Es hat euch monatelang einen Scheiß interessiert, wie es uns in den Schulen & Unis geht. Schulen waren der ständige Spielball des Ping-Pong-Lock-Down und Unis überhaupt nie Thema. Ich kenne keine*n einzige*n Student*in, die 1,5 Online Semester nicht kaputt gemacht hat. #Thread
Der Grund, warum nicht 85% von uns beim Psychater sitzen ist, weil es keine Therapieplätze mehr gibt. Wenn man 14 Monate Ping Pong Pandemie Politik auf der Psyche junger Menschen austrägt, werden diese Menschen wütend. 2/
Die Wut junger Menschen ist nicht, dass andere wieder mehr Freiheiten bekommen. Die Wut ist, dass man sich seit 14 Monaten einen Scheiß um Schulen und Unis gekümmert hat, viele von uns dort zerbrochen sind und wir jetzt einmal wieder am Ende der Prioritätenliste stehen. 3/
Ich kann diese Wut nachvollziehen. Auch wenn es nicht heißt, dass wir Freiheiten anderen vorenthalten sollten - denn das macht es nicht besser. Aber vielleicht hören wir zur Abwechslung einmal auf den Hilfeschrei der Kinder & Jugendlichen, die 1,5 Jahre im besten Fall 4/
einen Teil ihrer Jugend aufgegeben haben und im schlimmsten Fall nachtragende psychische Schäden davon tragen. 5/
Während in Betrieben fröhlich weiter gearbeitet wird damit die Wirtschaft läuft, darf ich mich nicht abends um 22 Uhr mit meiner besten Freundin auf einen Joint treffen. Wir müssen ja alle solidarisch sein. 6/
Während manche Teile der Wirtschaft weder Testpflicht noch sonstige Maßnahmen treffen, sitze ich seit 1 Jahr vor meinem Laptop und versuche Informatik zu stduieren. Ob ich schon mal aufdemCampus war? Nein. 7/
Ich kenne Kommiliton*innen, die sind nach Mainz gezogen in eine 1-Zimmer WG und sitzen dort seit 1 Jahr allein in einer fremden Stadt vor einem Pyhsik- oder Informatikstudium. Ich weiß nicht was mit meiner Psyche passiert wäre, wenn ich in einer solchen Situation wäre. 8/
Und diese jungen Menschen verhalten sich seit 14 Monaten solidarisch. Wie halten uns an die Regeln - auch wenn es Ausgangssperren sind. Wir wissen um die Gefährlichkeit von COVID-19 und machen nicht in Talkshows auf schlau. 9/
Wir würden uns einfach nur ein bisschen mehr Gehör wünschen. Ein bisschen mehr das Gefühl, dass wir nicht weitere 2 Monate dem Rest der Republik dabei zu sehen wie über alles außer uns gesprochen wird bis uns mal jemand aus Versehen auf der Liste der Prioritäten findet. Danke.
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Das größte Problem an wissenschaftsunfähiger Politik? Ein #Thread.
Immer wieder erleben wir politische Entscheidungen, die offensichtlich unfähig sind wissenschaftliche Erkenntnisse in ihrer Tatsächlichkeit irgendwie in die Praxis umzusetzen. Egal ob Pandemie oder Klimakrise. 1/
Diese Unfähigkeit mag strukturelle und systemische Ursachen haben. Und ja, politische Prozesse sind oft kompliziert und nicht effizient. Dennoch ist diese Unfähigkeit, sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren ein tieferes Problem. 2/
Letztlich ist das der Grund, weshalb wir daran scheitern Krisen zu lösen und Pandemien zu bekämpfen. Es wäre die Aufgabe jedes einzelnen Menschen in den Institutionen dieses grundlegende Problem einmal von Beginn an zu lösen. Das Wichtigste dabei wäre: ehrliche Kommunikation.
„Ausstieg aus @FridayForFuture“: das ist die vermeintliche Geschichte des Mainzer Studenten Clemens Traub.
Da Clemens seine Story jetzt auch ins Feuilleton bringt und die Erzählungen des selbsternannten „Aussteigers“ ungeprüft veröffentlicht werden: #Thread
Der Autor von „Future For Fridays“ läuft seit Woche durch die Redaktionen und erzählt die Geschichte des „Aussteigers bei Fridays For Future“. Das Problem: Der Student ist in 2 Jahren FFF in keiner einzigen Ortsgruppe im Dunstkreis Mainz/FFM irgendwie in Erscheinung getreten. 1/
Er hat weder irgendwo gesprochen, irgendwas organisiert oder an der Bewegung strukturell partizipiert. Natürlich geht es den meisten der Menschen, die die Demos > 10k Teilnehmer besucht haben so. In seinem Buch und den Artikeln in der FAZ spricht aber ein anderer Ton: 2/