1/ (Teil 1: Minuten 1-30)
Am 5.5. um 22h strahlte der SWR die Sendung #malEhrlich: Sex gegen Geld – Gehört das verboten? aus. Moderator Florian Weber leistete dort gezielter Desinformation über Sexarbeit Vorschub.
2/ Wie nahezu immer, wenn es um Prostitution in den Medien geht, spielt #falseBalance eine große Rolle. Die Zuschauer*innen dieser Sendung erleben das #PLURV – Prinzip in Anwendung und Wirkung. Schon in der Einleitung wird das greifbar, als Weber die Schlagworte
3/ Bordell Europas | Sextourismus | „Zwangsprostitution“ |Verbot
benutzt.
Anwesend sind: Sandra Norack, Salome Balthus, Julia Wege, John Heer, Manfred Paulus, Leni Breimayer und Judith Skudelny.
4/ Das who-is-who der Anti-Sexarbeits-Bewegung, vernetzt in Politik, Polizei, Soziale Arbeit trifft auf eine Sexarbeiterin, einen Bordellbetreiber und eine mir bislang unbekannte FDP-Politikerin. Das Verhältnis ist 4:3.
5/ 4 Personen, die eindeutig die politische Forderung nach einer Welt ohne Prostitution eint, 3 Personen, die sehr unterschiedliche politische Agenden haben dürften.
6/ Übrigens kenne ich Personen, die bei diesem Format nicht dabei sein wollten, da sie schädliche Desinformation über Sexarbeitende nicht unterstützen wollten.
7/ Verständlich aber, dass Balthus und Heer und vielleicht auch Skudelny die Anti-Sexarbeit-Bewegung nicht ohne Widerspruch ihre Narrative pflegen lassen möchte.

