Sehr gute Frage: warum gibt es trotz Saisonalität auch Spitzen im Sommer (und auch im Winter)?
Weil noch so viele Menschen empfänglich sind, können selbst geringe Veränderung im Bekämpfungsdruck (Lockerungen), in der Populationsdurchmischung, ...
2. bei der Mobilität (⬆️⬇️) und der Populationsempfänglichkeit (starker Ausbruch vorher) zu erheblichen Prävalenzschwankungen (Wellen) führen.
Ein Verdoppelung/Verdreifachung der Basiswerte ist dann schnell erreicht (z.B. Sommer Inzidenz von 10➡️30; Winter 50➡️150).
3.Wellenbewegungen sind sowohl für den Sommer als auch den Winter normal. Allerdings liegt das Delta zwischen den Jahreszeiten beim ca.10-15fachen. Also würde eine identische epidemiolog. Situation im Sommer z.B. zu Inzidenz. von 10/100k/Woche führen und im Winter zu ca. 100-150.
4. Auch in D wird Meldeinzidenz im Sommer erheblich fluktuieren auf Werte möglicherw. +50 (wie im Winter). Aber im Winter konnte selbst bei stärkstem Gegendruck 50 nicht erreicht werden und jetzt im Sommer bei erheblichen Lockerung liegt die Inzidenz immer noch weit darunter.
5. Wichtig: dazu kommen noch regionale Unterschiede. Während sich in einem Land/Region nach einem starken Ausbruch die Situation beruhigt (mehr Unempfängliche; geringere Mobilität) steigt nach einer langen Niedriginzidenzphase in einem anderen die Welle wieder an (catch-up).
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Ich halte #SARSCoV2 Öffnung jetzt in England für verfrüht: noch wurde nicht jedem Impfangebot gemacht. Bis dahin hätte man warten sollen.
Aber warum ist das Argument gegen die Öffnung in England irreführend, das dadurch mehr Virus-Varianten entstehen? nature.com/articles/d4158…
2. Anzahl der Varianten, die Immunschutz entkommen können, wird zunehmen, wenn mehr Menschen immun werden. Aber: in Zukunft werden sowieso alle Personen über 12-15 Jahren eine Immunität haben. Dadurch werden Varianten, die Immunantwort entkommen, vermehrt an Bedeutung gewinnen.
3. Natürlich könnte man diesen Zeitpunkt durch Wegfallen der Impfung herauszögern und die Pandemie verlängern. Will man dass? Der Preis wären mehr schwere Ersterkrankungen und eine protrahierte Pandemie.
Gute Frage: Warum wird sich jeder unausweichlich mit SARS-CoV-2 infizieren?
Weil es keine sterile Immunität gibt. Genesene und Geimpfte können wieder andere infizieren, scheiden Virus aus und infizieren wieder andere Genesene und so fort...
2. Das hält Virusausbreitung am ständigen Laufen. Wie bei Influenza auf niedrigem Niveau ganzjährig in Aequatorialregion und mit Ausbrüchen zu den Winterspitzen in nördlicher und südlicher Hemisphere.
Dazu kommen ca. 100mio Kinder die jedes Jahr immunologisch naiv geboren werden.
3. Im Alter von 12-16 Jahren (je nach Atemwegserkrankung) haben dann alle Antikörper nach der meist sehr milden Erstinfektion im jungen Alter. Danach infiziert sich jeder alle ca. 5-10 Jahre wieder; meist mit nur einer milden "Grippe". Erst im Alter werden die Verläufe schwerer.
Aktuel. Bericht Delta-Variante in UK(siehe unten).
Wie erwartet: D-Var dominant geworden, leicht erhöhte (nicht 60%!) Infektiosität schlägt sich nicht in Trendänderungen z.B. der Hospitalis. nieder. Sterbefälle nehmen weiter ab und erste Daten zeigen geringere Sterblichkeit.
2. Wie erwartet, D-Var hat A-Var abgelöst. Für mich erstaunlich, in welch kurzem Zeitraum. Das spricht für eine rasche Viruszirkulation und noch eine hohe Populationsempfänglichkeit.
Aber: höherer Anteil heisst nicht automatisch mehr schwere Erkrankungen! Erinnerung an B.1.1.7!!!
3. Infektiosität von D-Var ist höher als A-Var, aber rückläufig und auch wesentlich geringer als 60%
Was muss in den Schulen und Kindergärten nach dem Ende der Sommerferien wegen SARS-CoV-2 passieren?
Nach den Ferien (Ende Juli/Anfang August) sollte jeder Impfwillige ein Impfangebot erhalten und wahrgenommen haben (auch die Kinder von Eltern, die sie tatsächlich impfen wollen).
2. Zwei Wochen danach muss rechtlich genau begründbar sein, warum der Staat noch eine Schutzpflicht für die Gemeinschaft hat. Also: höchstwahrscheinlich keine Einschränkungsmassnahmen mehr. Auch in Schulen und Kindergärten.
3. Aus der Perspekt. der Pandemiebekämpf. und dem Übergang zur Endemie folgendes wichtig:
A: Im Herbst und Winter mehr Erkältungserkrankungen als im Durchschnitt der Vorjahre weil noch viele Personen keine SARS-CoV-2 Immunität haben; vor allem die jüngeren Jahrgänge. Ausserdem:
"Insgesamt flossen bei der Maskenaktion demnach 2,1 Milliarden Euro an die Apotheken - das heißt, jede Apotheke in Deutschland bekam im Schnitt mehr als 100 000 Euro." sueddeutsche.de/politik/jens-s…
2. "Für die Behandlung von Patientinnen und Patienten hatten die Kliniken im Jahr 2020 schon von den gesetzlichen Krankenkassen 1,3 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor bekommen, obwohl die Betten um knapp acht Prozent weniger ausgelastet gewesen seien als 2019".
3."Zusätzlich erhielten die Kliniken 10,2 MrdE aus Steuermitteln als Ausgleich für verschobene oder ausgesetzte Eingriffe. Mehr Geld von den Kassen und mehr Geld vom Bund: Auch das stellt für den BRH eine massive Überkompensation für Krankenh. im Jahr 2020 aus Steuermitteln dar."
1. Mehr als 40% der #COVID19 Sterbefälle traten in Alten-und Pflegeh. auf. Wieviel davon hätte man verhindern können, wenn der Fokus der Pandemiebekämpf. auf die Hochrisikopop. gerichtet gewesen wäre ohne die anderen zu vergessen?
Hier die ersten Berichte von den Fachleuten:
2. Senioren im Pflegeheim hatten zu Beginn der Pandemie ein 7mal ⬆️Risiko an Corona zu erkranken als würden sie sich im häuslichen Umfeld aufhalten.
Die Bewohner von Pflegeheimen machten bis Aug 2020 12% aller Krankenhausaufnahmen und 39% aller Todesfälle mit/an #COVID19 aus.
3. Das Risiko an #SARSCoV2 zu versterben, war für die Bewohner der Seniorenheime zu Beginn der Pandemie 61 Mal höher als das der Allgemeinbevölkerung. frankfurt.de/service-und-ra…