Zum "Radiofeature" & Pressemitteilung von @hydra_berlin /Aldona e.V.
Die Antwort des SR von Michael Thieser zitiert die Otöne, die wir alle schon im Feature gehört haben, und meint so den Vorwurf zu entkräften, dass sie aus dem Kontext gerissen sind. 🤡

Die Sozialarbeiterinnen von Hydra und Aldona haben beide unmissverständlich gesagt, dass es ohne Freigabe keine Veröffentlichung geben sollte. Weisfeld behauptet das Gegenteil. Aus dem Manuskript zitiert wird durch (...) deutlich, dass das Zitat unvollständig ist. In der PM ...
...bemängeln wir, dass Weisfeld nicht ausreichend differenziert.
Thieser bescheinigt uns netterweise, dass unsere Mitarbeiterin sehr wohl differenziert. Ja, dass wir das tun, steht ja auch außer Frage. Die PM war ja auch an den SR gerichtet, nicht an uns selbst. 🙄 Im Ernst?!
Im Weiteren hat sich Herr Thieser dann die Homepages von Aldona und Hydra näher angesehen. Das schadet sicher nicht, aber es verlagert den Diskurs auf ziemlich absurde Art und Weise. Lesekompetenz gibt es im SR also noch, nur hilft das nicht bei false Balance und bei Abwertung.
In den letzten Absätzen wird es interessant:,,Untergraben oder festigen diese Beratungsstellen das "System Prostitution"?'' Die Beratungsstellen sind für ihre sexarbeitenden Klient*innen da. Durch die rhetorische Frage übernimmt Theiser übernimmt ein Narrativ der Antis: die Lobby
Beratungsstellen als Lobby zu markieren und ihnen Mitverantwortung für ein System zuzuweisen ist Anti-Sexarbeits-Rhetorik. Frage mich, ob Beratungsstellen für Betroffene v Rassismus sich sowas auch anhören müssen? Wo begleitet der SR denn StoppSexkauf kritisch? Oder Weisfeld?
Im letzten Absatz die Fisch-Butter-Passage "damit nicht noch mehr (vor allem junge Frauen) einen Weg einschlagen (müssen)(...) In diesem Sinne tritt das Feature für alle Frauen ein, die unter der Prostitution in D leiden mussten, müssen und werden."
Um Leid zu verhindern müssen..
..Feature wie dieses aus dem Programm genommen werden. Anstelle sich mit den Voraussetzungen für kriminelle Machenschaften zu beschäftigen, wird hier so getan, als gäbe es ein "System Prostitution". Nicht die Beratungsstellen sind Ihr Feind, Herr Thieser und Herr Weisfeld.
Die massive Voreingenommenheit, die aus fast jedem Satz, Musikstück und aus der gesamten Konzept des Features tropft, ist Ausdruck einer vollkommen verfehlten Verbotsfantasie, die Initiaven wie StoppS3xkauf verbreiten. Das sollte der Journalismus mal kritisch begleiten.
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More from @KF_SW_aktivism

