Thread by @AnthroBlogger

Gewalt an Waldorfschulen? Sprecherin vom Waldorf-Bund in FR verneint: Vorwürfe kämen oft anonym oder von Menschen, "die alles tun, um Waldorfpädagogik zu verleumden". Gewalt gg Kinder aus Karma-Gründen würde nicht geduldet. Aber ist das so?

#Thread
franceinter.fr/societe/de-plu…

Hintergrund ist ein Skandal um eine französische Waldorfschule, die nach staatlicher Inspektion geschlossen wurde. Neben esoterischem Unterricht, schlechten Leistungen und Wissenschaftsablehnung gebe es erhebliche Sicherheitsbedenken sowie Mobbing.

https://twitter.com/AnthroBlogger/status/1430876512451010563?s=20

Ohrfeigen hatte es bereits 1920 an Rudolf Steiners erster #Waldorfschule in Stuttgart gegeben. Eltern protestierten. Steiner empfahl daraufhin:

"Schweigen wir über alles das, was wir handhaben in der Schule. Halten wir uns an eine Art Schulgeheimnis.”

anthroposophie.blog/2019/05/14/kra…

Schuld an Schlägen seien Schüler_innen selbst:

„Wenn wir wirklich überzeugt sind von Karma, dann dürfen wir, wenn uns jemand eine Ohrfeige gibt, nicht sagen: Mir ist das unsympathisch (...), sondern: Wer hat mir eigentlich diese Ohrfeige gegeben?

Ich selber." (Rudolf Steiner)

"Ich selber, denn ich habe in mei­nem früheren Leben irgendeinmal etwas getan, was die Veranlassung gewesen ist, daß der andere mir diese Ohrfeige gibt, und ich habe nicht die geringste Ursache, ihm zu sagen, er tue mir Unrecht.” (Rudolf Steiner)

Aus den USA: „Kann das Karma oder die Bestimmung eines Kindes das eines Opfers sein? [Es] muss Rolle und Verantwortung des Lehrers sein, festzustellen, wie viel Opferhilfe gesund ist, damit das Kind durch die Erfahrung gestärkt werden kann.“ (Alan Howard School, 1999)

Als Band 1 der Schriften der „Pädagogischen Forschungsstelle @Waldorfschule" erschien bis 1993 „Die Strafe in der Selbsterziehung und in der Erziehung des Kindes“: „Es kann durchaus Notwendigkeiten geben für körperliche Strafen, und auch gute Resultate können daraus entspringen.“

„Das Kind kommt unter Tränen gelaufen und klagt: ‚Der hat mich geschlagen!“. Der unbedachte Erwachsene wird aufgeregt werden, er wird eingreifen (..) Es bewährt sich aber fast immer, zunächst einmal ruhig die Frage zu stellen: ‚Und was hast Du vorher getan?‘“

Weiter: "Ohrfeigen darf man nicht sentimental geben. (…) Die Fruchtbarkeit des Unterrichts hängt ab von der Totalität des Eindrucks, den die Lehrer auf die Kinder machen."

Und: „Der Schmerz [ist] in der Tat ... der strenge und harte, aber echte und treue Freund des Menschen“

Auf Kritik reagieren Waldorf-Bünde oft identisch, so die Vorsitzende des Waldorfbundes Norwegens, 2010:

„Steiners Lehren über Reinkarnation, Karma (..) sind für die Steiner-Bildung nicht relevant?“

„Absolut nicht. Ich weiß nicht mal, was das alles ist.“

anthroposophie.blog/2019/03/05/wal…

Am Ende heißt es oft, das es die Kritiker oder Eltern sind, die falsch darstellen und lügen würden. Aber Gewalt, Mobbing, oder gar Esoterik? Kann nicht wahr sein, ist das Motto dieser Schulform doch:

"In Ehrfurcht empfangen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen."