Thread by @HongMathias

Der Bundestag will gerade jetzt eine "bizarre Idiotie" verstetigen, die für den #Klimaschutz Gift ist?

Genau, sagt Gerhard Matzig (SZ, €): § 13b #BauGB bedeute Ortsrand-Neubauten und Ortskern-Verödung = Donut-Orte: außen fett und innen hohl.

1/13
sueddeutsche.de/kultur/baugese…

"Der 'Donut-Effekt' gehört zu den Horrorszenarien des Siedlungswesens...: Er ist antiökologisch und wirkt antisozial" - das "Phänomen verödeter Innenbereiche und pathologisch aufgedunsener Ortsränder". 2/

Die Alternative, Ortskernsanierung, wäre "anstrengender, zeitintensiver und unter Umständen auch teurer".

Sie führe aber eben auch "zu intakten und vitalen, oft auch schönen Ortschaften": "Wer will das schon!" 3/

Die gebrauchten Immobilien in den Ortskernen "finden nur noch selten idealistisch motivierte Käufer", während die Eigenheime "bevorzugt am Siedlungsrand neu erbaut werden". 4/

"Der enorme Flächenverbrauch" führe zu einer monotonen und zukünftig "schwer verkäuflichen Wohn-Diaspoara, die das nächste Landsterben keimend in sich" trage - ein Virus, der "im delirierenden Biohazardtrakt der Baupolitik herangezüchtet" werde. 5/

In diesen Tagen solle im Bundestag der Fortbestand des § 13b BauGB gesichert werden: "Diese Regelung... ist eine bizarre Idiotie."

Alle "lieben" das Instrument allerdings: "Bürgermeister und Landräte, die Finanzwirtschaft, die Baubranche und diverse Ex-Bauern..." 6/

"... die zu vermögenden Wiesen-Maklern degenerieren". Denn es gleiche "einem Betonmischer zum Gelddrucken im Amok" - obwohl es "das exakte Gegenteil von Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und Zukunft" sei. 7/

§ 13b BauG ermöglicht seit einigen Jahren die "Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren"

= "[g]rob vereinfacht": "Siedlungserweiterungen am Ortsrand ohne lästige Umweltprüfungen und sonstige Verträglichkeitsabwägungen im Turbo-Modus". 8/

Der Traum vom Eigenheim könnte auch "in Form von Nachverdichtung, Umnutzung oder Ertüchtigung im Bestand geträumt werden".

Warum wird stattdessen "das ökologisch frevelhafte Zersiedeln politisch gefördert?" 9/

Das biete "weder Landfrieden noch Urbanität" und verbinde, "politisch gewollt, die Nachteile aller Siedlungsformen zu einem großen Fiasko".

Bis Mai 2019 wurden "mehr als 1800" Bebauungspläne nach §13b BauGB aufgestellt. "545 davon in Bayern". 10/

Das habe im Freistaat "zu 1345 Einfamilienhäusern, aber nur zu 53 Mehrfamilienhäusern" geführt. Deutschland werde "zu einem titanischen Donut: innen hohl, außen fett". In Deutschland werde "täglich eine enorme Fläche beplant"; "alle drei Tage die Größe Helgolands". 11/

In einer Befragung von Kommunen wurde "[i]n einem Drittel... Leerstand beklagt - und zwar zu 60% in den Ortskernen; gleichzeitig meldeten 84%... neu entstehende Einfamilienhausgebiete an den Rändern des Leerstands". 12/

"Die deutsche Baupolitik" fördere "diese Schizophrenie. Die Folge:

ein siedlungspolitisches Desaster."

Im Bundestag tue sich "nun eine letzte Ausfahrt auf, um diesem Irrweg zu entkommen". 13/13

(§ 13b BauGB wurde bis 31.12.2022 verlängert, vgl. zum Baulandmobilisierungsgesetz als evt. "'Meilenstein' für die Wohnungswirtschaft": haufe.de/immobilien/woh….

... soll aber nun nicht weiter verlängert werden, vgl. SRL: lifepr.de/inaktiv/srl-ve….)