Ein kleines Schmankerl in der Causa Sigi #Wolf. Steuerafficionados (und alle Steuerzahler), here weg go.
Es geht um einen internen Erlass im #BMF, der offenbar keiner war. Um eine entscheidende Fußnote. Und ja, es geht um 630.000 Steuergeld. Thread
Wir sind schon mitten drinnen in der Steuercausa Wolf, die 2012 ihren Ausgang nahm. Da kam ein Finanzbeamter des BMF ja drauf, dass Sigi Wolf rund elf Millionen Euro nachbezahlen muss. Man einigte sich auf sieben (ja warum eigentlich?) 1/
Bleiben wir bei den sieben Millionen Euro, davon waren rund 680.000 Euro Anspruchszinsen, also Strafzinsen. Auch diese wollte Wolf offenbar nicht bezahlen. 2/
Aber, und jetzt kommt es: Die Beamten im zuständigen Finanzamt in Wiener Neustadt wissen, dass sie – trotz des politischen Drucks - rechtlich gesehen, diese Strafzinsen nicht erlassen können. Warum wissen sie das? Weil es ihnen die Fachaufsicht im BMF mehrfach gesagt hat 3/
Was tun sie? Sie stellen nicht die Strafzinsen fällig, sondern sie berechnen anders: Nicht mehr die Strafzinsen soll Wolf bezahlen, sondern 25 Prozent der gesamten ausständigen Steuerschuld (da wird es kompliziert, weil sie nicht die gesamte Schuld bemessen, bei Interesse DM) 4/
Es ist dies ein fragwürdiger Winkelzug, so als wüßte ich, dass es mir nicht erlaubt ist, vom Apfel zu essen, aber ich beiße trotzdem hinein. Und dann gebe ich zu meiner Rechtfertigung an, ich hätte gedacht, dass es um eine Birne handle. 5/
Aber gut. Der neu berechnete Steuernachlass ergibt jedenfalls ausgerechnet eine Summe von rund 630.000 Euro. 6/
Wolf wollte offenbar 680.000 Euro, er bekam 630.000, das reicht ihm nicht (alle weiterführenden Links am Ende). Aber wie kam es zu dieser Summe? Jetzt wird es interessant: Ende Dezember 2017, so die WKStA, trat ein Genehmigungserlass im BMF in Kraft. Und der hat es in sich. 7/
In diesem wird eine Fußnote im „Organisationshandbuch intern“ gestrichen, dieses regelt die Vorgänge im BMF. Es wird ausgerechnet jene Fußnote gestrichen, wonach, Finanzämter Steuernachsichten in Höhe von > 50.000 Euro vom Finanzministerium genehmigen lassen müssen müssen. 8/
Es ist ein großer Spielraum für ein jedes Finanzamt. Und er ermöglicht es dem Finanzamt Wiener Neustadt, den von Wolf geforderten Steuernachlass gegen die Rechtsmeinung der übergeordneten Behörde – des BMF – auszustellen. Nur - oha - weiß die Fachaufsicht nichts von dem Erlass 9/
Die Fachaufsicht reagiert auch und zeigt die Sachbearbeiter in Wiener Neustadt im Juni 2019 wegen Amtsmissbrauchs bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt an. Die Ermittlungen werden aber u.a. mit Verweis auf den neuen Erlass und der gestrichenen Fußnote eingestellt. 10/
Nur: Der @falter.at hat beim BMF wegen der Fußnote nachgefragt. Antwort: .... 11/
Antwort: „Der für sämtliche Mitarbeiter eines Finanzamts verbindliche Erlass ‚Internes Organisationshandbuch (OHB)‘ hat in sämtlichen Fassungen eindeutig die Aussage enthalten,...
