Hallo Ihr Lieben,
meine letzten Wochen, Monate sind angebrochen. Was danach kommt?
Ich weiß es nicht.
Schon zu Schulzeiten habe ich in meiner Freizeit im Altenheim Bewohner besucht und bin mit ihnen spazieren gegangen, habe Briefkontakt gehalten mit manchen. Die Briefe habe ich heute noch.
Damals hatte ich Zeit mich mit den Menschen zu unterhalten, ihnen zu begegnen.
Das hat mir das Gefühl gegeben etwas Gutes zu tun und ab da entstand mein Entschluss, dass ich später im sozialen Bereich arbeiten möchte.
Nach dem Realschulabschluss hab ich die FOS besucht und anschließend ein soziales Jahr angehängt. Dort,und auch während der Ausbildung hatte ich Zeit für die Bedürfnisse der Patienten. Ich war ja extra da und hatte eine überschaubare Anzahl von Patienten die ich versorgen durfte.
Zuerst habe ich im OP gearbeitet, da ich es sehr interessant fand und die chirurgische Ambulanz betreuten wir in unserem Bereitschaftsdienst auch.
Somit hatte ich auch Patientenkontakt.
Allerdings waren ziemlich schnell hunderte von Überstunden angesammelt.
Unter 3 Überstunden kam ich oft nicht aus der Arbeit.
Selten pünktlich.
Für den Bereitschaftsdienst bekam man pauschal 3 oder 4 Stunden (ist das lange her 😅, weiß ich gar nicht mehr so genau) gutgeschrieben. Den Rest hab ich umsonst gearbeitet, wenn es länger dauerte 🤷♀️.
Später auf Station wurde es nicht besser. Arbeitete ich 50 % war ich stundenmäßig mit 75 % geplant.
50 % deshalb, weil ich noch Zeit für mein Kind haben wollte und nicht übermäßig arbeiten.
War wohl ein Satz mit x.
Nach einigen Monaten entschloss ich mich auf 75% aufzustocken, da ich sowieso immer so eingeplant wurde.
Die vielen Überstunden konnte ich nicht abfeiern.
Wir waren übermäßig unterbesetzt.
Eines morgens waren wir gar 2 Leute für eine komplette Station.
Die Aushilfe und ich 👍. Innere, sprich viele Pflegefälle die gewaschen, angezogen werden müssen und denen man Essen eingeben muss etc.
Kurzum, als ich prozentual aufstockte und ich den neuen Dienstplan sah wurde ich stundenmäßig mit 100% eingeteilt.
Eigentlich wollte man nur noch hysterisch lachen.
Und so ging es tagein, tagaus, Jahre.
Mal wurde es kurz besser, bevor es wieder schlechter wurde.
Es kamen und gingen so viele Kollegen in den letzten Jahren.
Kollegen, die ein Burnout bekamen und nicht mehr in der Lage waren den Anforderungen zu bestehen. 😔
Man hat so viele engagierte, gute Kollegen verheizt.
Waren wir mal gut besetzt, kündigten wieder Leute oder wurden schwanger.
Stellen wurden/konnten oft lange nicht besetzt werden
Sobald jemand krank wird, ist die ganze Planung sowieso dahin.
Einspringen ist an der Tagesordnung.
Da geht dann auch plötzlich der S2 (bis 21:30) und anschließend ein Frühdienst. Sonst ist das nicht erlaubt.
Habe auch schon mal einen Spät mit anschließender Nachtschicht gearbeitet, da sich jemand kurzfristig krank gemeldet hatte.
Ich habe das alles mitgetragen und jahrelang nicht auf mich und meine Bedürfnisse geachtet. Den Kollegen helfen, für die Patienten da sein...
Ich hatte schon jung einen Bandscheibenvorfall.Mein einziger Gedanke: Ich muss schnell wieder fit werden, damit ich nicht so lange fehle. Nach 3 Wochen stand ich wieder auf der Matte.Auch heute arbeite ich oft unter Schmerzen,obwohl jeder andere vermutlich zu Hause bleiben würde.
Allerdings ist es egal, ob du 18 Jahre lang Überstunden geschoben hast u jedes Mal eingesprungen bist.
1 Jahr hatte ich, in dem es mich körperlich ordentlich gebeutelt hat.
Ab da, war ich "die Kollegin, die ständig krank ist". Auch heute werde ich ab und zu noch so betitelt.
Das macht einfach nur fassungslos.
Ich habe alles gegeben und über meine Grenzen hinaus gearbeitet und am Ende bist du nur eine Nummer, gar eine Last, wenn du nicht mehr 130% geben kannst.
Der Beruf verlangt einem viel ab.
Freizeit kaum, Biorhythmus nicht vorhanden, Pausen sind überbewertet, Zeit für Pat.? Gibt es nicht. Manchmal komme ich mir vor als ob ich am Fließband arbeite und "Patiententetris" spiele in der ZNA.
Ständig die Sorge, man hat was vergessen, etwas übersehen, wenn die NA mal wieder aus allen Nähten platzt.
Der Druck allem gerecht zu werden ist immens.
