Thread by @DerGraslutscher

Moin liebe @tonline Redaktion.

Mich erreichen wegen eures Artikels eine Menge Rückfragen, ob Tofu kaufen jetzt schon als Risikosportart gilt, und das finde ich etwas unglücklich, denn in dem Artikel geht es einfach nur um Kreuzallergien.

Thread

„Vegane Ernährung ist im Trend. Sie ist klimafreundlich und gilt als gesund. Doch Ärzte schlagen Alarm: Sie birgt auch Gesundheitsrisiken.“
Punkt 1: Bei veganer Lebensweise geht es um das Vermeiden von Tierleid. Der geringere Impact auf Klima und Natur ist ein netter Bonus und

gesünder kann das auch sein, kommt aber stark darauf an, WIE sich jemand vegan ernährt. Ich war gestern lange unterwegs und mein Abendessen bestand daher nur aus angebratenen Plantbullar von Ikea mit Senf, Zitronenkuchen und Gummitierchen.

War mir aber egal, mein Hauptmotiv ist, dass dafür niemand Schweine auseinandersägen musste, die gerne einfach weitergelebt hätten.

Punkt 2: Welche Ärzte hier Alarm schlagen, erfährt die geneigte Leserin / der geneigte Leser nicht, da sämtliche Links in dem Text nur auf ...

andere Artikel von euch verweisen. Konkret genannt wird lediglich die Ökotrophologin Christiane Schäfer, die beim Online-Allergietag des Deutschen Allergie- und Asthmabunds erklärte, dass bei rein pflanzlicher Ernährung Hülsenfrüchte eine größere Rolle spielen.

ok, stimmt, aber sind Hülsenfrüchte die Julian Reichelts des kalten Buffets? Die Lord Voldemorts des Gemüsefachs? Ja, es gibt Allergiker:innen und es gibt Kreuzallergien. Daraus nun aber eine Schlagzeile zu stricken, die irgendwie auf Veganismus abzielt, wirkt wie der

verzweifelte Nachdruck eines Metzgerei-Magazins. Warum? Weil ja nun mal nicht nur Veganer:innen Pflanzen essen. Sollen doch tatsächlich auch Fleischesser dabei beobachtet worden sein, Kartoffeln und Bohnen zum Schnitzel gegessen zu haben. 🤯

Auch vegane oder vegetarische Ersatzprodukte, die im Artikel kritisiert werden, sind keine Produktkategorie exklusiv nur für vegan lebende Menschen. Im Gegenteil: Immer mehr Omnivoren erweitern ihren Speiseplan um pflanzliche Burger, pflanzliche Milch und so weiter.

Wenn schon müsste der Titel also lauten „so gefährlich können Bohnen werden“ – was zugegeben echt beknackt klingt. Ferner gibt es eine Menge Kreuzallergien jenseits des Reichs der Pflanzen: Eine Allergie auf Hausstaubmilben kann Reaktionen beim Verzehr von Krebsen, Krabben und

diversen anderen Krebstieren auslösen. Eine Ei-Allergikerin kann von Hühnerfleisch einen juckenden Hals bekommen und als wären Allergien von einer Göttin mit Sinn für Humor erschaffen worden kann Soja als mögliche Kreuzallergie bei einer Kuhmilchallergie auftreten.

Kann man gerne thematisieren, aber doch nicht so, dass die vegane Bubble jetzt in die nächste Metzgerei rennt und sich 10 Pfund Gehacktes in den Schlüpfer ballert, um der Gefahr von zu viel Hülsenfrüchten vorzubeugen.

Allergien und Unverträglichkeiten gibt es leider, ich komme z.B. selbst nicht so gut mit Soja klar. Anstatt nun aber eine Kuh mit diesem Problem zu behelligen, trinke ich halt Hafermilch.

Bin aber auch so ein krasser Typ, der die Gefahr sucht. 🤪

Stimmt, der Text auf Facebook ist noch etwas humorvoller geschrieben, ich habe das leider nicht in Thread-Form transportiert bekommen. Eigentlich verlinke ich ungern FB-Posts, aber aufgrund der Nachfrage, hier das etwas lustigere Original: facebook.com/graslutscher/p… 😉

Das ganze führt wohl auf diesen Post hier zurück: "Das Problem mit MANCHEN veganen Produkten" daab.de/blog/2021/02/b…

Dabei geht es ganz konkret um den Vortrag von @CSchaeferHH bzgl. der Risiken von Pflanzenmilch für Birkenpollenpatienten.