Der @tagesanzeiger interviewt Eichenberger erneut und gibt ihm damit eine Plattform. Kann man machen, wenn man die Polarisierung zusätzlich anheizen will.
Aber dann sollte man als Journalist schon ein bisschen besser vorbereitet sein, und die Zahlen kennen.
"Durch die Förderung des Velos gibt es kein einziges Auto weniger auf den Strassen."
Der Anteil Autos pro 1000 Einwohner:innen in der @stadtzuerich sinkt rapide. Der Veloanteil nahm indes laufend zu und die Zunahme der Velofahrer:innen war dem ÖV (vor Corona) nicht abträglich.
"Vor allem die Unfallkosten bei Velofahrern fallen ins Gewicht, bei neuen Velorouten auch die Infrastrukturkosten."
Für Unfälle sind überdurchschnittlich Autos die Ursache, diese den Velofahrer:innen anzurechnen, ist eigentlich eine Frechheit.
Gibt es eine getrennte Veloinfrastruktur, gibt es trotz höherem Verkehrsaufkommen bei den Velofahrer:innen wenig Unfälle.
Infrastrukturkosten für Velofahrer:innen machen einen Bruchteil der Kosten von Autoinfrastruktur aus.
Dazu muss man einfach die Budgets vergleichen.
"Velowege sind nur bei schönem Wetter und während der Velodemos gut ausgelastet, ansonsten leer."
Eichenberger hält sich wohl sehr wenig in der @stadtzuerich auf, sonst würde er sehen, wie zahlreich die Velos mittlerweile unterwegs sind.
Werktags, und nicht nur an der #CriticalMass.
Übrigens könnte die Regierung mithelfen, die 🚘 an diesem Freitag verschwinden zu lassen.
Dann würden wir alle sehen und erleben, dass man ganz gut ohne Auto, nur mit Zu Fuss gehen, Velo und ÖV zurecht kommt.
"Runtergerechnet auf die wenigen Kilometer, die mit dem Velo gefahren werden, macht das aber viel aus."
Die @stadtzuerich und ihre nahe Umgebung (Schlieren-Küsnacht-Wallisellen-Thalwil) ist vollständig mit dem Velo/E-Bike erschliessbar,
d.h. für die 435'000 Einwohner:innen + Nahstadt wäre mit sicherer Veloinfrastruktur vieles möglich.
Das bedingt, dass man vom autozentrierten Denken Abschied nimmt, und dem Velo den direktesten Weg gibt, und dem Auto einen Umweg zumutet. Zurzeit macht man das Gegenteil.
Das Velo/E-Bike und das Auto sind individuelle Tür-zu-Tür-Modes und im urbanen Raum sind sie die Konkurrenten für die Wege zwischen 5 und 10km.
Das Velo in Konkurrenz zum ÖV zu bringen, ist eine Frechheit. Die beiden ergänzen sich vielmehr kongenial, wie man z.B. in 🇳🇱 sieht.
"Die negativen Effekte des Veloverkehrs, auch wegen Elektrifizierung, schnell zu,..."
E-Bikes sind um Längen umweltfreundlicher wie E-Autos und diese wiederum wie Verbrenner, vor allem als SUV mit einem Eichenberger drin.
"... sodass er gerade für die Fussgänger immer mehr zur Plage wird."
Konflikte mit Fussgänger:innen gibt es nur, wenn man den Strassenraum einseitig dem MIV überlässt und dann die Velofahrer in den Mischverkehr mit den Fussgängern zwingt.
Das eine (E-Bikes) hat aber mit dem anderen (Mischzonen für Fussgänger:innen & Velofahrer:innen) rein gar nichts zu tun.
Will man den Strassenraum gemäss Modalsplit verteilen, dann muss der MIV massiv viel mehr an die Aktive Mobilität abgeben. Darum werden wir nicht herumkommen.
"Wenn die Ländler in der Stadt 30 fahren müssen, dann müssen auch die Städter auf dem Land 30 fahren. Wetten, dass sie dann 50 wollen."
Auch das ist eine weitere absurde Behauptung und hat mich den Tatsachen wenig zu tun.
Dank MIV ist die Durchschnittsgeschwindigkeit in den Städten zwischen 15-20km/h. Der MIV nimmt einfach zu viel Platz ein, für die wenigen Personen, die er zu transportieren mag.
Zweitens hätte wohl kein Städter etwas dagegen, durch besiedelte Dörfer so zu fahren, dass bei einem Unfall nicht gleich alle tot oder schwerverletzt sind. Das erreicht man nur mit Tempo 30.
Drittens hat es gar nicht mehr soviele Städter, die ein Auto besitzen. Wir reden da von weniger als einem Drittel (siehe oben). Zwei Drittel haben kein Auto und fahren Zug.
