Erinnert ihr euch noch, wie die Union vor ein paar Wochen Klimaschutz gegen die "kleinen Leute" ausgespielt hat? Jetzt weigert sich Scheuer auch Kerosin zu besteuern. Eine Steuer, die vor allem wohlhabende Menschen zahlen würden, weil sie mehr fliegen: br.de/nachrichten/me…
Er setzt stattdessen auf "CO2-neutrales" Kerosin "made in Germany". Das ist wie Warten auf den Wettergott, denn es gibt keine Projekte, die CO2-neutrales Fliegen absehbar (<10 Jahre) ermöglichen. airliners.de/der-weg-co2-ke…
Was viele, auch arme Menschen nicht wissen. Zur Zeit besteuern alle EU-Länder Kerosin mit sage und schreibe:
0 Prozent.
Das ist Umverteilung von unten nach oben. Denn die Reichen fliegen mehr als die Armen. Aber die Armen tragen überproportional die Umwelt- und Klimakosten:
Dass Kerosin nicht besteuert wird, ist eine dieser versteckten Staatshilfen für die fossile Industrie, über die zuwenig gesprochen wird.
Nicht falsch verstehen: Eine Kerosinsteuer würde mutmaßlich nicht den riesigsten Klimaschutz-Effekt haben, weil Reiche dann eben die 10 Prozent mehr zahlen. Aber mit den Einnahmen ließe sich sehr konkret mehr Klimagerechtigkeit schaffen.
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Als ich nach dem Studium ein paar Monate in Jerusalem war, war ich durchaus obsessiv mit dem Nahostkonflikt beschäftigt. So geht es vielen, ich würde sagen: So geht es dem halben Westen. Kein anderer Konflikt kann unsere Aufmerksamkeit so in den Bann ziehen. 1/
Warum das so ist, beschreibe ich hier – und auch, warum gefühlt jeder eine ganz klare Meinung dazu hat: krautreporter.de/3875-deswegen-…
Die Medien sind nicht Schuld, sie richten sich nach der Nachfrage. Es liegt auch nicht an der Länge des Konflikts per se oder der Opferzahl, die verglichen mit anderen Konflikten (Jemen, Syrien, Kongo) gering ist. 3/
Ganz kurze Tour durch die Welt jetzt, denn vermutlich verpassen es viele, weil die Aufmerksamkeit verständlicherweise woanders liegt:
Im Amazonas brennt es wieder, schlimmer als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Brände ist um ein Drittel höher, vermutlich hat illegaler Holzeinschlag damit zu tun: uk.reuters.com/article/us-bra…
Historische Temperaturrekorde in Nordspanien, Mallorca. In Großbritannien der drittheißeste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen: apnews.com/203e44a4d1a59b…
Ich habe mit @CKemfert und Niko Paech ein Gespräch über Wachstum geführt. Es ist ein Streitgespräch geworden – gerade weil sich beide einig sind, dass sich etwas an der Fixierung auf Wachstum ändern muss: krautreporter.de/3385-ist-eine-…
In der Breite wurde bisher nur diskutiert, ob wir noch Wachstum brauchen, in meinen Augen schiebt sich die Debatte gerade weiter, endlich. Sie wird differenzierter: Welches Wachstum? Wo? Was sind die Voraussetzungen dafür?
Deswegen wollte ich mit diesen Beiden sprechen, und nicht etwa plakativ einem Umweltschützer einen FDP-Mann gegenüber setzen. Das wäre die gleiche Debatte gewesen, die wir seit einem Jahrzehnt fruchtlos führen. Wir müssen mal vorankommen, also: tiefer einsteigen.
1/ Es gibt einen Satz, der in Artikeln über Klimaforschung immer öfter vorzukommen scheint: Veränderungen geschehen "schneller als die Wissenschaftler geglaubt hatten." Ihr wisst, was das heißt?
2/ Schon heute Hitzewellen, die erst für die Mitte des Jahrhunderts vorhergesagt wurden: nzzl.us/35mLEzG
3/ Meeresspiegel steigt schneller als bisher gedacht: nzzl.us/DUf8HjN
Krank kann jeder werden. Aber trotzdem sind die Folgen der Corona-Pandemie nicht für alle gleich. Corona ist das Ungleichvirus, das die Gräben in unserer Gesellschaft noch vertieft. Neun Beispiele in diesem Text und in 1 Thread: krautreporter.de/3288-das-ungle…
Dieser Text und Thread soll ein Scheinwerfer sein, aber auch ein Merkzettel für die Zeit nach der Pandemie, wenn der medizinische Notstand beendet ist und die sozialen und wirtschaftlichen Folgen stärker in den Blick geraten.
.@martingommel über depressive Menschen: "In Zeiten von Corona tun Depressive genau das, was sie eigentlich nicht tun sollten: sich isolieren."
Die CO2-Abgabe der Bundesregierung ist weniger ambitioniert als die Forderungen der US-Ölindustrie. Die lobbyiert für 36 Euro (40$). Die Bundesregierung beschließt: 35 Euro. Aber auch erst im Jahr 2026.