Mir ist ein Problem mit der Impfpflicht aufgefallen. Menschen funktionieren so, dass Strafen besser geeignet sind, Menschen davon abzuhalten, etwas zu tun, also eher passivieren, während Belohnungen Menschen eher dazu bringen, etwas aktiv zu tun.
Ein weiteres Problem ist, dass Menschen dazu tendieren, in der Rolle des Bestraften eher jemand anderen zu sehen, während sie sich viel stärker als zukünftig Belohnten vorstellen.
Anders gesagt: Ein Anspruch auf Belohnung wird leicht akzeptiert, während Aussicht auf Strafe eher verdrängt wird. Am besten ist es aber, wenn man weder Strafe noch Belohnung braucht, sondern eine intrinsische Motivation besteht, also die Belohnung in der Sache selbst steckt.
Dass man hinterher geschützt ist, zählt aber nicht als intrinsische Motivation, denn der Schutz ist eine Belohnung, eine Folge der Impfung. Intrinsische Motivation würde sich etwa einstellen, wenn man den Vorgang des Impfens an sich genießt, weil man ihn sinnstiftend findet...
...und sich freut, ein Soldat im Kampf gegen das Virus zu werden und etwas für seinen Körper, für seine Familie, seine Nachbarn und die Nation zu tun, ohne dafür Anerkennung oder Lob zu erwarten, sondern weil es das richtige ist, es zu tun.
Ich bin nicht gegen eine Impfpflicht, aber auch kein großer Befürworter, und nach diesen Erkenntnissen aus der Psychologie erwarte ich mir von einer Impfpflicht nicht allzu viel, und ich frage mich, ob die Regierung keine Berater hat, die auch nur ein Minimum an Motivations-
-psychologie verstehen. Ich bin mir sehr sicher, dass sie die hat, im Umfeld der Macht wimmelt es eigentlich immer von solchen Leuten, aber vielleicht nimmt man die nur im Wahlkampf. Am wahrscheinlichsten erscheint mir, dass man es am Ende doch nicht durchzieht, und vielleicht...
...geht es auch gar nicht darum, die Impfquote nach oben zu treiben, sondern ein Zeichen der Entschlossenheit zu setzen. Wollte man wirklich die Impfquote erhöhen, würde man mehr niederschwellige Impfangebote schaffen und eine Kampagne für die Impfung fahren,...
...die nicht allem entgegensteht, was wir darüber wissen, wie man Menschen dazu bringt, etwas zu tun oder zu lassen. Wie seht ihr das? Impfpflicht, auch wenn sie wenig bringt? Wie fandet ihr die "Werbung" der Regierung für die Impfung bisher?
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Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Einerseits möchte ich mich hier kompakt und präzise äußern, manchmal auch pointiert, aber andererseits möchte ich auch nicht missverstanden werden und mich nicht zu leseunfreundlich ausdrücken.
Ich schreibe hier, weil ich manchmal etwas neues gelernt oder verstanden habe, und das verfestigen, indem ich es aufschreibe, und lasse hier quasi im Open-Source-Stil die Welt an den Ergebnissen meiner Rezeptions- und Denkprozesse teilhaben, und ein netter Nebeneffekt ist, ...
...dass ich auch noch Feedback, Kritik, Ergänzungen oder Korrekturen zurück bekomme. Jetzt gibt es natürlich eine gewisse Versuchung, sich thematisch und stilistisch am Feedback bzw. der Resonanz auszurichten, aber mir widerstrebt das ehrlich gesagt.
Sehr traurig und tragisch, das Ganze, aber alles andere als "unbegreiflich", wie im Artikel steht. Ich glaube nicht, dass der Vater irre oder geisteskrank war, jedenfalls nicht allgemein. Ja, es lag sicher eine akute, schwere geistige Störung vor, aber... bz-berlin.de/tatort/senzig-…
...die Anlagen für solches Verhalten dürften alle Menschen in sich tragen. Normalerweise wird aber ein solches Verhalten nicht ausgelöst. Unter Stress kann es aber dazu kommen, dass plötzlich Verhaltensmuster getriggert werden, die uns "unbegreiflich" erscheinen und die wir...
