Michael Weisfeld ist der Autor des Radio-Features: Licht aus im Bordell. Er recherchierte bei dern Fachberatungsstellen Aldona und @hydra_berlin - er nennt sie nur Vereine - um ein Feigenblatt der "Ausgewogenheit" in einen problematischen und unsachlichen Beitrag einzufügen./1
Auf Nachfrage bei Aldona erfuhr ich, dass das Interview 02/20 stattfand, es wurden 2 Personen befragt. Die Otöne wurden geschnitten und so in ihrer Aussage verfremdet. Weisfeld holte sich bei Aldona weder eine Freigabe der Otöne ein, noch informierte er über die Veröffentlichung.
Auch dass aus einer regionalen Veröffentlichung ein überregionales ARD-Radiofeature geworden war, traf die saarländische Beratungsstelle unvorbereitet.
Insgesamt zielt der Beitrag darauf ab, Prostitution verallgemeinernd abwertend und skandalisierend darzustellen./3
Die Zahlen, die Weisfeld in seinem Beitrag anführt, werden ohne Quellenangabe genannt. Glaube ich seiner "Statistik" müsste ich, Sexarbeiterin Ü40, schon tot sein. Später mehr.../5
Auch @hydra_berlin interviewt, erneut wurde gefordert, dass NUR im Falle einer Freigabe die Otöne veröffentlicht werden dürfen. Weisfeld hat keine Erlaubnis zur Veröffentlichung eingeholt und die beteiligten Beratungsstellen über sein abwertendes Konzept im Unklaren gelassen./6
Die Intention dabei ist klar: Fachberatungsstellen im Kontext sollen diskreditiert und unglaubwürdig gemacht werden. Bewusst werden die Statements durch den "Erzähler" in den Zusammenhang "Prostitutions-Lobby und nicht am Bedarf der Zielgruppe orientiert gestellt. /7
Der Beitrag möchte vermitteln, dass ALLE Prostituierten Opfer von struktureller Gewalt wären, die der Branche immanent sei. Diese Behauptung intonieren die Anti-Sexarbeits-Stimmen. Die Otöne von Hydra und Aldona dienen nur dazu Kompetenz in Frage zu stellen./8
Wieso wird diese Stimmungsmache durch die Medien finanziert? Dies ist nicht der erste Beitrag, der Sexarbeitende pathologisiert und Werbung für die Freierkriminalisierung + ihre Verfechter*innen macht. Diese Meinungsmache in den öffentlich-rechtlichen Medien ist nicht hinnehmbar.
1/ (Teil 1: Minuten 1-30)
Am 5.5. um 22h strahlte der SWR die Sendung #malEhrlich: Sex gegen Geld – Gehört das verboten? aus. Moderator Florian Weber leistete dort gezielter Desinformation über Sexarbeit Vorschub.
2/ Wie nahezu immer, wenn es um Prostitution in den Medien geht, spielt #falseBalance eine große Rolle. Die Zuschauer*innen dieser Sendung erleben das #PLURV – Prinzip in Anwendung und Wirkung. Schon in der Einleitung wird das greifbar, als Weber die Schlagworte
3/ Bordell Europas | Sextourismus | „Zwangsprostitution“ |Verbot
benutzt.
Anwesend sind: Sandra Norack, Salome Balthus, Julia Wege, John Heer, Manfred Paulus, Leni Breimayer und Judith Skudelny.
Liveticker aus SWR: Sex gegen Geld - gehört das verboten?
Direkt mal Sandra Norack sehr viel Sendezeit einräumen für die abscheuliche Loverboy-Masche. Sindd wir uns einig das ist kriminell und somit bereits verboten! Aufklärung ist wichtig um toxische Manipulation zu verhindern!
Wir reden also über Zuhälter: nicht die Regel in der Sexarbeit. Über das Brechen von Menschen. Norack redet oft in verallgemeinernden Formulierungen, man denkt/oft/zu. Nun sprechen wir über so-called Nordisches Modell. Die meisten Menschen in der Prostitution seien Opfer.
Prostitution sei kein Beruf, ein wesentlicher Punkt, den wir nun schon einmal zur Kenntnis nehmen sollen. Nun lernen wir die "Wissenschaftlerin" Julia Wege kennen. "Sandra" (nicht Frau Norack), und ihre Geschichte sind für sie kein Einzelfall, sondern "häufig".
Die Wahrheit: in meinem Aktivismus fühle ich mich einsam, erschöpft und enttäuscht.
Oder eher: Allein gelassen? Von Feminist*innen, searbeitenden Kolleg*innen und Verbündeten, die sich nur theoretisch und selten praktisch mit mir als Sexarbeitender Feministin solidarisieren.
Allein gelassen von sexarbeitenden Kolleg*innen. Ja, es gibt Differenzen. Doch warum ist die Konsequenz aus Kritik beleidigtes Silencing? Allein gelassen von Verbündeten, die nicht verlässlich sind. Was ist los mit Euch?
Kritik sollte gemeinsames Wachstum zur Folge haben.
Warum ich das gerade jetzt sage? In den letzten Tagen habe ich sowohl hier als auch @Whoroscope_eu O-Töne von Sexarbeiter*innen aus marginalisierten Communities veröffentlicht. Sie sind von Transphobie & Rassismus betroffen. Wo - bleibt - Eure - Solidarität - und - Support??
1/ Seit Kurzem weiß ich, dass ich Covid19 hatte. Wann genau ist ungewiss, ich vermute, dass ich mich bei einem Vortrag Anfang März #20 in Innsbruck infiziert habe. Isoliert habe ich mich als das RKI Tirol am 14.3. zum Risikogebiet erklärte. Zu spät, denke ich heute.
2/ Einen Test machte ich damals nicht, weil meine Symptome wie eine schwere Erkältung wirkten. Ende März begann ich aus Panik vor der Pleite in einem Laden Regale aufzufüllen. Nach den Schichten (5-6h) war ich erschöpft und musste mich hinlegen.
3/ Da das ein Knochenjob war, hat mich das nicht irritiert. Mitte April hatte ich eine heftige Entzündung im Zehengelenk, wird die harte Arbeit sein, ich meldete mich krank und schmiss den Job, weil der Fuß lange trotz Kortison nicht besser wurde.
CN Covid19
CN Post Covid
Seit einem halben Jahr beobachte ich an mir, dass ich oft müde bin. Hinzu kamen ein Haufen seltsamer Infekte: Schultergelenk, Zehengrundgelenk, Mittelohr, Auge und immer mehr Atemnot. Leider hatte ich bis jetzt nicht das Selbstvertrauen für einen Test./1
Schon in der Kindheit wurde mir vermittelt, ich bildete mir Sachen ein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Unschöne Folgen dessen bis heute. Im Januar war ich bei einer Onlinekonferent und dort wurde auch über (long) Covid gesprochen. Das hat bei mir den Ausschlag zum Test gegeben./2
Heute das Ergebnis: die Antikörper schaffen Fakten: Ja, ich hatte Covid. Mixed feelings, einerseits Erleichterung, dass es KEINE Einbildung war, (btw same-same als ich mit 32 die Autismusdiagnose erhielt) + andererseits Wut auf mich, dass ich lange gezögert habe./3