1/6 Heute 100fach auf Twitter zu lesen, morgen in allen Zeitungen: Die Aufnahme von "Kinderrechten" ins Grundgesetz sei gescheitert. Aber das stimmt nicht. Kinderrechte stehen im GG, nämlich in Art 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ...
2/6 ... ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Niemand behauptete je, das gelte nicht für Kinder, nicht für Alte oder nicht für Linkshänder. Idee, Kinderrechte explizit in die Verfassung zu schreiben, zielt auf Verschiebung des Verhältnisses von Eltern und Staat.
3/6 Sehr alte linke Idee. 2017 völlig überraschend überfallartig von Merkel und Seehofer ins Regierungsprogramm der Union übernommen, weil man glaubte, Diffamierung "gegen Kinder" zu sein, im Wahlkampf nicht mehr kontern zu können. Deshalb im schwarz-roten Koalitionsvertrag.
4/6 Fachpolitiker der Union waren immer skeptisch. Einigten sich mit SPD in GroKo auf Formelkompromiss. Der sollte über grüne Bande (GG-Änderung braucht 2/3 Mehrheit) noch einmal verschärft werden: zugunsten staatlicher Stellen, zuungunsten der Eltern.
5/6 Das kann man aus weltanschaulichen Gründen selbstverständlich richtig finden. In Union wird Debatte jetzt aber zwischen Wahlkämpfern einerseits und Fachpolitiker andererseits ausgetragen: Sind unsere Gegenargumente zu anspruchsvoll für die moderne Mediengesellschaft?
6/6 Diese Frage ist tatsächlich nicht trivial. Auslachen sollte man allerdings diejenigen, die argumentieren: Kinder haben in der Corona-Krise so gelitten, nun müssen ihre Rechte ins Grundgesetz.
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2/5 ... aber keinen Versuch mehr unternommen, die Nominierung zu verhindern. Sehr deutlich und sicher nicht unabgesprochen der Kommentar von @SerapGueler, die in einem Laschet-Kanzleramts für Integration zuständig sein könnte ...
3/5 Überhaupt ist das Entsetzen im liberalen Flügel der CDU groß. Hier z.B. Parteiaustritt von @nicolaszimmer, ehemaliger Fraktionsvorsitzenden in Berlin ...
1/4 Wer Kritik am verpatzten Impfstart in 🇩🇪 weiter für "zersetzend" halten will, wie Ethikrätin @alena_buyx, und Kritiker für Impfnationalisten, wie vorgestern wieder der Kommentator der @tagesthemen, sollte heute Morgen besser nicht Nachrichten lesen. 👇 @welt
2/4 Die von @jensspahn als gute Nachricht verkündete Notlösung, 6 statt 5 Spritzen aus einem Fläschchen von Biontech/Pfizer zu ziehen, führt nicht, wie behauptet, dazu, dass es 20% mehr Impfstoff in 🇪🇺 gibt, sondern weniger Fläschchen, berichtet @nytimes nytimes.com/2021/01/22/hea…
3/4 In 🇩🇪 liegt zuviel des zu wenigen verfügbaren Impfstoffes derweil ungenutzt auf Lager, wie eine Analyse von @jfkirkegaard zeigt, mit dem @welt gesprochen hat: welt.de/politik/auslan…
1/9 Wenn man die Debatte auf Twitter über den mißglückten Start des Impfens in 🇪🇺 verfolgt, kann man sich nur wundern. Ein Thread👇 @welt
2/9 Den Kritikerin wird "deutscher Impfnationalismus" entgegen gehalten. Ein erstaunliches Argument. In 🇫🇷, 🇮🇹, 🇪🇸 und den kleineren 🇪🇺-Ländern ärgert man sich über den schleppende Start genauso wie in 🇩🇪.
3/9 Die Vorstellung, Kritik an einer Entscheidung der EU-Kommission sei "uneuropäisch", ist genauso vormodern wie die Behauptung, Kritik an einer Entscheidung der Bundesregierung sei "unpatriotisch".
1/5 Heute jährt sich der 5. September 2015 zum fünften Mal. Über die Nachwirkungen der Entscheidung durfte ich gestern beim @SWR2 ein informatives Gespräch mit Bettina Gaus (@tazgezwitscher) und Gerald Knaus (@rumeliobserver) führen. ardaudiothek.de/forum/die-gren…
2/5 Zu diesem Jahrestag hatte ich so viele Anfragen, dass ich die meisten ablehnen musste, weil ich gerade in einer aktuellen Arbeit stecke. Aber mir ist aufgefallen, dass das Interesse mittlerweile über journalistische Rekonstruktion der Ereignisse hinausgeht, aber leider ...
3/5 ... oft (noch) nicht bei einer ersten historischen Einordnung angelangt ist, sondern bei rein semantischen Streit stecken bleibt. Als müsse man sich der Worte und damit einer impliziten politischen Bewertung sicher sein, bevor man die Fakten in den Blick nehmen könne ...
1/7 Da von einigen hier erbeten, ein paar Anmerkungen zur neuen #Fluechtlingskrise (ausführlicher in @welt): Politisch neu ist, dass Griechenland auf die alte Orbán-Position eingeschwenkt ist (👇), augenscheinlich unter Duldung der EU.
2/7 Warum das gerade keine Wiederholung von 2015 bedeutet, erklärt @manuelbewarder in diesem Thread
3/7 Unklar ist bisher die Position der Bundesregierung. Der Versuch, einer europäischen Verteilung per Quote ist von der #Groko (ironischerweise diesmal von Seehofer) nochmal gemacht worden, aber wieder gescheitert. In Ost- u Mitteleuropa glaubt man, sie sei spätestens ...
1/3 Es gibt Unmut in der @CDU, dass sich der NRW-Landesvorstand gestern Abend für das Team @ArminLaschet/@jensspahn entschied, ohne die Bewerber @_FriedrichMerz oder @n_roettgen auch nur anzuhören. @welt hilft da gern und lässt beide Gegenkandidaten zu Wort kommen (Thread)👇
3/3 Und hier verspricht @n_roettgen, das "nächste wichtige Amt, das zu besetzen ist" an eine Frau zu vergeben. Er meint die Posten des CDU-Generalsekretärs. welt.de/politik/deutsc…