Als erstes EU-Land hat Malta gemeldet, „Herdenimmunität“ erreicht zu haben. Damit ist die Pandemie dort aber noch nicht vorbei. Warum? Ein Thread.
(1/4) „Herdenimmunität“ markiert den Punkt, ab dem die Kurve der aktuellen Infektionen nicht mehr weiter ansteigen kann. Denn: Genug Menschen sind immun, um die exponentielle Virusverbreitung auszubremsen – durch die Impfung oder eine vorherige Infektion.
(2/4) Wenn wir diesen Punkt erreicht haben, ist die Pandemie aber noch im Gange. Alle Infizierten werden das Virus weiterhin übertragen, sie werden allerdings im Durchschnitt weniger andere Menschen anstecken. So kann sich keine weitere Welle mehr aufbauen.
(3/4) Wichtig: Wo die Schwelle der Herdenimmunität liegt, hängt stark von der Übertragbarkeit des Virus ab. Grundsätzlich gilt: Je ansteckender ein Virus, desto mehr Menschen müssen immun sein, um den Effekt einer Herdenimmunität zu sichern.
(4/4) Die benötigte Schwelle für eine Herdenimmunität gegen SARS-CoV-2 liegt laut WHO und RKI aktuell bei etwa 80 Prozent. Sie ist etwas höher als gedacht, da die britische Variante B.1.1.7 infektiöser ist (R-Wert von 4), als die vorher kursierenden Varianten (R-Wert von etwa 3).
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Die #EMA empfiehlt die Covid-19 Impfung ab 12 Jahren. In Deutschland sagt die #Stiko: Aber nur für Kinder und Jugendliche mit besonders großem Risiko für einen schweren Verlauf. Trotzdem werden Kinder immer mehr geschützt. Wieso? Ein Thread.
(1/5) Ob und wann Kinder geimpft werden sollen, ist Abwägungssache. Es gibt sowohl Pro- als auch Contra-Argumente. Das Hauptargument der Stiko: Man weiß zu wenig darüber, wie Kinder die Coronaimpfung vertragen.
(2/5) Viele Kinder in Deutschland werden also erstmal nicht geimpft. Das ist erstmal nicht schlimm, denn auch die Impfung Erwachsener schützt die Jüngeren indirekt. Außerdem überstehen Kinder eine Corona-Infektion meistens gut.
Schnell die zweite Impfung mit #AstraZeneca, um eher Freiheit zurück zu bekommen? Ein verlockendes Angebot der Bundesregierung. Aus unserer Sicht keine Option. Warum? Ein Thread.👇(1/6)
Die Gesundheitsministerinnen und -minister haben sich nicht nur darauf geeinigt, die Priorisierung für den Impfstoff von #AstraZeneca aufzuheben, sondern auch das Intervall zwischen den Dosen “flexibler” zu gestalten. (2/6)
Zwar ist #AstraZeneca für ein Impfintervall zwischen 4 und 12 Wochen zugelassen. Analysen zeigen aber, dass der Immunschutz höher liegt, wenn die 2. Dosis erst nach 12 Wochen verimpft wird. Eine Verkürzung auf 4 bis 6 Wochen senkt den Schutz von >81 % auf ca. 55 %. (3/6)
Können wir das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen? Experten sagen: Physikalisch ja, technisch ja – nur die Politik muss sich auch bewegen. Ein Thread.
Hochrechnungen zeigen: Was die Staatengemeinschaft bisher getan hat, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, reicht noch lange nicht. Wir stoßen jährlich global 20 bis 23 Gigatonnen mehr CO2-Äquivalente aus, als wir dürften, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Zwar werden schon Anstrengungen unternommen, die Emissionen drastisch zu reduzieren. Zum Beispiel haben die USA angekündigt, bis 2030 ihre Emissionen so stark zurückzufahren, dass sie nur noch halb so viel ausstoßen wie zuletzt 2005. Für das 1,5-Grad-Ziel wäre jedoch mehr nötig.
Lieber #Astrazeneca und bereits jetzt vor Corona geschützt sein oder erstmal keine Impfung? Die Antwort hängt nicht nur vom Alter, sondern vom individuellen Ansteckungsrisiko ab. Ein Thread👇
In einigen Bundesländern wie Bayern und Berlin können sich Jüngere auf eigenes Risiko mit Astrazeneca impfen lassen. Jetzt will Bundesgesundheitsminister #Spahn die Priorisierung für den Impfstoff bundesweit aufheben.
Wichtig ist: Auch wenn die Impfreihenfolge aufgehoben ist, gilt weiterhin die Empfehlung der #Stiko. Die empfiehlt Astrazeneca-Impfungen nur für Menschen über 60 Jahre, da bei jüngeren Personen in sehr seltenen Fällen Thrombosen aufgetreten sind.
Bei uns wird fleißig geimpft, doch in vielen ärmeren Ländern wurde damit nicht einmal gestartet. Dabei wäre es wichtig, den Impfstoff gleichmäßiger zu verteilen. Warum? Ein Thread. 👇
Während in den USA 74 Dosen pro 100 Einwohner geimpft wurden, in Europa etwa 35 – sind es auf dem afrikanischen Kontinent gerade mal: eine. Denn 16 Prozent der Weltbevölkerung haben sich 60 Prozent des verfügbaren Impfstoffs gesichert.
Modelle zeigen: Wird erst nur in den 50 reichsten Ländern geimpft, bringt die Pandemie doppelt so viele Tote.
Immer noch halten Politiker daran fest, dass wir durch die Impfungen Herdenimmunität erreichen könnten. Doch das wird wahrscheinlich gar nicht eintreffen. Ein Thread. (1/8)
Erstmal: Das Konzept der Herdenimmunität wird häufig falsch verstanden. Es besagt nicht das Ende einer Pandemie, sondern nur: Wenn genug Menschen immun sind, dann fällt automatisch die Zahl der täglichen Neuinfektionen. Wie hier dargestellt: (2/8)
Die Herdenimmunität hängt davon ab, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Letztes Jahr waren das 2-3 Menschen. Damit kam man auf eine Herdenimmunität von 60-70%. (3/8)