Schon jetzt ist klar, der Titel der Sendung ist verfehlt.
8/ Er sollte lauten: #malEhrlich, öffentlich-rechtliche Medien, wieviel #false Balance und Desinformation passt in eine Sendung? Und wie oft müssen Sexarbeitende das noch kritisieren, bis sie gehört werden?
Wie genau funktioniert die Verbreitung von Desinformation?
9/ Deswegen schaue ich hier genau auf Redeanteile, Argumente, Überleitungen und Gewichtungen.
Als Erste befragt Weber 9 Minuten (15%) lang Sandra Norack nach ihrem Schicksal als Betroffene der Loverboy-Methode.
10/ Ihr und allen Betroffenen von toxischen, manipulativen Beziehungen, sexualisierter Gewalt und Ausbeutung möchte ich mein Mitgefühl aussprechen.
Dennoch zeigt sich hier bereits ein grundlegendes Kennzeichen von #PLURV, nämlich die Anrufung von Pseudo-Expert*innen.
11/ Norack mag Expertin für Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung sein, und sollte zu DIESEM Thema gehört werden.
Unter der Fragestellung „Sex gegen Geld“ ist sie als Expertin fehl am Platze, da ihr Schicksal eben nicht stellvertretend ist.
12/ Noracks Erzählungen sind geprägt von Abwertung und Pathologisierung sexarbeitender Personen. Geschickt verwebt sie Aussagen wie: „man denkt, man tut es freiwillig“, mit „kaputt / Wertlosigkeit / nur diese Prostituierte (sein)“.
13/ Es ist für mich schockierend, wie viel Abwertung und Stigma Norack reproduziert, eine generelle Pathologisierung aller sexarbeitenden Menschen nahelegt um ihr politisches Ziel der Freierkriminaliserung zu rechtfertigen.
14/ Über die Mechanismus dieser Pathologisierung habe ich woanders bereits geschrieben:
mademoiselleruby.com/2021/03/06/tra…
15/ Moderator Weber bereitet Norack eine Steilvorlage nach der anderen und das gipfelt in der Frage: „Wäre Ihr Schicksal anders verlaufen, wenn in Deutschland vor 20 Jahren wie Schweden die Freierkriminalisierung eingeführt hätte?“ Norack bejaht- sie und andere sprechen vom…
16/ …sog. NM, ein Begriff, der bereits per se Desinformation ist. Menschenrechtsverletzungen an Sexarbeiter*innen nach schwedischem Vorbild wäre die passendere Bezeichnung, das betone ich besonders, denn in der Sendung findet diese Frage nicht ein einziges Mal statt.
17/ Vollkommen unkritisch dürfen die Befürworter*innen der end-of-demand – Politik Werbung für ein Gesetz machen, dass die Menschenrechte von Sexarbeitenden mit Füßen tritt und Stigma Vorschub leistet.
18/ Wir halten fest: 10 Minuten lang hat der Zuschauende keine kritische Frage gehört, ob das, was hier als Ist-Situation in der Prostitution beschrieben wird - nämlich Verbrechen, Zwang und Ausbeutung - tatsächlich als repräsentativ für eine ganze Berufsgruppe angesehen…
19/ …werden kann?
Stattdessen leitet Weber zu Julia Wege über. Wege ist als „Wissenschaftlerin“ in der Runde, doch auch sie ist eine Pseudo-Expertin. Ihr Redeanteil in der Sendung ist ziemlich klein, aber ihre Funktion ist zentral.
20/ Sie soll die Fiktion, dass Prostitution in Deutschland zu 90% Ausbeutung und Verbrechen ist, legitimieren und als Fakt darstellen.
21/ Doch ihre Sprache „Körper gegen Geld verkaufen“ / „ausländische Frauen“ und der Hinweis auf die Gesetzeslage verrät sie als Gegnerin der Sexarbeit. Wege leitet eine Beratungsstelle in Mannheim, die nicht Mitglied im BuFas ist.
22/ Sie hat in den letzten Jahren massiv Lobbyarbeit für die Freierkriminalisierung betrieben.
(In der Runde fehlt eine Person, die das sog. NM kritisch beleuchtet. Es gibt diese echten Wissenschaftlerinnen, verwiesen sei u.a. auf Susanne Dodillet.)
23/ #PLURV ist Wissenschaftsleugnung und in dieser Eigenschaft sitzt Julia Wege in der Runde und darf unwidersprochen Rosinen picken und Logikfehler als Wahrheiten unters Publikum bringen.
Kurzer Schwenk zu John Heer.
24/ Er wird natürlich nicht zu seinem Alltag als Bordellbetreibender befragt, sondern soll die tendenziöse Frage beantworten: „Könnte so etwas, wie das Schicksal von Sandra Norack in Ihren Häusern nicht auch passieren?“ Er wird die Behauptung augestellt, dass Ausbeutung z.B.…
