#Tests ab Oktober bezahlen zu lassen halte ich für epidemiologisch fragwürdig, sozial schädlich und systemfremd in einem solidarischen Gesundheitssystem.
Eine Auswahl von Gründen: Verschiebung von Treffen ins Private; Anreiz sich anzustecken, um als genesen zu gelten (gerade Jugendliche ab 12, die ein Impfangebote haben, aber keine allgemeine Empfehlung, und die davon ausgehen, dass die Krankheit für sie harmlos ist;
gesellschaftliche Klassenbildung in die Immunprivilegierten und -benachteiligten ; Stigmatisierungs- und Diskriminierungseffekte (s. Gelbfieber in New Orleans im 19. Jh.);
Einführung eines Schuldprinzips widerspricht dem Solidargedanken im Gesundheitswesen: es wird auch nicht privat für die vermeidbaren Fälle von Diabetes, Bluthochdruck oder Adipositas bezahlt. "Es ist ja Ihre Entscheidung, wenn Sie so ungesund leben wollen ...".
Vor Einführung einer privaten Zahlpflicht für Tests sollten die Anstrengungen einer zielgruppenspezifischen, verständlichen Kommunikation in allen relevanten Sprachen erhöht werden. Zu den Menschen hingehen und mit ihnen sprechen. Sie ernst nehmen. Aufwändig, aber segensreich.
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Wenn
•laut RKI bei 75% der Fälle NICHT bekannt ist, in welchem Bereich die Ansteckung #Corona erfolgt ist, und
•derzeit davon auszugehen ist, dass sich die Bedingungen, die eine Infektion in der kalten Jahreszeit begünstigen, in den nächsten 4 Monaten nicht ändern werden,
•es im Moment nicht so aussieht, als gäbe es alsbald einen #Impfstoff für alle, und
•eine wiederholte #Testung (fast) aller Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg aus unterschiedlichen Gründen (leider) in absehbarer Zeit nicht möglich ist,
•und somit erhebliche freiheitseinschränkende Maßnahmen wohl über längere Zeit aufrechterhalten oder wiederkehren werden,