Liveticker aus SWR: Sex gegen Geld - gehört das verboten?
Direkt mal Sandra Norack sehr viel Sendezeit einräumen für die abscheuliche Loverboy-Masche. Sindd wir uns einig das ist kriminell und somit bereits verboten! Aufklärung ist wichtig um toxische Manipulation zu verhindern!
Wir reden also über Zuhälter: nicht die Regel in der Sexarbeit. Über das Brechen von Menschen. Norack redet oft in verallgemeinernden Formulierungen, man denkt/oft/zu. Nun sprechen wir über so-called Nordisches Modell. Die meisten Menschen in der Prostitution seien Opfer.
Prostitution sei kein Beruf, ein wesentlicher Punkt, den wir nun schon einmal zur Kenntnis nehmen sollen. Nun lernen wir die "Wissenschaftlerin" Julia Wege kennen. "Sandra" (nicht Frau Norack), und ihre Geschichte sind für sie kein Einzelfall, sondern "häufig".
Nun stellt der Host John Heer vor, Betreiber dreier Bordelle. Framing: könnte das nicht bei Ihnen auch passieren. Er beobachtet die Frauen, sagt er, Breimayer im Hintergrund, hämisch grinsend, vage, aber gut zu erkennen. Er glaubt an die Polizei, verwehrt sich gegen Kriminalität.
Nun FDP-Politikerin Judith Skudelny, sie spricht über einen Konsens, Sex gegen Geld. "Ältestes Gewerbe der Welt" hätte nicht sein müssen, aber sie spricht an, was Fakt ist: die Freierkriminialisierung verschärft Stigma und erschwert Zugänge zu Opfern von Kriminalität.
Nun also Breimayer: "Wir brauchen das Nordische Modell", sie wendet sich an Skudelny und sagt, niemand wolle ein Verbot von Prostitution. Sie hackt dann auf Ausstiegshilfen herum, kein anderer Beruf brauche das. Klar wird, Frau Breimayer hat #stigma nicht verstanden.
LB "Bordell Europas/hochrkiminelles Milieu/Profiteure". Btw: Frau Breimayer selbst profitiert doch sehr von ihrem Anti-Sexarbeits-Feldzug: keine*r würde sie kennen, hätte sie sich nicht auf dieses Thema verlegt. Sex sells, auch in Anti-Sexarbeits-Kreisen der SPD.
Wattebäusche...
Frau Breimayer, was genau tun Sie/Ihre Partei denn um Arbeitsmigration, Ausbeutung und soziale Ungleichheit zu bekämpfen außer mit verbalen Attacken Sexarbeitende zu diskreditieren? Die Wattebäusche von denen Sie sprechen, sind wohl eher die Interventionen ihrer Partei gg. Armut.
Nun Salome Balthus: "Wie sind Sie denn in diesen Beruf gekommen?" Sie spricht erst mal darüber, dass sie nicht alle Personen in der Sexarbeit repräsentiert, dass das gar nicht geht, weil Stigma es bis dato verhindert.
Sie sagt: Keine Person negiert, dass es Zwang und Kriminalität gibt.
Selbstbestimmung, nun wird geframed: die, die es nicht "freiwillig" machen, das seien viele. Was müssen "wir" machen, damit es das nicht mehr geben muss? Hinsehen. Menschen wie Breimayer Wort & Macht entziehen!
