Wir müssen annehmen, dass uns diese Woche in ein paar Jahren als harmlos vorkommt 👇
Erst hat es in einem kanadischen Ort 48 Grad, dann brennt dieser Ort ab. In Portland suchen Arme Schutz vor der Hitze in Tiefgaragen während Reiche in Vancouver die klimatisierten Hotels ausbuchen. Vor Mexiko brennt das Meer, ...
im japanischen Ort Atami gehen gewaltige Schlammlawinen ab, Landshut und andere deutsche Städte erleben Sturzfluten wie seit Jahren nicht mehr und die pakistanische Stadt Jacobabad verzeichnet 52 Grad plus eine Luftfeuchtigkeit, in der das schiere Sein ein Überlebenskampf wird.
Gleichzeitig haben wir einen Bald-Kanzler, der versucht, das ganze Thema totzuschweigen. Und das ist die größte Katastrophe von allen.
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Bin gerade auf eine Rede von Dr. Angela Merkel, Parteitag der CDU, Karlsruhe 1995, aufmerksam gemacht worden.
Sie wussten, was zu tun war. Sie taten nichts.
"Wir müssen fragen: Wie geht es der Schöpfung, wie geht es der Natur bei all unserem menschlichen Handeln und bei dem Wachstum des Bruttosozialproduktes?"
"Wir sind uns darüber einig, daß das Bruttosozialprodukt so, wie wir es aus der Sozialen Marktwirtschaft kennen, keine automatische Aussage darüber macht, wie gut es unserer Gesellschaft geht und wie groß der Wohlstand ist."
Erinnert ihr euch noch, wie die Union vor ein paar Wochen Klimaschutz gegen die "kleinen Leute" ausgespielt hat? Jetzt weigert sich Scheuer auch Kerosin zu besteuern. Eine Steuer, die vor allem wohlhabende Menschen zahlen würden, weil sie mehr fliegen: br.de/nachrichten/me…
Er setzt stattdessen auf "CO2-neutrales" Kerosin "made in Germany". Das ist wie Warten auf den Wettergott, denn es gibt keine Projekte, die CO2-neutrales Fliegen absehbar (<10 Jahre) ermöglichen. airliners.de/der-weg-co2-ke…
Was viele, auch arme Menschen nicht wissen. Zur Zeit besteuern alle EU-Länder Kerosin mit sage und schreibe:
Als ich nach dem Studium ein paar Monate in Jerusalem war, war ich durchaus obsessiv mit dem Nahostkonflikt beschäftigt. So geht es vielen, ich würde sagen: So geht es dem halben Westen. Kein anderer Konflikt kann unsere Aufmerksamkeit so in den Bann ziehen. 1/
Warum das so ist, beschreibe ich hier – und auch, warum gefühlt jeder eine ganz klare Meinung dazu hat: krautreporter.de/3875-deswegen-…
Die Medien sind nicht Schuld, sie richten sich nach der Nachfrage. Es liegt auch nicht an der Länge des Konflikts per se oder der Opferzahl, die verglichen mit anderen Konflikten (Jemen, Syrien, Kongo) gering ist. 3/
Ganz kurze Tour durch die Welt jetzt, denn vermutlich verpassen es viele, weil die Aufmerksamkeit verständlicherweise woanders liegt:
Im Amazonas brennt es wieder, schlimmer als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Brände ist um ein Drittel höher, vermutlich hat illegaler Holzeinschlag damit zu tun: uk.reuters.com/article/us-bra…
Historische Temperaturrekorde in Nordspanien, Mallorca. In Großbritannien der drittheißeste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen: apnews.com/203e44a4d1a59b…
Ich habe mit @CKemfert und Niko Paech ein Gespräch über Wachstum geführt. Es ist ein Streitgespräch geworden – gerade weil sich beide einig sind, dass sich etwas an der Fixierung auf Wachstum ändern muss: krautreporter.de/3385-ist-eine-…
In der Breite wurde bisher nur diskutiert, ob wir noch Wachstum brauchen, in meinen Augen schiebt sich die Debatte gerade weiter, endlich. Sie wird differenzierter: Welches Wachstum? Wo? Was sind die Voraussetzungen dafür?
Deswegen wollte ich mit diesen Beiden sprechen, und nicht etwa plakativ einem Umweltschützer einen FDP-Mann gegenüber setzen. Das wäre die gleiche Debatte gewesen, die wir seit einem Jahrzehnt fruchtlos führen. Wir müssen mal vorankommen, also: tiefer einsteigen.
1/ Es gibt einen Satz, der in Artikeln über Klimaforschung immer öfter vorzukommen scheint: Veränderungen geschehen "schneller als die Wissenschaftler geglaubt hatten." Ihr wisst, was das heißt?
2/ Schon heute Hitzewellen, die erst für die Mitte des Jahrhunderts vorhergesagt wurden: nzzl.us/35mLEzG
3/ Meeresspiegel steigt schneller als bisher gedacht: nzzl.us/DUf8HjN