...jemanden niemals zugetraut hätten. Wir hören auch immer wieder bei Amokläufen, wie ruhig und kaltblütig die Täter zur Sache gingen. Wir neigen dazu, das als "verborgene Charakterzüge" zu erklären, dass die Person schon immer ein potentieller Mörder war und nun ihr wahres...
@peterbschmidt@Pendolino70 Ja, ich habe das in der Schule auch nicht gelernt. Stell dir einfach vor, dass du mit derselben DNA dutzende Hunderassen "erzeugen" kannst, indem du einfach die "Config" aus Proteinen in der weiblichen Einzelle änderst und nur änderst, wie und welches Gen aktiv ist.
@peterbschmidt@Pendolino70 Welches Lebewesen entsteht, wird durch drei Dinge bestimmt: Die proteinkodierenden Gene, die auf den Introns der DNA liegen, die "Metadaten" in der DNA, die in den Extrons liegen, quasi Header, in dene der Dateinamen und Dateitypen für das Gen stehen, und logische Verknüpfungen..
@peterbschmidt@Pendolino70 ..., die besagen können, wenn Protein A oder B und nicht C andocken, dann produziere Protein A. Das hält dann schon mal das Gen eingeschaltet. Ein anderes Extron kann sagen: Wenn Protein A, produziere D. Ein weiteres: Wenn Protein A dann produziere F. Und mit wenn F, dann C..
Viele werden es nicht gerne hören, aber Impfgegnerschaft, oder spezifischer, die Angst vor mRNA-Impfungen und Vektorimpfungen dürfte nicht wesentlich irrationaler sein als die Angst vor genetisch modifizieren Organismen oder Atomkraft.
Beide Technologien, GMOs und Atomkraft, waren mir lange unheimlich, und sie sind es auch noch, aber mittlerweile haben sie für mich diesen unkakulierbaren, apokalyptischen Schrecken verloren, und ähnliches ist mir mit KI und Nanotechnolgie passiert.
Ja, wir können nichts hundertprozentig ausschließen, aber wir können jetzt auch nicht zu 100% ausschließen, dass mRNA-Impfstoffe nach 20 oder 50 Jahren unfruchtbar oder dement machen oder mehr Herz- oder Schlaganfällen führen. Es gibt aber auch keinen guten Grund, das anzunehmen.
Zwei bemerkenswerte Dinge: Erstens: Der russische Botschafter hat diesen Zeitungsartikel geschrieben. Zweitens: Er ist mit seiner Meinung wahrscheinlich näher an der Meinung einer Mehrheit als die für den Vorgang Verantwortlichen. berliner-zeitung.de/politik-gesell…
So wichtig es sein mag, dass wir uns gruppenbezogenen Vorurteilen und Stereotypen bewusst werden und diese nicht fördern: Was hier passierte, halte ich für kontraproduktiv. Natürlich verhehlt der Botschafter mit der Wahl des Wortes „Sanktionen“ nicht, dass es sich um ein Stück…
…Propaganda handelt, mit dem er eine Parallele zu den Sanktionen gegen Russland ziehen möchte. Aber gute Propaganda basiert meist auch auf einem wahren Kern, in diesem Fall Kritik an Identitätspolitik und überzogener „politischer Korrektheit“.
Falls ihr es noch nicht mitbekommen haben: @NatalieGrams über eine gefährliche "Nebenwirkung" von Homöopathie-Toleranz oder -Förderung: Mehr Impfgegnerschaft. spektrum.de/kolumne/grams-…
Oder mit anderen Worten: Unsere Krankenkassen produzieren Impfgegner, indem sie diesem Voodoo nicht nur einen Anstrich von Seriösität verleihen, sondern mit Geldern von Zwangsversicherten eine Branche aufpumpen, die effektiv aus Neppern, Schleppern und Bauernfängern besteht.
Wenn sich also die Politik fragt, warum wir so viele Impfgegner oder -skeptiker haben: Der Staat hat sie mitgebacken. Das muss aufhören, und zwar sofort. Die Kassen sind wohl frei darin, ob sie homöopathische Therapien oder Medikamente bezahlen oder bezuschussen.