Es ist wirklich vollkommen absurd, dass die @CDU das im Nachklapp der #AnneWill Sendung leugnet.
Ständig liest man „Nie wieder“ auf schicken Zitatkacheln, aber wenn jemand wie Maaßen vor unser aller Augen so schaltet und waltet, werden beide Augen zugedrückt.
Alle fachlich kundigen Leute, die ich gestern zu dem Thema gelesen habe, sind sich relativ einig, dass Maaßen antisemitische Positionen verbreitet.
Das einfach abzutun und diese Positionen damit weiter zu legitimieren, weil man seinem Parteivorsitzenden beispringen will, wow.
Daran sieht man auch, was diese Gedenktagsbekenntnisse wert sind, wenn es darauf ankommt, nämlich gar nichts.
Hier schwarz auf weiß von der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema "Globalisten":
"Hinter den unverstanden bleibenden Innovationsschüben der letzten Jahrzehnte steht damit für völkisch denkende Rechtsextremisten ein alter Feind: „der“ Jude"
Man stellt sich so lange dumm, bis jemand mit Hitlergruß und Springerstiefeln durch die Straßen läuft und am Ende sind dann wieder alle überrascht, wenn es eine Holztür ist, die jüdisches Leben in Deutschland schützen muss.
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Was an dieser Debatte, ob Maaßen antisemitische Inhalte verbreitet oder nicht, auch so unfassbar ärgerlich ist: Wie sehr sich die Öffentlichkeit von den Rechten an der Nase herumführen lässt - Thread.
Wenn es nicht wirklich Hakenkreuztattoos und explizite Holocaustleugnung sind, dann verschließen nicht unerhebliche Teile der Öffentlichkeit Augen und Ohren und, man muss es so sagen, stellen sich vollends dumm.
Wir haben das bei den Trumpisten gesehen, wir sehen es hier: Rechte unterhalten sich UNGENIERT in aller Öffentlichkeit und vor unseren Augen mit den Codes, die ihrer Gefolgschaft signalisieren was Sache ist und gleichzeitig den bürgerlichen Schein gerade so wahren.
Liebe SPD-Bubble, ihr wisst ich liebe euch, aber diese in der Sekunde des Geschehens verfassten Haltungs- und Empörungstweets wären ein wenig glaubwürdiger, wenn sie primär wirklich die Sache und nicht so offensichtlich eine Attacke auf die Grünen zum Ziel hätten. 1/4
40 Sekunden nach egal welchem Vorfall wird ganz aufgeregt getwittert "Und die Parteispitze schweigt!!!" wenn ihr doch alle selber sehr gut wisst, welche Prozesse da anlaufen müssen, bevor Äußerungen mit solchen möglichen Konsequenzen stattfinden können. 2/4
Ihr wisst außerdem aus der Erfahrung mit Sarrazin alle, dass selbst mit einem etwaigen Ausschlussverfahren eben nicht alles automatisch und sofort gut wird - auf dem Weg wird es noch viel Aufmerksamkeit für seinen Rassismus geben & so ein Verfahren ist auch kein Selbstläufer. 3/4
"Die junge Generation fordert zu Recht (..)" ist das paternalistische Framing, mit dem viele (konservative) Regierungspolitiker u.a. @FridayForFuture begegnen. Nach dem Motto "Toll, dass ihr euch engagiert".
Was er nicht sagt: Die junge Generation treibt dieses Thema voran, aber es ist das Bundesverfassungsgericht, auf dessen Urteil er hier reagiert. In anderen Worten: Seine bisherige Politik ist nicht verfassungskonform. Den gönnerhaften Unterton kann man sich also sparen.
Ein Strohmann, auf den ärgerlicherweise viele bei #allenichtganzdicht reingefallen sind: Man solle die Initiator*innen „nicht pauschal in die rechte Ecke stecken“.
Das haben die wenigsten getan, die meiste Kritik hat differenziert aufgezeigt, worauf die Aktion einzahlt.*
So entsteht nun (wieder) die vollkommen verrutschte Wahrnehmung einer wahrgenommenen Mitte, in der man sich treffen sollte:
„Ja, die Aktion ist vielleicht nicht ganz gelungen, ABER der Shitstorm danach geht auch überhaupt nicht, wir müssen ALLE abrüsten“ usw.
So ähnlich läuft das in vielen Diskursen zu Rassismus, Sexismus u.a.: „Ja die Aussage ist vielleicht nicht in Ordnung, aber deswegen ist er noch lange kein Sexist / musst du nicht so ungehalten reagieren / bringt uns diese Art von Konflikt auch nicht weiter“