25/ …nach der Loverboy-Methode oder Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung die Norm in der Sexarbeit darstellen. Dieses Narrativ durchzieht wie ein Roter Faden die gesamte Sendung.
Weber hat sich aktiv dafür entschieden, dieses Narrativ zu pflegen.
26/ Es hätte immer wieder Gelegenheit gegeben, kritisch zu fragen, ob das wirklich die Realität ist, oder wie sich die Situation für Sexarbeitende in Ländern mit Freierkriminalisierung darstellt. Er unterlässt dies systematisch und muss deswegen scharf kritisiert werden.
27/ Skandale und schwere Schicksale wirken sich wohl positiver auf die Quote aus als eine Darstellung von Sexarbeit als coping-Strategie im Kapitalismus aus.
Heer versucht die Zahl „400.000“ herzuleiten, antwortet aber dann doch auf die Frage des Moderators.
28/ Im Hintergrund grinst Breimayer verächtlich. Heer kann es in diesem Setting nur falsch machen, denn es geht nicht um ihn, er ist als Token, als Feigenblatt anwesend für eine Werbeveranstaltung des SWR pro Freierkriminalisierung.
29/ Weber holt Judith Skudelny ins Gespräch: Er fragt sie, wie die Gesetze durchgesetzt werden könnten, die es ja bereits gibt?
30/ Vergesst bitte nicht: Die Grundlage für Webers Frage ist: 90% dessen, was in der Prostitution stattfindet ist ungesetzlich, ausbeuterisch und Verbrechen.
31/ Das hat er nie in Frage gestellt, und deswegen kann Skudelny auch so viel von Differenzierung und Stigma reden, wie sie möchte. Es verpufft. Hängen bleibt bei mir: Auch sie bemüht Metaphern wie Licht und Dunkel und auch sie greift die Symbolik des Ausstiegs auf.
32/ Als Nächstes leitet Weber zu Breimayer über. Im Verhältnis zu Skudelny erhält sie die dreifache Redezeit. Sie nutzt sie, um die Illusion zu erzeugen, dass es in Deutschland keine Angebote gäbe, die Sexarbeitende mit Umstiegswunsch beraten.
33/ Breimayer versucht so, den Begriff des Ausstiegs zu vereinnahmen. Das bleibt natürlich unwidersprochen, obwohl Fachberatungsstellen bereits Jahrzehnte Konzepte und Wege erarbeiten, wie ein Umstieg gelingt.
34/ Denn diese Fachberatungsstellen im BuFas, zu denen Weges Fachberatungsstelle nicht zählt, wissen: Der Grund für Schwierigkeiten beim Umstieg sind nicht, wie Breimayer es darstellt, vorrangig verbrecherische Strukturen, sondern Stigma und Diskriminierung von Huren.
35/ Natürlich passt das der SPD-Politikerin nicht ins Konzept, denn sie ist als Figur untrennbar mit der Forderung einer „Welt ohne Prostitution“ verbunden. Für andere politische Inhalte ist Frau Breimayer der Öffentlichkeit gar nicht bekannt.
36/ Die politische Karriereleiter ist sie die letzten Jahre lang auf dem Rücken von Sexarbeiter*innen hinaufgestiegen, deren Existenz sie leugnet und deren Lebensrealität sie bekämpft.
37/ Ein seltener Moment, in dem in den Desinformationen der Pseudo-Expertin Breimayer ein Körnchen Wahrheit steckt, ist dieser: Viele Menschen in der Prostitution fielen durchs Raster sozialer Sicherungssysteme, gerade auch in der Pandemie.
38/ Unerwähnt lässt sie, dass ihre Partei seit Jahren bei Angriffen auf Sozialleistungen ganz vorn mit dabei ist. Dass bösartige Migrationsregime, die Menschen Aufenthaltsrechte, Krankenversicherung und legales Arbeiten versagen, massiv von der SPD mitgestaltet werden.
39/ Nichts sagt Breimayer zu Armut, Ausbeutung und den Bedingungen für Arbeitsmigration in reiche Länder wie Deutschland. Sie belässt es wissentlich und absichtlich bei der Mär von der prostitutionsfördernden Gesetzgebung.
40/ Breimayer sagt als Erste klipp und klar: Selbstbestimmung und Freiwilligkeit seien die absolute Ausnahme. Kein Widerspruch. Es wird nicht hinterfragt, wie freiwillig denn Lohnarbeit im Kapitalismus sein kann?
41/ Waum diese „Unerfüllbare Erwartung“ (#PLURV) überhaupt isoliert an die Sexarbeit gestellt wird?
Stattdessen leitet Weber zu Salome Balthus über. Wie John Heer kann auch sie in dieser prädisponierten Runde nur verlieren.
42/ Sie wird als Ausnahme hingestellt und soll Alternativen für einen Status Quo aufzeigen, den sie nicht zu verantworten hat.
43/ Weder ist es Balthus‘ Versäumnis in keiner Zwangslage zu sein, noch würde sie dem Narrativ zustimmen, dass 90% der Menschen in der Prostitution unter Zwang ausgebeutet werden und somit Opfer von Verbrechen sind. Das wird sie aber absichtlich nicht gefragt.
