Thread by @dpaessler

Die Hospitalisierungen passen nicht mehr zu den Inzidenzen!

Die folgende Berechnungen **könnten** ein Hinweis darauf sein, dass wir schon tief im Meldeproblem mit den Inzidenz drinstecken.

Das würde bedeuten: *Blindflug* bereits seit 2-3 Wochen.

Ein mathem. Thesen-Thread 1/x

Vorgedanke: Als nächster Schritt nach den Inzidenzen sind die Zahlen der Hospitalisierungen der zweite Messwert, mit dem wir den Verlauf der Pandemie "messen" können. Normalerweise zeigen beide zeitnahe sehr ähnliche Kurvenverläufe, aber mit zeitlich veränderlicher Quote.
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Am Übergang von Delta zu Omikron verändert sich erneut die Hospitalisierungsquote, weil Omikron weniger stark krank macht als Delta. Daher muss man die Hospitalisierungen für beide Infektionen einzeln berechnen in Modellen.
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Trotzdem kann man aus dem Verlauf der Hospitalisierungen Rückschlüsse ziehen auf den Verlauf der Infektionszahlen. Und über diesen Weg könnte man hier einen Hinweis sehen, dass die Inzidenzzahlen bereits jetzt nicht mehr korrekt sein könnten.
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Meine Grafik zeigt zwei unterschiedliche Varianten für den Verlauf der Delta/Omikron Hospitalisierungen.

Variante 1 (links): Wöchentliche Inzidenzen vom RKI (bis 10.1.22) und daraus abgeleitet Hospitalisierungen unter Annahme, dass Omikron 25% weniger krank macht als Delta.
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Indizien aus anderen Ländern sagen uns aber, das wir eher mit 50% Reduktion der intrinsischen Erkrankungen rechnen sollten.
-25% wäre für die nächsten Woche auch wirklich übel, dann wäre die Welle in den Kliniken viel größer. -25% wollen wir alle nicht haben...
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Wenn ich das Gleiche mit -50% berechne, bricht die schwarze Kurve mit den Hospitalisierungen ab dem 20.12. auf knapp die Hälfte zusammen und liegt damit meilenweit weg von den tatsächlichen Werten der DGINA und vom RKI. Da stimmt also was nicht?
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In Variante 2 berechne ich den Inzidenzverlauf mit dem Modell ab 13.12.2021 und "überbrücke" damit 1. die Meldelücke über die Feiertage und vermeide 2. dass Begrenzungen des Test-Systems die Inzidenz "künstlich" niedriger halten. Und verwende -50% "krank machend" für Omikron.
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Damit kann ich den Verlauf der Hospitalisierungen, die von RKI und DGINA gemeldet werden, gut nachbilden.

Dies würde aber bedeuten, dass wir morgen bereits Inzidenz 830 hätten, und nicht etwas über 500, wie das RKI wohl morgen melden wird. Da fehlen dann 50% Fälle?
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Wahrscheinlich ist die Anzahl der fehlenden Fälle nicht ganz so groß, meine gezeigte Berechnung ist ja eher eine Überschlagsrechnung. Aber ich sehe hier schon einen Hinweis, dass wir die Inzidenz als Indikator gerade verlieren.

Wie erwartet:
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https://twitter.com/dpaessler/status/1469585343087321088

Somit würde genau das passieren, was wir seit Wochen erwarten: Bereits oberhalb von Inzidenz 500 wird die deutschlandweite Inzidenz wertlos, weil sie nicht mehr den wahren Verlauf der Pandemie wiedergibt.
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@RolandJger4 wundert sich hier auch darüber, dass die Inzidenzentwicklung seit 1-2 Wochen günstiger verläuft als man erwartet hätte. Dies könnte ein weiterer Hinweis sein, dass - zumindest regional - das Testsystem jenseits der Belastungsgrenze ist.
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https://twitter.com/RolandJger4/status/1482625240706564096

Es wird nun interessant werden, den Verlauf in der nächste Woche zu beobachten: Wird sich dann meine These bestätigen?
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PS: Das Modell berechnet die wöchentlichen Hospitalisierungen für 5-Jahres-Altersgruppen separat unter Berücksichtigung der Alters-Inzidenz, Alters-Hosp-Quote, Impfquote, Boosterquote usw. getrennt für Delta und Omikron. Hospitalisierungen RKI sind ge-nowcaste-t.
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PPS: Das haben wir super hinbekommen, dass wir genau in der Phase des Jahres die schlechtesten Daten haben, wo wir die besten Daten bräuchten um die Schwere der nächsten Welle berechnen zu können, um bei noch niedrigen Fallzahlen zu entscheiden, was wir jetzt tun sollten. 🤔😬