Thread by @drluebbers

Weil unsere Impfstofflieferung für nächste Woche erneut massiv gekürzt wurde, habe ich im Impfzentrum angerufen, ob die eventuell noch Impfstoff übrig haben:

„Wir haben mehr Booster-Termine vergeben als wir Impfstoff bekommen. Habt ihr eventuell noch 3-4 Vials für uns? Dann bräuchten wir nicht alle Termine absagen.“

„Ach, nur SO wenig brauchen Sie? Schade. Wir haben geschätzt noch 500 Vials Moderna da, die alle am 06.01.22 ablaufen.“

Das muss man sich mal vorstellen. Auf der einen Seite müssen Impftermine abgesagt werden und auf der anderen Seite landen 10.000 Booster-Impfdosen im Müll. (Das Impfzentrum kümmert sich bereits darum, den Impfstoff an Praxen abzugeben, aber das wird das Desaster kaum verhindern.)

Seit 1 Jahr wird in Deutschland gegen COVID-19 geimpft. Es kann doch nicht sein, dass wir immer noch keine funktionierende Logistik haben, wie man den Impfstoff sinnvoll und vor allem planbar verteilt.

Es heißt, Arztpraxen könnten Impfstoff „bestellen“. Das stimmt nicht! Zumindest nicht, wenn man annimmt, es würde geliefert, was man bestellt hätte. Erst wenige Tage vorher erfährt man, wieviel geliefert wird. Der Weihnachtsmann würde sagen: es ist ein Wunsch- kein Bestellzettel!

Ohne Plan und ohne Konzept werden wir die Pandemie nicht beenden können. Dafür müssen wir auch erkennen, dass die derzeit veröffentlichte kumulative Impfquote zu wenig über den tatsächlichen Schutz der Bevölkerung aussagt.

Aufgrund nachlassender Impfwirkung hat eine Impfquote, die auf kumulativen Daten beruht, nur eine geringe Aussage. Es geht ja nicht darum, dass viele Personen nacheinander immunkompetent sind, sondern möglichst zeitgleich. Auf Impfquote pro Zeit, also #Impfeffizienz, kommt es an.

Wie hoch die #Impfeffizienz genau sein muss, werden uns Wissenschaftler sagen. Aber die Politik muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen: kontinuierliche Produktion und Lieferketten. Und - auch das ist klar - ohne allgemeine #Impfpflicht ist eine hohe Impfeffizienz unerreichbar.