Unpopuläre Meinung, aber ich kann die Empörung über "schwarze Schafe" bei den Kontrollen durch die Wirte/Kellner nicht durchgehend mittragen.
Ich finds generell ein Unding von der Regierung, zu suggerieren, dass die Pandemie vorbei wäre (wie es die weitreichenden Lockerungen verkörpern), und gleichzeitig die Kontrolle der Einhaltung der Regeln auf die Wirte/Unternehmen abzuwälzen.
Es ist strenggenommen eine Bringschuld der Gäste, keine Holschuld der Bewirter. Das mag anders sein, wenn es eine digitale Lösung für alle gibt, die einheitlich ist (z.B. QR-Scanner), aber derzeit ist es je nach Personalstand eine Zumutung.
Davon abgesehen liegt das eigentliche Problem ja bei den Regeln selbst, leicht fälschbare Selbsttests und wenig sensitive Schnelltests bei Symptomfreien mit "geimpft" und "genesen" gleichzustellen. Was nützt da das Abnicken eines zweifelhaften AG- durch den Kellner?
Daraus ergibt sich das wahre Problem: Mangelnde Risikosensibilisierung durch die Regierungskommunikatoren:
Nachdem zwischen indoor und outdoor nicht unterschieden wird (gleiche Registrierung/3G-Regeln), glauben offenbar viele, man wäre indoor sicher, solang 3G kontrolliert wird.
Tatsächlich hängt es dann von der Menge an Ungeimpften ab, wie hoch das Risiko ist, sich zu infizieren. Mit B.1.167.2 und B.1.1.7 steigt eben die Gefahr eines effektiven Superspreaders in geschlossenen Räumen an. Jeder kennt die Lautstärke in Wirtshäusern.
Nachdem es ohnehin nicht mehr darum geht, jeden einzelnen Infektionsfall zu vermeiden, hätte man auch outdoor auf Registrierung/Kontrolle verzichten können. Das hätte vor allem jenes Clientel, das Tests/Impfen verweigert, draußen gehalten. Schon das hätte Risiken minimiert.
Das hätte den Wirten eine Menge Arbeit erspart, und solange outdoor die Tische nicht Kante an Kante entstehen, wäre das Infektionsrisiko auch wirklich erheblich geringer als drinnen.
Doch für solche Gedankengänge muss man das mit den Aerosolen verstehen....
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Symptomatisch für die Fehler, die im Gesundheitsministerium passiert sind, wenn grüne Abgeordnete im Landtag im Mai 2021 draufkommen, dass man "das Virus viel ernster nehmen muss als wir dachten".
Dazu passt das Statement neulich "Wer nicht die letzten 1,5 Jahre im Gesundheitsministerium gearbeitet hat, hat Corona nicht erlebt."
Gnadenlose Selbstüberschätzung.
Wir haben nicht vor den Spätfolgen von Corona gewarnt, um Panik zu verbreiten oder das Standing der Grünen gegen den türkisen Koalitionspartner zu schwächen. Wir schauten einfach über den Tellerrand: UK/USA waren stark betroffen in der ersten Welle. Von dort gibt es viele Daten.
1) Ob es sinnvoll wäre, bei einer 7-Tages-Inzidenz unter 40 wäre, so viele PCR-Tests machen?
[Ja, es hält die Dunkelziffer niedrig]
2) Baltaci spricht von einem starken saisonalen Effekt, der so aber nicht bewiesen ist.
Die Gründe für die Rückgänge sind mannigfaltig (Ost-Lockdown, Prä-Impfverhalten, Impfungen). Übrigens gab es letztes Jahr schon ab Juli sukzessive steigende Infektionszahlen.
Muss Dich aber in einem Punkt korrigieren. Der Zusammenhang zwischen Covid und Epilepsie wurde schon lange vor Jänner 2021 wissenschaftlich diskutiert.
Ich hab es erstmals am 23.09. im Blog erwähnt.
Epileptische Anfälle sind auch von anderen Coronaviren bekannt.
Das zeigt (leider) auf, wie fatal es war, man monatelang nicht auf Berichte über LongCovid zu reagieren und zu wenig darüber aufzuklären, worauf man achten muss. So wie Dir wird es vielen gehen, die ihre Infektion nicht bemerkten und jetzt unerklärliche Symptome haben.
Da heißt es oft, Autisten würden sich in Details verzetteln und hätten Probleme, das big picture zu sehen. In der Pandemie scheint es umgekehrt. Journalisten scheitern daran, die Zusammenhänge herzustellen:
Warum jetzt die großen Lockerungen? Ablenkung von WkSta-Klagen.
ZeroCovid/NoCovid böse und totalitär, aber wodurch entstehen gehäuft Virusvarianten mit Fluchtmutationen und höherer Übertragbarkeit? Durch hohe Inzidenzen.
@longcovidAT - hoppla, doch über 10% Betroffene, darunter auch Kinder, nicht in allen Fällen heilbar. Monatelange Folgen. Bei Hospitalisierung und Übergang zu MECFS mitunter bleibende Schäden.
Höhere Inzidenzen tolerabel, sagen Fachexperten mit Tunnelblick -> mehr Betroffene.
Soll man sich als Geimpfter weiterhin testen? Überlegungen dazu als medizinischer Laie....
1/10
Zwischen 1. und 2. Teilimpfung hat man keinen vollen Impfschutz, was besonders auch bei den Varianten (B.1.1351, P1, B.1.167) gilt.
Nach 2. Teilimpfung ist die Immunantwort unterschiedlich ausgeprägt. Manche sind steril immun (können sich nicht infizieren), andere nicht.
2/10
In den meisten Fällen wird ein hoher Antikörperstatus wohl sterile Immunität erzeugen, aber nicht in allen. Dann gibt es aber in den meisten Fällen klinische Immunität (Schutz vor schwerer Erkrankung).