... dass eine Befassung der zuständigen Fachabteilung im BMF ab einem Betrag von 50.000 Euro zwingend erforderlich ist.“ 12/13
Hat Thomas Schmid dem Investor Sigi Wolf einen Steuernachlass verschafft? Der Fall Sigi Wolf in zwölf Takes und einer Stellungnahme. 🧵
Der Investor Siegried Wolf arbeitet auch in der Schweiz 🇨🇭. Durch ein Doppelbesteuerungsabkommen 2007 hat sich die Art geändert, wie diese Einkünfte in Österreich besteuert werden. 2/
Wolfs Steuerberater aber tun weiterhin so, als würde nach der alten Methode abgerechnet. Deshalb kommt 2017 eine Steuernachzahlung in Höhe von 7 Mio. Euro. 💸 3/
Jetzt also soll es eine Impfpflicht richten. Das ist einfacher und schwieriger als gedacht. (Thread)
Ab dem 1. Februar 2022 soll eine verpflichtende Covid-Impfung in Österreich gelten. Die einflussreiche britische Zeitung Financial Times räumte für diese “drastische Maßnahme” gar die Cover-Seite am heutigen Samstag frei: “Austria set to make jabs mandatory”. 2/
Wie sie aussieht, ist noch unklar. Hat man wieder einmal nicht vorbereitet. Die österreichische Politik denkt in was auch immer, aber nicht in Szenarien. Nicht im Worst-Case. 3/
Eine kleine Geschichte aus Italien. Oder warum der 18-Jährige Simone sich nicht impfen ließ. Und es dann andere für ihn taten. (Thread)
Es war der Winter vor vier Jahren, als eine Grippewelle wütete. Alleine in Österreich steckten sich in den kalten Monaten rund um den Jahreswechsel von 2017 auf 2018 circa 400.000 Menschen damit an. 2/11
Die Öffentlichkeit schaute darüber hinweg, wie sie über viele Grippewellen zuvor hinweg geschaut hatte, die Grippeimpfdosen harrten der Verwendung, in Österreich und anderswo. 3/11
Heute haben die Mitarbeiterinnen der privaten Wiener Kindergärten gestreikt. Recht haben sie! Ein Thread über die wichtigste Bildungseinrichtung, die man im Aufmerksamkeitsnirvana verräumt. 1/
82.000 Kinder in Wien besuchen täglich einen Kindergarten- oder eine Krippe. Betreut von rund 17.000 Kindergartenpädagoginnen, Assistentinnen und einer Handvoll Männer. 2/
Der Kindergarten soll dabei alles bieten: Ein liebevolles Umfeld für die Kleinen, eine Spracherwerbsmaschine, ein Integrationsmotor soll er sein. Und nicht zuletzt sichert er die Berufsausübung vor allem der Mütter ab. 3/
Die #OEVPkrise in sieben Zitaten von Karl Kraus. 👇
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Wien, diese vollständige Schatzkammer aller menschlichen Fühllosigkeit und politischen Ehrlosigkeit 1/
(Die Zeitung) wird sagen, Herr Soundso sei ein Dieb und wird dafür die Worte wählen, er sei der ehrliste Mann des Königreichs. So sind ihre Verbrechen Kleinigkeiten! ihre Angreifer Scheusale! und nach einiger Zeit glauben die Leute, die sie alle Tage lesen, alles, was sie will 2/
Herr, vergib Ihnen, denn sie wissen, was sie tun! 3/
Hilfe vor Ort. Warum sie so wichtig ist, wie Österreich dabei trotzdem versagt und was man aus Syrien lernen könnte. Ein Thread.
Im Dezember 2014 schickte das Nahrungsmittelprogramm der Vereinten Nationen einen dramatischen Appel an die internationale Gemeinschaft: Man sei gezwungen, die Lebensmittelhilfe für 1,7 Millionen syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern einzustellen: Es fehlte einfach an Geld.
Zu diesem Zeitpunkt sind schon zwei Millionen Syrer geflohen. Bis 2017 werden es mehr als fünf Millionen Menschen sein.