"Wichtig ist auch, dass wir uns mehr in Richtung Kostenwahrheit bewegen, insbesondere beim Verkehr."
Hat sich der Herr Eichenberger eigentlich schon mal gefragt, wer ihm die vielen Parkplätze subventioniert, und wer ihm die Gemeindestrasse in Erstellung und Unterhalt finanziert?
Allein die Kosten eines Parkplatzes belaufen sich auf über CHF 3000.– (Bodenpreis, Erstellung, Unterhalt). Jedes Auto braucht mind. 2 davon, das wären also CHF 6000.– die schon mal fällig würden.
Und ein CO2-Preis, der den Kosten gemäss @Umweltbundesamt entspräche, würde Benzin/Diesel um rund 50 Rappen verteuern.
Last but not least, schreibt Eichenberger:
"Wir sollten nicht nur darauf achten, die Umwelt zu bewahren, sondern auch, der Nachwelt nicht zu viele Schulden aufzubürden und ihr eine stabile Gesellschaft zu hinterlassen."
Er hat es immer noch nicht begriffen, der Herr Eichenberger.
Wenn die Leute nicht mehr leben können, weil sie von Dürren, extremen Heisszeiten, Waldbränden und Überschwemmungen jährlich heimgesucht werden und ihre Infrastruktur zusammenbricht, dann ist alles verloren.
Unter diesen Umständen gibt es so etwas wie eine stabile Gesellschaft nicht mehr.
Im Gegenteil: wenn wir jetzt nicht in die Zukunft investieren, dann gibt es wohl nur noch eine sehr düstere für alle nachfolgenden Generationen, die Generation unserer Kinder miteingerechnet.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Kein Widerspruch. Sie haben sich wohl noch nie angeschaut, was passiert, wenn sich #Klimakrisen (Dürren, Feuer, Überschwemmungen) ereignen. Da versagen Top-Down-Systeme völlig und wir stehen ohne Strom da, für Tage oder auch Wochen. Fragen Sie mal in Kalifornien und Texas nach.
Da sind sie froh, sie haben ein Solardach oder sie sind Teil eines Community Microgrid*.
Erst mit Wind und Solar wird eine kleinteilige Energieversorgung wieder möglich.
Fossile Energie, Atom- & Wasserkraft sind nur mit Economies of Scale machbar.
Die Umwandlungs- und Transportverluste bei den grossen Stromproduzenten sind dabei enorm.
Sie sind nur möglich in einer Ökonomie in denen externe Kosten nicht eingepreist sind, d.h. in einer "Cowboy Economy".
Der Wandel zur "Spaceship Economy" ist aber unumkehrbar.
"Denn die seit 2018 geltende CO2-Abgabe auf fossilen Brennstoffen von 96 Fr. pro Tonne CO2 ist hinter dem schwedischen CO2-Preis weltweit die zweithöchste." Aber eben nur auf Brennstoffen, liebe @nzz. Und das hat ja a) niemanden gekümmert b) es ist erfolgreich.
Aber... (s. Bild)
Der Verbrauch von Brennstoffen sinkt dank lenkender CO2-Abgabe (Verursacherprinzip, Kostenwahrheit). Die Rückverteilung an die Bevölkerung funktioniert.
Beim Treibstoff ganz anders. Da gibt es keine Lenkungsabgabe, den Preis macht die OPEC. Der Verbrauch steigt jährlich an.
What this suggests is a systematic failure to absorb and act upon existing information rapidly and effectively rather than a complete lack of knowledge of what ought to be done.
Recognize your cognitive biases.
The most effective time to take strong action is extremely early, when the threat appears to be small — or even before there are any cases.
The systematic inability to listen to experts highlights the trouble that leaders — and people in general — have figuring out how to act in dire, highly complex situations where there’s no easy solution.
This is the tram line 2 in Zurich, Switzerland. Let's focus only on the part from Bachmattstrasse (betw. Farbhof & Lindenplatz) to Bürkliplatz for now.
The part resembles a bike route in the "Velorouten-Initiative". It is not exactly following the rails, but it is pretty close.
So, let's first compare bike route 2 to tram route 2.
If I am at Bachmattstrasse at 12:18, I will be at Bürkliplatz at 12:43.
Now I did the same with a bike and I arrived at 12:41 with pretty much the same (ideal) travel time of the tram.
I did the route twice in both directions.
My learnings:
- Nice start at Robert-Seidel-Hof, feels safe (3)
- Baslerstr.: too many cars
- Bullingerstr.: great, even with cars
- Kanzleistr.: A love supreme
- Bezirksgebäude: it is also a prison, but why can't we bike through (4)