Ob ich gerade dabei bin, die komplette Struktur der deutschen Bundesverwaltung maschinenlesbar zu machen, habt ihr gefragt?
Ja das ist richtig.
Die Idee dahinter ist, bereits heute verfügbare offene Daten über die Verwaltung der niedrigsten möglichen Ebene maschinenlesbar zuzuordnen.
Also z.B. Jobbeschreibung, Ausschreibungen, Vorträge und per #IFG befreite Dokumente werden den Referaten zugeordnet, die sie betreffen.
Das ermöglicht dann ziemlich spannende Analysen wie “Wer hat dieses Blockchainprojekt verbrochen?”, “Welche Beratungsfirmen werden in welchen Abteilungen beauftragt”.
Oder aber auch proaktives Monitoring wie “Sende mir einen Alarm, wenn im Kontext von Sicherheitsbehörden Informationen über Technologien veröffentlicht werden”.
Also es geht darum, die Verwaltung maschinenlesbarer zu machen und so einerseits eine Menge Statistiken zu bekommen.
Andrerseits kann es helfen, weg von der öffentlichen Wahrnehmung “Das hat Ministerium X gemacht” hin zu “Im Referat Y wurde ein Blockchainkonzept geschrieben. Das wurde von Abt O beauftragt und von der IBM umgesetzt” kommen. Ohne das man dafür ewig recherchieren muss.
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Das Bundeskanzlerinnenamt antwortete in der #IFG Anfrage zur #idwallet, das ihnen nicht bewusst war, dass das System nicht sicher ist.
Das klingt erst mal abwegig.
Insbesondere für Menschen mit technischen Sachverstand, die den BSI Bericht gelesen haben.
Im BKAmt war EIN Referat mit der #idwallet betraut. In dem Referat gibt es keinerlei technischen Sachverstand. Also keine Person mit einem Background in Informatik, IT-Sec, … oder gar Ausweissystemen.
Das war ein komplett externalisiertes Projekt mit einer wirklich völlig inkompetenten esatus AG, die das technisch umsetzte. Und der IBM. 🤣
Hmm. Ob der "Bundesservice Telekommunikation" eine Tarnbehörde eines Geheimdienstes ist?
Ich würde jedenfalls meine Tarnbehörde genau so beschreiben, wenn ich ein Geheimdienst wäre. service.bund.de/Content/DE/DEB…
Wollte ihnen eine IFG-Anfrage schicken, aber leider geht ihre E-Mail-Adresse nicht.
Also habe ich angerufen. Telefonnummer geht auch nicht.
Also habe ich jetzt einfach mal beim Bundesverwaltungsamt - Website, auf der die Behörde gelistet ist - nachgefragt. fragdenstaat.de/anfrage/inform…
Bei @bund_dev haben wir vor ein paar Monaten die Jobsuche-API der Bundesagentur für Arbeit dokumentiert (jobsuche.api.bund.dev). Die Freude war groß. Das erste mal Zugang zu offenen Daten, die den gesamten Arbeitsmarkt repräsentierten.
Die @Bundesagentur hat sich als einzige Institution von über 20 Behörden, deren APIs im Rahmen von bund.dev dokumentiert wurden, mit rechtlichen Schritten gedroht.
Was sie jetzt allerdings vor einigen Tagen gemacht haben, ist noch viel bescheuerter. Sie haben die komplette API neu designed. Kontaktdaten von Firmen bekommt man nun nur noch nach Eingabe eines non-accessible Captchas. Außerdem viel weiteres Schlangenöl zum "Schutz" der APIs.
“Lilith, wie sollen wir denn ohne Zentralisierung in Form eines Digitalmysteriums Themen wie das Onlinezugangsgesetz schaffen können?”
Zentralisierung bedeutet immer Abstimmungsbedarf.
Im Falle unseres föderalen Systems Abstimmungsbedarf auf einer Menge verschiedener Ebenen.
In den Fällen, wo das bis heute versucht wurde, sind große Konsolidierungen und Megaprojekte idR gescheitert. z.B. die Bundescloud.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten großen Konzernen laufen IT-Großprojekte eher schlecht.
Häufig scheitern diese Projekte an den Eigeninteressen von Projektteilen, Institutionen oder am langwierigen Abstimmungsprozess selbst.
Das Digitalministerium wäre in solchen Projekten nur ein weiterer Akteur.
Weil ich das gerade zu den Koalitionsverhandlungen nicht oft genug sagen kann:
Die Digitalisierung der Verwaltung wird so lange scheitern, solange wir nicht konsequent Wissen und Projekte internalisieren.
Digitalisierung ist nichts was man bei McKinsey oder Capgemini bestellt.
Die ständige Externalisierung von Digitalisierungskompetenz hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Verwaltung sogar ihre Auftraggeberkompetenz in diesem Bereich quasi vollständig verloren hat.
Heute weiß man also nichtmal mehr, was man Capgemini fragen muss.
Beratungsfirmen, Agenturen, … sind dazu intensiviert, primär mehr Beratungsleistungen zu verkaufen. Vom langfristigen internen Kompetenzaufbau haben sie nichts.
Sie werden sich also idR. auch nicht um diesen kümmern, sondern weiter Externalisierung vorantreiben.
Neuigkeiten zu #idwallet. Jemand hat Dokumente dazu per #IFG freibekommen, aus denen hervorgeht, das alle Probleme eigentlich bekannt waren.
Und außerdem noch eine Menge mehr Popcorn.
Ich hoffe das Thema ist nun endgültig gestorben. 🎉