Thread by @KeremSchamberg

Regt ihr euch auch so über den heuchlerischen Wahlkampf von Jürgen Todenhöfer auf? Oder überlegt ihr sogar für seine One-Man-Show zu stimmen?
Hier ein kurzer unvollständiger(!) Thread zu ein paar Aspekten seines Lebens. Ihr solltet ihn & sein „Team“ auf keinen Fall wählen:

1. Todenhöfers großer Reichtum (er hat SEHR viel Geld; im Interview mit @TiloJung wurde er zu einer Bank befragt, die ihm gehören soll) könnte unter anderem(!) auf dem Nazihintergrund seiner Familie basieren. Sein Onkel war Gerhard Kreuzwendedich-Todenhöfer. Wer war das?

Dieser war während des deutschen Faschismus Vertrauensmann von Martin Bormann im Auswärtigen Amt (AA). Ihr erinnert euch: Bormann war eine treibende Kraft in jeder Phase der Judenverfolgung und Judenvernichtung. Er schaltete sich sowohl in die judenfeindliche Gesetzgebung

als auch in ihre verwaltungsmäßige Durchführung ein. Im AA wurde Kreuzwendedich-Todenhöfer stellvertretender Referatsleiter für „Judenangelegenheiten“. Er war an der Organisation der Enteignung und Ermordung hunderttausender Juden beteiligt.

In der BRD war sein bester Freund: Kurt Georg Kiesinger, der von 1966 bis 1969 Bundeskanzler und von 1967 bis 1971 Bundesvorsitzender der CDU war. Zuvor war Kiesinger ab 1933 Mitglied in der NSDAP und im Faschismus ebenfalls im AA tätig.

Über die alten Netzwerke seines Onkels konnte Jürgen Todenhöfer (Jahrgang 1940) eine rasende Karriere in der Politik hinlegen. Auch wenn er kürzlich bei @JungNaiv sagte, dass er keinen engen Kontakt zu seinem Onkel gehabt habe,

hört sich das in seinem Buch „Teile dein Glück“ (2011) noch anders an: „Für mich war mein Onkel ein Held“. Dort weist er auch selber darauf hin, dass es sein Onkel war, der ihm „einen Job in Bonn besorgte“. Todenhöfer war in der CDU in der rechten Stahlhelm-Fraktion.

2. Todenhöfer unterstützte die Apartheid in Südafrika. Bezeichnete 1978 Wahlen im von Südafrika de facto besetzten Namibia, bei der keine Partei der schwarzen Bevölkerung zur Wahl stand (z.B. SWAPO), als die demokratischsten, die je in Afrika stattgefunden hätten.

Für ihn gab es im Apartheid-Südafrika auch nicht wirklich eine Unterdrückung der Schwarzen. Der ANC und Nelson Mandela waren für ihn Terroristen.

3. Er unterstützt bei jeder Gelegenheit die Türkei und das dortige AKP-Regime. Nach Wahlen spricht er davon, dass die Türkei demokratischer sei, als viele Kritiker behaupten. Er trifft sich immer wieder freundschaftlich mit AKP-Abgeordneten und -Diplomaten.

Dass Todenhöfer den Völkermord an den ArmenierInnen relativiert und sich dabei auf „Argumente“ der AKP und anderer Leugner stützt, passt da ins Bild.

4. So wie er jetzt das AKP-Regime als demokratisch ansieht, fuhr er bereits im März 1975 ins faschistische Chile und machte Diktator Pinochet seine Aufwartung.

Das waren nur einige wenige Aspekte seiner Positionen und Machenschaften. Es gibt noch viel mehr. Und darüber wird bald gesprochen werden.

Im November letzten Jahres hat er das sogenannte „Team Todenhöfer“ gegründet. In wenigen Tagen wird ein Enthüllungsfilm des Journalisten Tahir Nadim Chaudhry erscheinen, der interessant werden könnte. Er selbst war enger Berater Jürgen Todenhöfers,

beteiligt an der Parteigründung und ist nach wenigen Monaten gemeinsam mit dem Großteil der Gründungsmitglieder aus der Partei ausgestiegen, nachdem man die narzisstische Heuchelei des Jürgen Todenhöfer durchschaute.

Denn: die Punkte, die ich oben geschildert habe, sind ja teilweise schon lange her und Menschen können sich auch ändern. Die Schilderung in dem Enthüllungsfilm "Der Märchenonkel" werden etwas anderes zeigen.

Heute gibt Todenhöfer sich als der große Wohltäter und Vertreter der muslimischen Community. Alles nur eine Masche, um diese Menschen für seine eigene Zwecke auszunutzen.

Heute erscheint der Trailer zum Film. Ein erstes Statement könnt ihr auf sehen.

Für die Premiere des Filmes in den kommenden Tagen könnt ihr auf der-maerchenonkel.com vorbeischauen. Dort findet ihr ab heute auch den Trailer.

Es wird spannend. Und es wird nicht gut ausgehen für "Team Todenhöfer".

The proof of the pudding is the eating

https://twitter.com/MesutOzil1088/status/1438875858161307651?s=19

Sehenswert auch diese Politikanalyse von @SchmittJunior. Passend übertitelt mit "Selbstüberschätzung".