Berichte zu Häufigkeiten von LongCovid verlieren an Interesse. Allzu oft sind symptombasierte Studien Grundlage der Berichterstattung. Bei einer so wenig objektivierbaren und diffusen Symptomatik wie wir sie unter Long/Post-COVID finden1/9
2/9wird die Abgrenzung zu Allgemeinsymptomen immer schwierig bleiben und anzuzweifeln sein. Andererseits mehrt sich das Wissen um organische Schäden und Folgen. Vieles davon bleibt außerhalb von wissenschaftlichen Ansätzen unentdeckt, weil es zunächst keine Beschwerden verursacht
3/9 Wir gehen aktuell von 500-600.000 Betroffenen in D aus. Ca. 80 % der nach 5 Monaten Betroffenen haben unveränderte Einschränkungen nach 12 Monaten. Mindestens 50 % sind eingeschränkt arbeitsfähig. Ein Viertel arbeitsunfähig. Ein Großteil geht trotz Beschwerdezunahme arbeiten.
4/9 Da spielen existentielle Gründe, fehlendes Krankheitsverständnis und fehlende Krankheitseinsicht, mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz, ungenügende Aufklärung aber auch individueller Ehrgeiz „ich schaff das“, eine Rolle.
5/9 Bei diesen Themen haben wir Ansatzpunkte. Die Frage, ob das Thema Relevanz besitzt, müssen wir schon lange nicht mehr stellen! Organbeteiligungen bei 70% der Erkrankten. Symptome bei 40% der Long COVID-Patienten nach symptomfreien Intervall von bis zu 3 Monaten.
6/9 Unklar hohes Risiko der Chronifizierung zu #MECFS. Die entscheidende Frage in den kommenden Monaten und Jahren wird daher sein, inwieweit sind wir gesellschaftlich bereit, Konzepte auf die Beine zu stellen, die Lösungen schaffen, #inclusion ermöglichen.
7/9 Schaffen wir es, neben der hochwertigen Akutmedizin endlich Prävention und Rehabilitation groß zu schreiben. Politik wäre gut beraten, sich mit Konzepten zur Verhinderung von Krankheit zu beschäftigen, nicht nur damit, führend in der Therapie zu sein.
9/9 Polemische mediale Interpretation von Studienergebnissen, die im Stundentakt präsentiert werden, helfen nicht weiter. Sie verfälschen wissenschaftliche Erkenntnis.