@gebirgsziege Viele Impfgegner sind Anhänger der Homöopathie, bei der Spekulation und wissenschaftliche Erkenntnisse vermischt werden und Behauptungen oft auf Gedankenschlüssen und nicht auf Erfahrungen beruhen. Andere sind gegen Impfen, weil sie die unumgänglichen Tierversuche ablehnen.
@gebirgsziege Oder aus religiösen Gründen, weil man Impfen als Majestätsbeleidigung eines Gottes ansieht, an dessen Schöpfung man rumpfuscht. Für einige ist es ein Eingriff in die persönliche Freiheit des Einzelnen. Selten haben Impfgegner auch selbst negative persönliche Erfahrungen gemacht.
@gebirgsziege Das hat in Deutschland schon lange Tradition. Der "Deutsche Reichsverband zur Bekämpfung der Impfung" zählte angeblich 1919 über 300.000 Mitglieder. Häufig kamen Impfgegner aus den Reihen der Ärzteschaft selbst (z.B. Carl Georg Gottlob Nittinger). welt.de/geschichte/art…
@gebirgsziege Ärzten, die Impfungen befürworten, wurden damals wie heute blinder Autoritätsglauben, Unmündigkeit, fehlendes religiöses Verständnis, Inkompetenz, Befangenheit, monetäre Interessen, Mitläufertum bis hin zu Mitgliedschaft in globalen Verschwörungsgruppen vorgeworfen.
@gebirgsziege Impgegner agieren auf verschiedensten Ebenen. Sei es auf der individuell-hygienischen, der anthropologisch-sozialen und der ethisch-kulturellen Ebene. Sie sehen Impfungen als Gefahr, als etwas Unnatürliches und überschätzen andere Einflussfaktoren wie z.B. die verbesserte Hygiene
@gebirgsziege Dazu ist lehnen manche Präventionsmaßnahmen ab, wenn man, um Krankheiten zu vermeiden, diese erst mit abgeschwächten Erregern hervorrufen muss. "Primum non nocere" und der Glaube, die Krankheit natürlich durchzumachen wäre besser, findet man heute noch als Argument gegen Impfen.
@gebirgsziege Viele unterschätzen auch ihr persönliches Erkrankungsrisiko und glauben, sie hätten ein besonders starkes Immunsystem, so dass sie von Krankheiten nichts zu befürchten haben, unterliegen dem Dunning-Kruger-Effekt oder glauben an Schicksal bei denen, die die Krankheit trifft.
@gebirgsziege Das ist oft verbunden mit einer gehörigen Portion Rassismus oder Abwertung der Art, wie andere Menschen leben ("Sünden"). Da glaubt man dann, dass Krankheiten durch ungesunde Lebensweisen entstehen oder "unsittlichen" Lebenswandel (AIDS) und das sei dann selbstverschuldet.
@gebirgsziege Krankheiten wären gottgewollt und wahlweise eine Strafe für falschen Lebenswandel oder Seuchen hätten eine höhere Bestimmung, die nicht durch widernatürliche Eingriffe aufgehalten werden darf. Manche glauben, dass die Krankheiten durchzumachen Vorteile im späteren Leben bringt.
@gebirgsziege Es gab aber auch immer wieder Unglücke im Zusammenhang mit der Sicherheit von Impfstoffen und deren Herstellung. Die Akzeptanz in Deutschland erlitt vor allem durch das Lübecker Unglück 1930 einen herben Rückschlag, bei dem es zu 77 Todesopfern kam. studentenpack.de/index.php/2012…
@gebirgsziege Auch war die deutsche Arzneimittelforschung und die Verbindungen mit der Wissenschaftsgemeinde weltweit durch WK2 massiv unterbrochen. Deutschland war arm & zerstört. Das Ansehen der Ärzteschaft hatte durch die Rassenhygiene, Kriegsverbrechen und Menschenversuche stark gelitten.
@gebirgsziege Die Rückständigkeit auf dem Gebiet der Virologie im Vergleich zu anderen Nationen und die Ignoranz gegenüber deren Errungenschaften führten zu einer sehr skeptische Grundhaltung vieler deutscher Wissenschaftler gegenüber Impfungen.
@gebirgsziege Dazu die unterschiedliche Vorgehensweise der Bundesländer, sehr kritische Betrachtung ausländischer Impfstoffe, schleppende eigene Impfstoffproduktion, fehlende rechtliche Absicherung durch ein Gesetz, Kompetenzgerangel zwischen Gesundheitsämtern und niedergelassenen Ärzten, etc.
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