Unzufriedene Patienten on top,wenn sie warten müssen.
Dabei missbrauchen viele Menschen die ZNA als erweiterte Hausarztpraxis
Mit jedem "Wehwehchen" wird die NA aufgesucht.
Schulterschmerzen ohne Trauma seit 3 Monaten muss man auch nachts um halb 4 dringend abklären.
Und dann noch ausfallend werden, weil es notfallmäßig nur ein Rö und kein MRT gibt.
Dann schreibt man noch kurz eine google Rezension wie inkompetent doch die ganze Besetzung des KH's ist usw. Das ist leider oft Alltag heutzutage 🤷♀️
Nachts um halb 2 möchte man gerne seine Warze an der Hand entfernt haben, weil der Hautarzt erst in 2 Monaten einen Termin hat.
Alles schon erlebt 🙄
Ich könnte jetzt ewig so weitererzählen was alles so schief läuft, aber dann würde der Bericht in einem Roman enden.
Ich bin einfach nur müde.
Ich habe mir eben das Video von Petra angeschaut! Es ist so traurig was sie erzählt aber es spiegelt alles wieder! Größten Respekt!
Ich wollte euch mal von meiner ersten Patientin erzählen, die in Verbindung mit Corona gestorben ist! Ich bin bei ihr über 10 Jahre zur gewesen und hab ihr geholfen nach ihrem Schlaganfall!
Am Anfang war passives bewegen im Bett nach ca 1 Jahr hab ich sie zum stehen bekommen! Immer an ihrer Seite ihr Mann der gefühlt mehr bei ihr im Pflegeheim war als zuhause! Auch wenn er sie oft hart zum üben drängte es war sehr hilfreich!
Hallo
Ich arbeite in der OP-Pflege im HNO-OP eines Krankenhauses.
Als die C-Krise im Frühjahr 2020 begann, habe ich die ersten 2-3 Wochen darauf vertraut, dass uns die Entscheider seitens der Politik und unserer Geschäftsführung auf ein schlimmes Virus vorbereiten, um uns davor zu schützen,
weil ich nie gedacht hätte, dass ein Krankenhaus OP-Kapazitäten abschafft, Stationen schließt und folglich auf Einnahmen vorsorglich bis zunächst 31. Oktober 2020 verzichtet.
Gesundheitswesen in der Krise
@Gesundheitswesen_in_der_Krise
Vielen Dank für die tolle Aufklärung durch diesen Kanal.
Ich bin Mitarbeiter im Gesundheitsamt in einer der größten Städte unseres Landes und seit einigen Monaten lese ich hier regelmäßig mit. Es ist hilfreich so eine Fülle an Informationen und Erfahrungsberichten aus dem ganzen Land aus erster Hand zu erhalten.
Viele dieser Berichte gleichen sich meinen eigen gemachten Erfahrungen bei der täglichen Betreuung der Bürger unserer Stadt. Da erlebe ich doch häufig starke Verunsicherung und Ängste vieler Menschen.
In Ergänzung zu meinem neuen Podcast, in dem ich aktuelle Fragen rund um die angebliche "Impfpflicht" in medizinischen Berufen beantworte
(👉 Link zum Podcast!) anchor.fm/alexander-chri…,
habe ich kurz davor in Zusammenarbeit mit den Klagepaten und mit Steffi Bresnik eine Videoserie zu diesem Thema aufgenommen, die jetzt abgeschlossen ist. Alle Links auf einen Blick findet Ihr hier! 👇
👉 Die 10-teilige Videoserie, hier alle Links zu allen Folgen!
Hallo
Ich bin seit 40 Jahren Krankenschwester und übe meinen Beruf mit Stolz und Freude aus. Ich finde euren Kanal so toll, weil hier Berichte von vielen Kolleg☆innen zusammen kommen und bin erschüttert über die vielen traurigen Erfahrungen.
In meiner Klinik ist es nicht ganz so schlimm. Wir akzeptieren uns gegenseitig.
In meinem Fall war es so: ich wurde auf eine andere Station eingeteilt für 4 Wochen und in den ersten Tagen gab es von einigen Kolleginnen auch Reaktionen in Form von Nichtbeachtung oder abfällige Bemerkungen.
Hallo, melde mich zum 3. Mal, bin Pflegefachkraft und möchte euch von der Entwicklung auf unser geschlossenen Station in den letzten 2 Wochen berichten :
1 ungeimpfter Bewohner an Corona erkrankt und im KH verstorben.
1 Bewohner ebenfalls an Corona erkrankt, geboostert, noch im KH.
1 Kollegin, geboostert, im Krankenstand.
2 Bewohner, Corona, geboostert.
AZ sehr schlecht. Moment unsicher ob sie überleben.
1 Bewohner jetzt das 4. mal im KH wegen ständiger Stürze. Musste jedes Mal genäht werden. Ist geboostert.
Ansonsten Verschlechterung des AZ vieler Bewohner wie Gangunsicherheit, Somnolenz, Stürze, plötzliche Inkontinenz.
Die Entwicklung ist sehr besorgniserregend.