Der Moderator versteht es so: Der Staat müsse handeln? Nun holt er Manfred Paulus in die Runde, jenen Ex-Bullen, der sich heute noch mit "Sexsklaverei" befasst. Noch jemand, der Sexarbeit nicht von Kriminalität trennen kann. Toller Pseudo-Experte.
Er sei "skeptisch", er spricht von 90% Ausländerinnen. Wow, tolle Wortwahl, Herr Paulus.
Nun konstruieren wir Argumente, Deutschland würde der Prostitution Vorschub leisten. Sexuelle Dienstleistungen sei schon ein falscher Begriff, nie freiwillig. Alles Opfer v. "Sexsklaverei". In "diesen Ländern" wisse man das. Xenophobie PUR - nicht Kapitalismus oder so, klar, ne?!
Skudelny: Prostitution sei kein deutsches Problem.
(Bekomme gerade Migräne) Jetzt denken wir mal weiter. Können wir Sexarbeit isoliert betrachten? Abseits gesellschaftlicher Verhältnisse?
Norack möchte jetzt über Freierforen sprechen. Abwertende Sprache findet sich überall.
Karl ist Freier, er erzählt über sein Verständnis als Freier. Er kennt auch Zuhälter und Zwang, "Frauen, die nicht so gut dran seien."
Nun Julia Wege: 2013 hat sie die Beratungsstelle Amalie aus Mannheim eröffnet. Nicht Mitglied im Bufas. Wieso wohl?
Sie erzählt (Rosinenpickerei) Geschichten rund um Gewalt und Traumatisierung. Ein geschlossener Kreislauf. Sehr schwierig, Frau Wege, das so zu gewichten.
Frau Wege ist wichtig, dass sie wissenschaftlich arbeitet. Das ist das Kreuz mit den Pseudo-Expert*innen, sie sind sehr davon überzeugt, Wissenschaftler*in zu sein. John Heer hinterfragt die großgerechneten Zahlen. 400-800.000, hieß es, kurz zuvor. Nicht belegbar!
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts werden außer Acht gelassen. Aber darüber möchte der Moderatoren-Bubi nicht reden und nun geht's ums Paradise. John Heer war beim Prozess dabei. Leni Breimayer lacht verächtlich, als Heer sagt, viele Betreibende distanzieren sich davon.
Der Herr Moderator versucht LB auf eine andere Spur zu leiten, indem er sie auffordert übers Nordisches Modell zu reden. Hat er die Rechnung ohne Leni gemacht: "Saubere Prostitution" sei ein Märchen. Es bräuchte Haltung. Was sie damit meint, bleibt ungewiss.
Norack jetzt auch zu "Haltung": Herr Heer als Oberbürgermeister sei unmöglich, da er unwissentlich von Zwang profitieren könnte.
In einem System wie Kapitalismus ist es unmöglich über Freiwilligkeit und Zwang auf diese Art und Weise zu urteilen.
(Ich brauche mehr Rotwein!)
Frau Wege muss zugeben, dass es einen Unterschied zwischen konsensuelle Sexarbeit und Kriminalität gibt. Nur seien Frauen aus dem "Ausland" in der Überzahl. Geht es hier um Prostitution oder nicht doch um Xenophobie?
Noch 2 Minuten: "Kann es eine saubere Prostitution geben?" Skudelny: "Wie können wir die Blase platzen lassen?" Enttabuisierung fordert sie. Niedrigschwellige Angebote. Ja, okay, aber nicht aus Gründen von Frau Skudelny. Frau Wege bekommt das Schlusswort. Schnell noch Werbung.

