"Wir rechnen damit, dass wir vor Weihnachten wahrscheinlich noch ... - egal, was jetzt gerade beschlossen werden wird - etwa 6000 (#Corona-)Patienten versorgen werden müssen."
Das sagt der Chef des Intensivmedizin-Verbands Divi, ...
Tatsächlich ist die Zahl der #Corona-Fälle auf Intensivstationen nicht über 5000 gestiegen - und zuletzt sogar deutlich gesunken, bis auf 4279 an Heiligabend.
Auch nicht besser lag das RKI.
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In einer am 2. Dezember veröffentlichten 20-Tage-Prognose sahen die Modellierer des RKI die Intensivbetten-Belastung bis Weihnachten quasi unweigerlich weiter steigen.
Die Zahl der Corona-Fälle auf Intensivstationen sollte laut "erwarteter Prognose" binnen knapp ...
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... drei Wochen auf rund 5700 steigen.
Selbst die Untergrenze des 95-Prozent-Prognoseintervalls sah einen weiteren Anstieg der Belastung der Intensivmedizin kommen - und nicht einen deutlichen Rückgang (siehe grüner Punkt).
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Das soll nicht heißen, dass die Lage auf den Intensivstationen nicht ernst war oder ernst ist.
Aber das Beispiel zeugt erneut davon, wie schwer sich Modellierer und auch Fachleute aus der Praxis tun, auch nur wenige Wochen in die Zukunft zu schauen - selbst wenn ...
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... sie das nur selten zugeben.
Vor allem die Fähigkeit, Trendwenden in der Pandemie kommen zu sehen, ist weiterhin schwach ausgeprägt, soweit überhaupt vorhanden.
Der Vollständigkeit und Transparenz wegen - so habe ich selbst am 2.12. über die Lage auf den Intensivstationen geschrieben:
... Mitte des Monats steigen die vom RKI ausgewiesenen Inzidenzwerte wieder - und erreichen zu Weihnachten Rekorde.
Heute vor zwei Wochen hatte Hamburg die drittniedrigsten Inzidenz unter den 10 westdeutschen Bundesländern. Heute hat der Stadtstaat in Westdeutschland ...
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... die höchste Inzidenz.
Dass aktuell, über die Feiertage, in Hamburg Spitzenniveaus erreicht werden, während andernorts die Inzidenzen sinken, mag auch einer überragenden Meldedisziplin des Hanseaten geschuldet sein.
Kurzfassung: "Bis zu 30 Millionen" Impfungen gegen #Corona wollte @OlafScholz den Deutschen "bis Weihnachten" verpassen. Jetzt ist klar: Das Ziel wird deutlich verfehlt.
Langfassung: Wenige Tage vor Amtsantritt als Kanzler sagte ...
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Scholz am 2. Dezember: „Ich möchte, dass wir bis Weihnachten bis zu 30 Millionen Impfungen in die Oberarme kriegen.“
Damals waren bereits 125,0 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Um das Scholz-Ziel zu erreichen, müssten es also bis Weihnachten 155,0 Millionen werden.
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Tatsächlich waren wir bis zum 22. Dezember einschließlich bei 145,6 Millionen Impfungen, es sind also nur gut 20 Millionen Impfungen hinzugekommen.
In dem extrem optimistischen Fall, dass am 23. und 24. Dezember auf dem hohen Vorwochenniveau weitergeimpft wird, ...
Im Moment noch aber könnte es eher die Abwärtsdynamik sein, die untererfasst wird.
2 Gründe sprechen dafür:
Erstens dürfte aktuell die Dunkelziffer kleiner sein als sonst - weil sich vor den Feiertagen (inklusive Besuch bei den Großeltern) ...
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... besonders viele Menschen testen lassen. Das war schon vor Weihnachten 2020 zu beobachten, und damals gab es noch keine gar 3G-Regeln und ähnliches.
Zweitens wirkt die Wucht der vierten Welle nach: Ein Teil der gestern dem RKI gemeldeten Fälle ist gar nicht ...