13 Jun
Ich möchte über Unterstützung & Unterstützer*innen reden.
Auch in der Huren-/Sexarbeitsbewegung wird immer wieder Rassismus, toxische Männlichkeit & gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit reproduziert.
Sexarbeitende unterstützen, aber ohne mansplaining aka too much ego, das wärs!
Ist ja ganz nice, wenn Kund*innen sich solidarisieren, aber leicht passiert es, dass die dann die Debatte (mit)bestimmen wollen. Diskussion ist ok, aber als Ally solltest Du akzeptieren, dass Sexarbeitende zuerst gehört werden und maßgeblich die Richtung des Aktivismus vorgeben
NGOs: Danke für Eure akzeptierende Position zu Sexarbeit. Aber damit ist es nicht getan. Der Sexarbeitsbewegung fehlt es massiv an (Geld)Mitteln und Gehör. Gerade die kleinen Kollektive + lokalen Communities brauchen Eure Unterstützung. Nicht nur der große Verband.
Read 5 tweets
27 May
Michael Weisfeld ist der Autor des Radio-Features: Licht aus im Bordell. Er recherchierte bei dern Fachberatungsstellen Aldona und @hydra_berlin - er nennt sie nur Vereine - um ein Feigenblatt der "Ausgewogenheit" in einen problematischen und unsachlichen Beitrag einzufügen./1
Auf Nachfrage bei Aldona erfuhr ich, dass das Interview 02/20 stattfand, es wurden 2 Personen befragt. Die Otöne wurden geschnitten und so in ihrer Aussage verfremdet. Weisfeld holte sich bei Aldona weder eine Freigabe der Otöne ein, noch informierte er über die Veröffentlichung.
Auch dass aus einer regionalen Veröffentlichung ein überregionales ARD-Radiofeature geworden war, traf die saarländische Beratungsstelle unvorbereitet.
Insgesamt zielt der Beitrag darauf ab, Prostitution verallgemeinernd abwertend und skandalisierend darzustellen./3
Read 9 tweets
6 May
1/ (Teil 1: Minuten 1-30)
Am 5.5. um 22h strahlte der SWR die Sendung #malEhrlich: Sex gegen Geld – Gehört das verboten? aus. Moderator Florian Weber leistete dort gezielter Desinformation über Sexarbeit Vorschub.
2/ Wie nahezu immer, wenn es um Prostitution in den Medien geht, spielt #falseBalance eine große Rolle. Die Zuschauer*innen dieser Sendung erleben das #PLURV – Prinzip in Anwendung und Wirkung. Schon in der Einleitung wird das greifbar, als Weber die Schlagworte
3/ Bordell Europas | Sextourismus | „Zwangsprostitution“ |Verbot
benutzt.
Anwesend sind: Sandra Norack, Salome Balthus, Julia Wege, John Heer, Manfred Paulus, Leni Breimayer und Judith Skudelny.
Read 58 tweets
5 May
Liveticker aus SWR: Sex gegen Geld - gehört das verboten?
Direkt mal Sandra Norack sehr viel Sendezeit einräumen für die abscheuliche Loverboy-Masche. Sindd wir uns einig das ist kriminell und somit bereits verboten! Aufklärung ist wichtig um toxische Manipulation zu verhindern!
Wir reden also über Zuhälter: nicht die Regel in der Sexarbeit. Über das Brechen von Menschen. Norack redet oft in verallgemeinernden Formulierungen, man denkt/oft/zu. Nun sprechen wir über so-called Nordisches Modell. Die meisten Menschen in der Prostitution seien Opfer.
Prostitution sei kein Beruf, ein wesentlicher Punkt, den wir nun schon einmal zur Kenntnis nehmen sollen. Nun lernen wir die "Wissenschaftlerin" Julia Wege kennen. "Sandra" (nicht Frau Norack), und ihre Geschichte sind für sie kein Einzelfall, sondern "häufig".
Read 22 tweets
18 Apr
1/ CN: SWERF und meist auch TERF
Avoid!
Diese 30 Organisationen sind Mitglied im Bündnis Pro N0rdisches M0dell.
Avoid!

Alarm! Gegen Sexkauf und Menschenhandel e.V., Gießen

Arbeitskreis Stop Sexkauf München

Arbeitskreis Stop Sexkauf Durlach
2/ Aufklärung über Prostitution und Menschenhandel – Sandra Norak

AUGSBURGER/INNEN GEGEN MENSCHENHANDEL e.V., Augsburg

Beratungsstelle Frauennotruf München

FEMEN

Emma

End Demand Switzerland

Feministische Partei DIE FRAUEN

Frauenrechte sind Menschenrechte, Paderborn
3/ Frauenverband Courage

Hadassah Initiative féminine gUG, Saarbrücken

Katholischer Deutscher Frauenbund e.V., Köln

KARLSRUHE GEGEN SEXKAUF

KARO e.V., Plauen

Kofra e.V., München

Leben in Freiheit e.V., Bonn

LINKE für eine Welt ohne Prostitution

MANNHEIM GEGEN SEXKAUF
Read 5 tweets
11 Mar
Die Wahrheit: in meinem Aktivismus fühle ich mich einsam, erschöpft und enttäuscht.
Oder eher: Allein gelassen? Von Feminist*innen, searbeitenden Kolleg*innen und Verbündeten, die sich nur theoretisch und selten praktisch mit mir als Sexarbeitender Feministin solidarisieren.
Allein gelassen von sexarbeitenden Kolleg*innen. Ja, es gibt Differenzen. Doch warum ist die Konsequenz aus Kritik beleidigtes Silencing? Allein gelassen von Verbündeten, die nicht verlässlich sind. Was ist los mit Euch?
Kritik sollte gemeinsames Wachstum zur Folge haben.
Warum ich das gerade jetzt sage? In den letzten Tagen habe ich sowohl hier als auch @Whoroscope_eu O-Töne von Sexarbeiter*innen aus marginalisierten Communities veröffentlicht. Sie sind von Transphobie & Rassismus betroffen. Wo - bleibt - Eure - Solidarität - und - Support??
Read 4 tweets

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