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6 May
1/ (Teil 1: Minuten 1-30)
Am 5.5. um 22h strahlte der SWR die Sendung #malEhrlich: Sex gegen Geld – Gehört das verboten? aus. Moderator Florian Weber leistete dort gezielter Desinformation über Sexarbeit Vorschub.
2/ Wie nahezu immer, wenn es um Prostitution in den Medien geht, spielt #falseBalance eine große Rolle. Die Zuschauer*innen dieser Sendung erleben das #PLURV – Prinzip in Anwendung und Wirkung. Schon in der Einleitung wird das greifbar, als Weber die Schlagworte
3/ Bordell Europas | Sextourismus | „Zwangsprostitution“ |Verbot
benutzt.
Anwesend sind: Sandra Norack, Salome Balthus, Julia Wege, John Heer, Manfred Paulus, Leni Breimayer und Judith Skudelny.
Read 58 tweets
18 Apr
1/ CN: SWERF und meist auch TERF
Avoid!
Diese 30 Organisationen sind Mitglied im Bündnis Pro N0rdisches M0dell.
Avoid!

Alarm! Gegen Sexkauf und Menschenhandel e.V., Gießen

Arbeitskreis Stop Sexkauf München

Arbeitskreis Stop Sexkauf Durlach
2/ Aufklärung über Prostitution und Menschenhandel – Sandra Norak

AUGSBURGER/INNEN GEGEN MENSCHENHANDEL e.V., Augsburg

Beratungsstelle Frauennotruf München

FEMEN

Emma

End Demand Switzerland

Feministische Partei DIE FRAUEN

Frauenrechte sind Menschenrechte, Paderborn
3/ Frauenverband Courage

Hadassah Initiative féminine gUG, Saarbrücken

Katholischer Deutscher Frauenbund e.V., Köln

KARLSRUHE GEGEN SEXKAUF

KARO e.V., Plauen

Kofra e.V., München

Leben in Freiheit e.V., Bonn

LINKE für eine Welt ohne Prostitution

MANNHEIM GEGEN SEXKAUF
Read 5 tweets
11 Mar
Die Wahrheit: in meinem Aktivismus fühle ich mich einsam, erschöpft und enttäuscht.
Oder eher: Allein gelassen? Von Feminist*innen, searbeitenden Kolleg*innen und Verbündeten, die sich nur theoretisch und selten praktisch mit mir als Sexarbeitender Feministin solidarisieren.
Allein gelassen von sexarbeitenden Kolleg*innen. Ja, es gibt Differenzen. Doch warum ist die Konsequenz aus Kritik beleidigtes Silencing? Allein gelassen von Verbündeten, die nicht verlässlich sind. Was ist los mit Euch?
Kritik sollte gemeinsames Wachstum zur Folge haben.
Warum ich das gerade jetzt sage? In den letzten Tagen habe ich sowohl hier als auch @Whoroscope_eu O-Töne von Sexarbeiter*innen aus marginalisierten Communities veröffentlicht. Sie sind von Transphobie & Rassismus betroffen. Wo - bleibt - Eure - Solidarität - und - Support??
Read 4 tweets
20 Feb
1/ Seit Kurzem weiß ich, dass ich Covid19 hatte. Wann genau ist ungewiss, ich vermute, dass ich mich bei einem Vortrag Anfang März #20 in Innsbruck infiziert habe. Isoliert habe ich mich als das RKI Tirol am 14.3. zum Risikogebiet erklärte. Zu spät, denke ich heute.
2/ Einen Test machte ich damals nicht, weil meine Symptome wie eine schwere Erkältung wirkten. Ende März begann ich aus Panik vor der Pleite in einem Laden Regale aufzufüllen. Nach den Schichten (5-6h) war ich erschöpft und musste mich hinlegen.
3/ Da das ein Knochenjob war, hat mich das nicht irritiert. Mitte April hatte ich eine heftige Entzündung im Zehengelenk, wird die harte Arbeit sein, ich meldete mich krank und schmiss den Job, weil der Fuß lange trotz Kortison nicht besser wurde.
Read 16 tweets
19 Feb
CN Covid19
CN Post Covid
Seit einem halben Jahr beobachte ich an mir, dass ich oft müde bin. Hinzu kamen ein Haufen seltsamer Infekte: Schultergelenk, Zehengrundgelenk, Mittelohr, Auge und immer mehr Atemnot. Leider hatte ich bis jetzt nicht das Selbstvertrauen für einen Test./1
Schon in der Kindheit wurde mir vermittelt, ich bildete mir Sachen ein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Unschöne Folgen dessen bis heute. Im Januar war ich bei einer Onlinekonferent und dort wurde auch über (long) Covid gesprochen. Das hat bei mir den Ausschlag zum Test gegeben./2
Heute das Ergebnis: die Antikörper schaffen Fakten: Ja, ich hatte Covid. Mixed feelings, einerseits Erleichterung, dass es KEINE Einbildung war, (btw same-same als ich mit 32 die Autismusdiagnose erhielt) + andererseits Wut auf mich, dass ich lange gezögert habe./3
Read 5 tweets
17 Feb
1/ Ich liebe Podcasts und höre meist 1-2h am Tag welche. Deswegen ist es spannend für mich, wenn neue Podcasts zu #Sexarbeit rauskommen. Die werden asap gehört. Oft habe ich danach Lust, dazu was zu schreiben, so auch bei der Sexarbeitsfolge von @polit_menu.
2/ Eine kleine Rezension:
Als Podcasterin weiß ich, dass es nicht einfach ist, über ein so komplexes Thema zu sprechen. Höre ich mich selbst, denke ich oft, das hättest Du noch sagen müssen, oder wieso hast Du nicht lieber dieses Beispiel gebracht?
3/ Ich finde es gut, dass Kolleg:innen ihre Sex-Arbeit leidenschaftlich verteidigen und das ist hier der Fall. Aber ich möchte respektvoll ein paar Aspekte ansprechen, die ich problematisch finde:
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