Ich muss mal ganz kurz etwas loswerden, Entschuldigung, es ist politisch.
Scrollen Sie gerne weiter, wenn Sie damit nicht behelligt werden wollen.
Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich ganz bestimmt für die CDU als Wähler interessant wäre. Auch sonst passt es zielgruppenmäßig. Als CDU würde ich da sagen:
„Heh, ein weißer CIS-Mann, solides Einkommen, in der Lebensart recht konservativ. Das ist was für uns, dem machen wir ein Angebot.“
Ihr hättet es nicht leicht mit mir, liebe CDU, aber ich würde euch natürlich zuhören. Also, wie wollt ihr unsere Zukunft gestalten? Welche Visionen habt ihr für dieses Land? Wie wollt ihr schnell und effizient dem Klimawandel entgegentreten? Wie steht es mit der Digitalisierung?
Könnt ihr realistische Perspektiven auch für Minderheiten und abgehängte Gruppen in der Gesellschaft schaffen? Wie sieht euer Plan für Menschen aus, die 40 Jahre gearbeitet haben und sicher sein wollen, nicht in Altersarmut zu leben? Wie wollt ihr…? Ah, ihr wollt etwas sagen.
„ES DROHT DER SOZIALISMUS!!!“
„Hoppla, das war laut und etwas zu schnell. Könnt ihr das wiederholen?“
„SOZIALISMUS! KOMMUNISMUS! DIE LINKEN STÜRZEN UNS INS VERDERBEN!“
„Ah, tja, ich würde gerne etwas über eure politische Zukunftsvision hören und ...“
„SCHOLZ IST LINKSEXTREMIST! ALLE ANDEREN SIND KOMMUNISTEN!“
„Also, wegen eurem Programm...“
„WIR VERTEIDIGEN DIE FREIHEIT! GEGEN SOZIALISMUS!“
„Ich würde gerne inhaltlich...“
„DIE SIND UNWÄHLBAR! WIR HABEN SIE ÜBERZEUGT!“
„Äh, nein, das habt ihr nicht, können wir...“
„AAAAAAH! DA! EIN GENDERSTERNCHEN! HILFE! MAMA!“
„Wo wollt ihr denn hin … Hallo?“
So, liebe CDU, sehe ich euch. Und ich habe noch gar nicht über den Topflappen gesprochen, den ihr unerklärlicherweise aufs Wahlvolk loslasst.
Vielleicht räumt ihr euren Saustall bis zum nächsten Mal auf. Es gibt ja weiß Gott genug zu tun. Dann kümmert euch um ein aussagekräftiges Programm. Aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich glaube das kriegt ihr nicht hin.
Ich find‘s nicht mal schade.
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Liebe Followerinnen und Follower, mal wieder etwas Persönliches. Über den gerade verblichenen Charlie Watts und seine Band.
Sie wissen ja: Bitte scrollen Sie bei Nichtinteresse beherzt weiter.
Ein Thread.
Charlie Watts ist tot. Der Drummer der für mich größten (Rock)Band aller Zeiten. Warum die größte? Ich weiß es nicht.
Wenn man in den 80er Jahren aufwuchs, waren die Rolling Stones nicht gerade in aller Munde. Ich kam recht spät zur Musik, in einigermaßen fortgeschrittenen Teenagerjahren. Meine Nummer Eins war Peter Gabriel, danach lange nichts, danach ein wenig Sting oder Paul Simon.
Gestatten Sie mir einen kleinen Aufregetweet. Nichts davon ist neu, Sie werden das alles irgendwo schon gehört haben, wahrscheinlich mehrfach.
Sie können im Bedarfsfall ja behende darüber hinwegscrollen.
Wissen Sie, ich halte nichts von Politikerbashing.
„Alle unfähig“, „Alle doof“, „Alle scheiße“, das ist einfach billig.
Politikerinnen und Politiker entscheiden Dinge. Auf Basis der ihnen zur Verfügung stehenden Informationen. Dabei machen sie manches richtig und manches falsch. Falsch vielleicht, weil sie nicht genügend Informationen haben, vielleicht weil sie einfach schlecht entscheiden.
Ich bin gerade über einen Beitrag von @juliaruhs gestolpert, einer Volontärin beim Bayrischen Rundfunk. In einem Kommentar nimmt sie zum Thema "Gendern" Stellung.
Der Beitrag sagt wenig über das Gendern aus, viel mehr über Denkfaulheit und Verweigerungshaltung.
Nun ist eine Meinung zunächst einmal nur das: eine Meinung. Wird sie aber im Rahmen einer journalistischen Tätigkeit geäußert, stände es der Person, die diese Meinung äußert, gut an, sie auch mit einigen Fakten oder Argumenten zu erklären.
1986 habe ich als Teenager zum ersten Mal die USA besucht, ein Land, das ich damals "Amerika" nannte. Die Schwester meines Patenonkels lebte dort, deshalb musste meine Familie nichts für die Unterkunft bezahlen. Nur so konnten wir uns die Reise leisten.
Ich hatte keine Vorstellung von Amerika, weder positiv noch negativ. Es war mir einfach gleichgültig. An den Flug kann ich mich nicht erinnern, aber an den Moment, als ich aus dem Flugzeug stieg. Es war über 30 Grad warm, trotzdem mild. Dort begann meine Faszination mit dem Land.