44/ Das Othering funktioniert so: Weber formuliert es so: „Anders als Sie leiden viele Frauen unter Zwang bis hin zum Tode“. Ich finde keine andere Beschreibung für diesen Satz als niederträchtig.
Auf Balthus folgt Ex-Polizist Manfred Paulus, der seit 2003 (!) pensioniert ist.
45/ Ein weiterer Pseudo-Experte, der nicht über „Sex gegen Geld“ insgesamt Bescheid weiß, sondern über Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.
46/ Weder kennt er die Verhältnisse in der Sexarbeit vor 2003 noch danach, denn als Kriminalkommissar hat er stets in Verbrechen ermittelt. Paulus hat ein Lieblingswort: „Sexsklaverei“.
47/ Weber fragt ihn: „Wieso gibt es trotz Gesetze gegen Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Zuhälterei Geschichten wie die von Sandra Norack?
48/ Warum können wir diese Gesetze nicht so anwenden, dass es dieses Leid nicht gibt?“ Eine selten unsinnige Frage, die Weber dort formuliert hat. Viele Dinge sind verboten und existieren trotzdem.
49/ Das Problem an Webers Moderatorenrolle ist aber nicht, dass er blöde Fragen stellt, sondern, dass er dabei hilft Desinformation zu verbreiten.
(Kurzer Einschub: Für die bessere Anschaulichkeit ein Beispiel.
50/ Bewirken die Korruptionsfälle in der CDU einen Generalverdacht aller Politiker*innen dieses Landes, korrupt zu sein? Hier sprechen wir über eine soziale Gruppe, die über Macht und Einfluss, sowie finanzielle Kraft und mediale Aufmerksamkeit verfügt.
51/ In dieser Frage wird seit Wochen erzählt, es handele sich um Ausnahmen oder Einzelfälle.
52/ Bei der Sexarbeit existieren diese Hemmungen zur Verallgemeinerung nicht: Pauschale Rückschlüsse auf alle Sexarbeitenden, ohne sich auch im Mindesten mit den Voraussetzungen der Sexarbeitenden zu beschäftigen oder diese zu thematisieren, ist mittlerweile fast Standard.)
53/ Paulus ist ein sehr problematischer Diskutant, der auch noch offen xenophob daherreden darf. 90% der Personen in der Prostitution seien „Ausländer“ aus Nigeria, Osteuropa, Balkan, Südostasien. Die Zahlen bestätigen das so nicht, aber das ist Paulus vollkommen gleichgültig.
54/ Ihn interessieren auch nicht die Bedingungen in jenen Ländern, die zur Arbeitsmigration führen, sondern lediglich, dass dadurch Deutschland zum Bordell Europa wurde.
55/ Hier wird offenbar, dass es nie darum ging, zu verstehen, welche gesamtgesellschaftlichen Gründe zu Arbeitsmigration in eines der reichsten Länder führen, sondern es geht darum, diese zu verhindern, indem durch Kriminalisierung der Kunden die Nachfrage unterbunden wird.
56/ Jemand wie Weber hat kein Interesse zu fragen, was zu sozialer Ungleichheit geführt hat oder welche Verantwortung Länder wie Deutschland dafür tragen? Hier geht es um Symptombekämpfung, um „Rettung“.
57/ Dafür braucht es Menschen wie Weber und den SWR, die Narrative zementieren, Desinformation verbreiten und Aktivist*innen wie Norack, Breimayer, Wege und Paulus eine Bühne bieten. Mit Journalismus und Ethik hat das längst nichts mehr zu tun. (Ende Teil 1)
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5 May
Liveticker aus SWR: Sex gegen Geld - gehört das verboten?
Direkt mal Sandra Norack sehr viel Sendezeit einräumen für die abscheuliche Loverboy-Masche. Sindd wir uns einig das ist kriminell und somit bereits verboten! Aufklärung ist wichtig um toxische Manipulation zu verhindern!
Wir reden also über Zuhälter: nicht die Regel in der Sexarbeit. Über das Brechen von Menschen. Norack redet oft in verallgemeinernden Formulierungen, man denkt/oft/zu. Nun sprechen wir über so-called Nordisches Modell. Die meisten Menschen in der Prostitution seien Opfer.
Prostitution sei kein Beruf, ein wesentlicher Punkt, den wir nun schon einmal zur Kenntnis nehmen sollen. Nun lernen wir die "Wissenschaftlerin" Julia Wege kennen. "Sandra" (nicht Frau Norack), und ihre Geschichte sind für sie kein Einzelfall, sondern "häufig".
Read 22 tweets
18 Apr
1/ CN: SWERF und meist auch TERF
Avoid!
Diese 30 Organisationen sind Mitglied im Bündnis Pro N0rdisches M0dell.
Avoid!

