Thread:
Alle gemeinsam auf die Straße fürs Klima! #Klimastreik
Sexarbeiter*innen von @SWAG_Berlin schließen sich dem Klimastreik an, denn er ist unlösbar mit dem Kampf für die Rechte von Sexarbeiter*innen für Entkriminalisierung & Entstigmatisierung verbunden.
Wieso?/1
2020 haben weltweit mehr als 30 Mio. Menschen durch Naturkatastrophen ihr Zuhause verloren. Klimamigration ist die Folge von durch die Erderwärmung ausgelösten Dürren, Wasserknappheit und Missernten. Sog. Klimageflüchtete werden weltweit zunehmen, doch: /2
Klima als Fluchtgrund ist bisher nicht anerkannt. Geflüchtete in Deutschland sind meist geduldet, ohne Arbeits-/Aufenthaltserlaubnis. Informelle Arbeit, z.B. in der Sexarbeit ist ihre Alternative, um dem oft Jahre dauernden, menschenunwürdigen Zustand der Duldung zu entkommen./3
Doch seit 2017 illegalisiert das ProstSchG Sex Worker*innen, die ohne Hurenpass arbeiten, damit wendet es sich vor allem gegen marginalisierte Sexarbeitende. Dieses Gesetz wird evaluiert und evtl. verschärft. Solche Repressionen richten sich v.a. gegen migrantisierte Personen./4
Die Intersektionen aus Klima, Flucht und Sexarbeit sind riesig. Sexarbeiter*innen schließen sich deswegen dem Klimastreik an. Wir fordern Klima-Aktivist*innen weltweit auf, sich an unserer Seite für die Rechte von Sexarbeiter*innen einzusetzen.
Solidarisch fürs Klima!
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CN SWERFS #EndFalseBalance
Nach 2 Veranstaltungen mit SWERFS (TdF/Sisters) meine Gedanken:
Die Debatte ist unzulässig zugespitzt auf ein Entweder-Oder, das den großen gesellschaftlichen Fragen, die das Thema Sexarbeit berührt, nicht gerecht wird. Migration, soz. Ungleichheit../1
...aber auch Gender Pay Gap, Niedriglöhne und Klimakrise. Letzteres verwundert vielleicht? Die Klimakrise ist ein relevanter Faktor für Migration und ein Aspekt, für den der globale Norden massive Verantwortung trägt. /2
Solche Debatten mit den Antis besitzen einen ausgesprochen engen Blickwinkel, der nationalstaatlich und hegemonial geprägt ist. Die SWERFS in solchen Veranstaltungen nutzen der komplexen Lage nicht konstruktiv. Statt starken Meinungen wären gute Ideen und Expertise gefragt./3
Statistik zu Sexarbeit & Medien.
Das Pressearchiv von @hydra_berlin enthält ~400 Artikel- Davon sind
34: abwertend
83: akzeptierend
50: offen Anti-SW-motiviert
136: neutral
22: beinhalten 400 Otöne von SW
27: lassen Sexarbeitende unkommentiert sprechen
43: skandalisieren SW
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Nur in 50 Artikeln sprechen Sexarbeitende für sich, das sind kaum 12.5%.
50 Artikel ergreifen offen Partei für eine "Welt ohne Prostitution" (Infos, welche Medien immer wieder dabei sind folgen!)
Nur ca. 30% der Artikel sind neutral.
20% aller Artikel werten Sexarbeitende ab
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Die schlimmsten Exemplare von Fehlinformationen über Sexwork:
Wissen² |@3sat : Skandalös schlechter Beitrag!
Die Talkshow "Mal ehrlich: Gehört das (#Sexarbeit) verboten?" produzierte false balance en masse.
Das Radiofeature "Licht aus..." klaute Otöne von Fachberatungsstellen.
/3
Zum "Radiofeature" & Pressemitteilung von @hydra_berlin /Aldona e.V.
Die Antwort des SR von Michael Thieser zitiert die Otöne, die wir alle schon im Feature gehört haben, und meint so den Vorwurf zu entkräften, dass sie aus dem Kontext gerissen sind. 🤡
Die Sozialarbeiterinnen von Hydra und Aldona haben beide unmissverständlich gesagt, dass es ohne Freigabe keine Veröffentlichung geben sollte. Weisfeld behauptet das Gegenteil. Aus dem Manuskript zitiert wird durch (...) deutlich, dass das Zitat unvollständig ist. In der PM ...
...bemängeln wir, dass Weisfeld nicht ausreichend differenziert.
Thieser bescheinigt uns netterweise, dass unsere Mitarbeiterin sehr wohl differenziert. Ja, dass wir das tun, steht ja auch außer Frage. Die PM war ja auch an den SR gerichtet, nicht an uns selbst. 🙄 Im Ernst?!
Ich möchte über Unterstützung & Unterstützer*innen reden.
Auch in der Huren-/Sexarbeitsbewegung wird immer wieder Rassismus, toxische Männlichkeit & gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit reproduziert.
Sexarbeitende unterstützen, aber ohne mansplaining aka too much ego, das wärs!
Ist ja ganz nice, wenn Kund*innen sich solidarisieren, aber leicht passiert es, dass die dann die Debatte (mit)bestimmen wollen. Diskussion ist ok, aber als Ally solltest Du akzeptieren, dass Sexarbeitende zuerst gehört werden und maßgeblich die Richtung des Aktivismus vorgeben
NGOs: Danke für Eure akzeptierende Position zu Sexarbeit. Aber damit ist es nicht getan. Der Sexarbeitsbewegung fehlt es massiv an (Geld)Mitteln und Gehör. Gerade die kleinen Kollektive + lokalen Communities brauchen Eure Unterstützung. Nicht nur der große Verband.
Michael Weisfeld ist der Autor des Radio-Features: Licht aus im Bordell. Er recherchierte bei dern Fachberatungsstellen Aldona und @hydra_berlin - er nennt sie nur Vereine - um ein Feigenblatt der "Ausgewogenheit" in einen problematischen und unsachlichen Beitrag einzufügen./1
Auf Nachfrage bei Aldona erfuhr ich, dass das Interview 02/20 stattfand, es wurden 2 Personen befragt. Die Otöne wurden geschnitten und so in ihrer Aussage verfremdet. Weisfeld holte sich bei Aldona weder eine Freigabe der Otöne ein, noch informierte er über die Veröffentlichung.
Auch dass aus einer regionalen Veröffentlichung ein überregionales ARD-Radiofeature geworden war, traf die saarländische Beratungsstelle unvorbereitet.
Insgesamt zielt der Beitrag darauf ab, Prostitution verallgemeinernd abwertend und skandalisierend darzustellen./3
1/ (Teil 1: Minuten 1-30)
Am 5.5. um 22h strahlte der SWR die Sendung #malEhrlich: Sex gegen Geld – Gehört das verboten? aus. Moderator Florian Weber leistete dort gezielter Desinformation über Sexarbeit Vorschub.
2/ Wie nahezu immer, wenn es um Prostitution in den Medien geht, spielt #falseBalance eine große Rolle. Die Zuschauer*innen dieser Sendung erleben das #PLURV – Prinzip in Anwendung und Wirkung. Schon in der Einleitung wird das greifbar, als Weber die Schlagworte
3/ Bordell Europas | Sextourismus | „Zwangsprostitution“ |Verbot
benutzt.
Anwesend sind: Sandra Norack, Salome Balthus, Julia Wege, John Heer, Manfred Paulus, Leni Breimayer und Judith Skudelny.