"Wir wollen die Kinderrechte ausdrücklich im Grundgesetz verankern und orientieren uns dabei
maßgeblich an den Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention." (S. 98)
Fachkräftebedarf Erziehungsberufe: "[Wir] streben einen bundeseinheitlichen Rahmen für die Ausbildung an. Sie soll vergütet und generell schulgeldfrei sein." Auch der Quereinstieg soll erleichtert werden, das alles bei hochwertiger Qualität. (S. 99)
Auch die Bafög Reformen finde ich vielversprechend: Studienfachwechsel erleichtern, Förderhöchstdauer verlängern, Altersgrenze anheben, Wohnkosten rauf, Teilzeitförderung prüfen, es soll elternunabhängiger werden und bei Bedarf Studienstarthilfe geben. (S. 97) #Koalitionsvertrag
"Der elternunabhängige Garantiebetrag im Rahmen der Kindergrundsicherung soll künftig direkt an volljährige Anspruchsberechtigte in Ausbildung und Studium ausgezahlt werden." #Bafög
Das hilft Kindern, deren Eltern keinen Unterhalt für sie zahlen. Die müssen nämlich sonst klagen.
Als Kommunalpolitikerin freue ich mich über die Dynamisierung von "Frühe Hilfen" (= die Förderung wird angepasst/erhöht), die Weiterförderung der Sprachkita-Programme und das Volkshochschulföderprogramm. Das kostet uns nämlich viel Geld. #Koalitionsvertrag
"Wir wollen mit der Kindergrundsicherung bessere Chancen für Kinder und Jugendliche schaffen und konzentrieren uns auf die, die am meisten Unterstützung brauchen" (S. 100) mit Sockelbetrag und gestaffeltem Zusatzbetrag für höhere Bedarfe. Klingt vernünftig. #Koalitionsvertrag
"Bei der Leistungsbündelung prüfen wir Wechselwirkungen mit anderen Leistungen und stellen sicher, dass sich die Erwerbsarbeit für Eltern lohnt." (S. 101) - klingt selbstverständlich, ist aber eine Revolution. Gerade Alleinerziehende wurden oft nicht mitgedacht und machten Minus.
"Alleinerziehende, die heute am stärksten von Armut betroffen sind, entlasten wir mit einer Steuergutschrift" ist schon viel zitiert worden, lass ich nur der Vollständigkeit halber da. #Koalitionsvertrag
Der Elterngeldanspruch für Selbstständige soll modernisiert werden (endlich!), Kinderkranktage erhöht und der elternzeitbedingte Kündigungsschutz auch 3 Monate nach der Rückkehr in den Job gelten. Das ist @proparents1 zu verdanken. (S. 101)
Hier mach ich mal einen Break, denn nun kommt das Familienrecht, und da stehen umfangreiche Neuerungen an, die ein eigener Thread wären. Oder vielleicht wird das doch ein Blogtext? 🙂
Achso, und ein Disclaimer: ich bin parteilos.
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Die Anordnung der Stühle war etwas anders als sonst, vielleicht durch den Putzdienst am Wochenende. Und so blieb meine autistische Tochter nur 5 Minuten im Klassenzimmer. Es sind so viele unsichtbare Hürden auf dem Weg zur schulischen Teilhabe. #Autismus#Elternsicht
Vergangene Woche am Montag war es der beißende Geruch des Putzmittels, der den Schulbesuch unmöglich machte. Lauter Dinge, die halt einfach passieren - und es gibt keine Lösungen, kann es auch nicht geben. Man muss damit wohl leben. #Autismus#Elternsicht
Schade nur, dass solche Dinge dann wahrscheinlich verhindern, dass meine Tochter einen Schulabschluss machen kann, was sie gerne möchte. Aber da sie auch keine Fernbeschulung will und kein Internat, ist das halt so. Ich übe mich in radikaler Akzeptanz. #Autismus#Elternsicht
Und nun mein Blick auf die geplanten Änderungen im #Familienrecht des Koalitionsvertrags - ich gucke mit der feministischen Brille drauf. (S. 101ff.)
Das "Kleine Sorgerecht", bei dem soziale Eltern im Einvernehmen (!) mit rechtlichen Eltern gemeinsam Sorge tragen können, wobei bis zu 2 weitere Erwachsene Teile des Sorgerechts bekommen können, kann für Patchworkfamilien eine gute Sache sein.
"Wir werden das Institut der Verantwortungsgemeinschaft einführen und damit jenseits von Liebesbeziehungen oder der Ehe zwei oder mehr volljährigen Personen ermöglichen, rechtlich füreinander Verantwortung zu übernehmen." Hm. Ja, ok, aber wer will das? Fehlt mir etwas Fantasie.