Eine kleine Geschichte aus Italien. Oder warum der 18-Jährige Simone sich nicht impfen ließ. Und es dann andere für ihn taten. (Thread)
Es war der Winter vor vier Jahren, als eine Grippewelle wütete. Alleine in Österreich steckten sich in den kalten Monaten rund um den Jahreswechsel von 2017 auf 2018 circa 400.000 Menschen damit an. 2/11
Die Öffentlichkeit schaute darüber hinweg, wie sie über viele Grippewellen zuvor hinweg geschaut hatte, die Grippeimpfdosen harrten der Verwendung, in Österreich und anderswo. 3/11
Das Leben des 18-jährigen italienischen Schülers Simone in der piemontesischen Stadt Novi Ligure aber stellten die Influenza-Viren auf den Kopf. 4/11
Der damals immunsupprimierte knochenkrebskranke Gymnasiast konnte sich nicht gegen die Grippe impfen lassen, und selbst wenn dies gegangen wäre, hätte sein Körper mit großer Wahrscheinlichkeit keine notwendigen Antikörper gebildet. 5/11
Gleichzeitig hätte sein Immunsystem eine Influenza-Infektion nur schwer verkraftet. Der Bursche konnte also individuell sein Risiko nicht mindern. Er war auf die anderen angewiesen. 6/11
Drei Möglichkeiten hat der Mensch einer Viruserkrankung zu begegnen: Er macht sie durch und wird immun (was in Simones Fall nicht möglich war). Er impft sich dagegen (ebenfalls nicht möglich). Oder er kommt mit dem Virus nicht in Kontakt. 7/11
Für den Schüler hätte die einzig mögliche Variante c) die Isolation im Kinderzimmer bedeutet. Ohne soziale Kontakte, ohne ordentliches Curriculum (wer dachte 2017 schon an Bildschirmunterricht?). Ein Winter jenseits des notwendigen Alltags eines Jugendlichen. 8/11
So weit sollte es nicht kommen. Weil Simone alleine nichts ausrichten konnten, sprangen seine 23 Mitschülerinnen und Mitschüler, sprang der Lehrkörper des Lyzeums Amaldi ein. Sie alle ließen sich gegen die Influenza-Viren impfen. 9/11
Nur damit der 18-jährige Mitschüler Simone weiterhin die Schule besuchen konnte, bis die Grippesaison vorüber und die Gefahr gebannt war. Für ihn. 10/11
Solidarität ist da, wo mehr als einer ist. (Ende)
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