Alarm! Gegen Sexkauf und Menschenhandel e.V., Gießen

Arbeitskreis Stop Sexkauf München

Arbeitskreis Stop Sexkauf Durlach
2/ Aufklärung über Prostitution und Menschenhandel – Sandra Norak

AUGSBURGER/INNEN GEGEN MENSCHENHANDEL e.V., Augsburg

Beratungsstelle Frauennotruf München

FEMEN

Emma

End Demand Switzerland

Feministische Partei DIE FRAUEN

Frauenrechte sind Menschenrechte, Paderborn
3/ Frauenverband Courage

Hadassah Initiative féminine gUG, Saarbrücken

Katholischer Deutscher Frauenbund e.V., Köln

KARLSRUHE GEGEN SEXKAUF

KARO e.V., Plauen

Kofra e.V., München

Leben in Freiheit e.V., Bonn

LINKE für eine Welt ohne Prostitution

MANNHEIM GEGEN SEXKAUF
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11 Mar
Die Wahrheit: in meinem Aktivismus fühle ich mich einsam, erschöpft und enttäuscht.
Oder eher: Allein gelassen? Von Feminist*innen, searbeitenden Kolleg*innen und Verbündeten, die sich nur theoretisch und selten praktisch mit mir als Sexarbeitender Feministin solidarisieren.
Allein gelassen von sexarbeitenden Kolleg*innen. Ja, es gibt Differenzen. Doch warum ist die Konsequenz aus Kritik beleidigtes Silencing? Allein gelassen von Verbündeten, die nicht verlässlich sind. Was ist los mit Euch?
Kritik sollte gemeinsames Wachstum zur Folge haben.
Warum ich das gerade jetzt sage? In den letzten Tagen habe ich sowohl hier als auch @Whoroscope_eu O-Töne von Sexarbeiter*innen aus marginalisierten Communities veröffentlicht. Sie sind von Transphobie & Rassismus betroffen. Wo - bleibt - Eure - Solidarität - und - Support??
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20 Feb
1/ Seit Kurzem weiß ich, dass ich Covid19 hatte. Wann genau ist ungewiss, ich vermute, dass ich mich bei einem Vortrag Anfang März #20 in Innsbruck infiziert habe. Isoliert habe ich mich als das RKI Tirol am 14.3. zum Risikogebiet erklärte. Zu spät, denke ich heute.
2/ Einen Test machte ich damals nicht, weil meine Symptome wie eine schwere Erkältung wirkten. Ende März begann ich aus Panik vor der Pleite in einem Laden Regale aufzufüllen. Nach den Schichten (5-6h) war ich erschöpft und musste mich hinlegen.
3/ Da das ein Knochenjob war, hat mich das nicht irritiert. Mitte April hatte ich eine heftige Entzündung im Zehengelenk, wird die harte Arbeit sein, ich meldete mich krank und schmiss den Job, weil der Fuß lange trotz Kortison nicht besser wurde.
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19 Feb
CN Covid19
CN Post Covid
Seit einem halben Jahr beobachte ich an mir, dass ich oft müde bin. Hinzu kamen ein Haufen seltsamer Infekte: Schultergelenk, Zehengrundgelenk, Mittelohr, Auge und immer mehr Atemnot. Leider hatte ich bis jetzt nicht das Selbstvertrauen für einen Test./1
Schon in der Kindheit wurde mir vermittelt, ich bildete mir Sachen ein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Unschöne Folgen dessen bis heute. Im Januar war ich bei einer Onlinekonferent und dort wurde auch über (long) Covid gesprochen. Das hat bei mir den Ausschlag zum Test gegeben./2
Heute das Ergebnis: die Antikörper schaffen Fakten: Ja, ich hatte Covid. Mixed feelings, einerseits Erleichterung, dass es KEINE Einbildung war, (btw same-same als ich mit 32 die Autismusdiagnose erhielt) + andererseits Wut auf mich, dass ich lange gezögert habe./3
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17 Feb
1/ Ich liebe Podcasts und höre meist 1-2h am Tag welche. Deswegen ist es spannend für mich, wenn neue Podcasts zu #Sexarbeit rauskommen. Die werden asap gehört. Oft habe ich danach Lust, dazu was zu schreiben, so auch bei der Sexarbeitsfolge von @polit_menu.
2/ Eine kleine Rezension:
Als Podcasterin weiß ich, dass es nicht einfach ist, über ein so komplexes Thema zu sprechen. Höre ich mich selbst, denke ich oft, das hättest Du noch sagen müssen, oder wieso hast Du nicht lieber dieses Beispiel gebracht?
3/ Ich finde es gut, dass Kolleg:innen ihre Sex-Arbeit leidenschaftlich verteidigen und das ist hier der Fall. Aber ich möchte respektvoll ein paar Aspekte ansprechen, die ich problematisch finde:
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