinnern, FALLS es mal zu einem Essen bei meinen anderen, verstorbenen Großeltern kam, alles im ~
...Alter von unter 14 und nichts davon mit einem tatsächlichen Bezug zu "Ostern".
Heute bekomme ich von Omi meistens ein Nest, manchmal von meinem Vater etwas, der weit weg wohnt - bei beiden habe ich das Gefühl, sie haben Freude an der Gelegenheit, "dem Kind" etwas ~